Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 10-Dezember-Fortsetzung.pdf
- S.12
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Ich möchte mich bei den Mitgliedern der
Jury für den Prozess und den damit
verbundenen Zeitaufwand bedanken.
Auch von den beratenden Mitgliedern
wurde in keiner Weise an der Vorgangsweise gezweifelt und auch nicht das
Ergebnis des Wettbewerbes kritisiert.
gewachsenen Platz mit einem Panorama,
das von der Nordkette dominiert wird. Der
Platz entsteht einerseits aus den umgebenden Fassaden der Häuser und
andererseits aus einer geometrischen
Formation, die so kein zweites Mal
existiert.
Als weitere Vorgangsweise in der Sitzung
halte ich es für das beste, wenn zunächst
Dipl.-Arch. Schmeissner-Schmid das
Projekt darstellt und dann Dipl.Ing. Prof. Aichinger auf das Wettbewerbsverfahren eingeht. Dann wird Dipl.Ing. Waldner gemeinsam mit Dipl.Ing. Pokorny seine Ausführungen zum
Siegerprojekt machen. Im Anschluss wird
Dipl.-Ing. Prof. Aichinger die Empfehlungen der Jury zum Projekt vorstellen, dann
ist der Ablauf chronologisch dargestellt. Im
Anschluss können Fragen zum Projekt
gestellt werden.
Dieser Platz soll nicht als Partyzone
missbraucht werden, es ist ein urbaner
Platz, der zum Flanieren einladen soll. Vor
allem soll das Gesamterscheinungsbild
ermöglicht werden, wie es sich jetzt
darstellt. Das waren Grundfeststellungen,
die wir gemacht haben,
Die Präsentation erfolgt mit Hilfe eines
Beamers auf der Leinwand.
Dipl.-Arch. Schmeissner-Schmid: Sehr
geehrte Frau Bürgermeisterin, sehr
geehrte Mitglieder des Gemeinderates, ich
kann mich ganz kurz halten: Grundsätzlich
ist das Wettbewerbsverfahren ja vom
Gemeinderat beschlossen worden. Es war
ein geladenes Verfahren, zu dem alle
Architekten Tirols und Vorarlbergs
eingeladen wurden. Darüber hinaus
wurden 25 Architektenteams aus dem inund Ausland persönlich animiert mitzumachen.
Es wurden 21 Projekte abgegeben, die
von der Jury intensiv geprüft worden sind.
Dipl.-Ing. Prof. Aichinger: Nach einer
sehr professionellen Vorbereitung und
einer Diskussion innerhalb der Mitglieder
der Jury auf einem sehr hohen Niveau
sind wir zu einem einstimmigen Ergebnis
gekommen. Mir gefällt besonders, dass
auf einem derart hohen Niveau an der
Zukunft der Stadt gearbeitet wird, so dass
Innsbruck mit Sicherheit eine führende
Rolle in der Architektur in Österreich, wenn
nicht in Europa zusammen mit anderen
Städten einnimmt.
Die Grundlage des einstimmigen Ergebnisses war eine Diskussion über die MariaTheresien-Straße als Platz. Die MariaTheresien-Straße bildet einen natürlich
Wir haben eine Reihe von Projekten
diskutiert und sind zu einem Projekt
gelangt, das mehrere dieser städtebaulichen Maßnahmen auf hohem Niveau
berücksichtigt: Die Bodegestaltung lässt
einen Platz entstehen, die Ausstattung des
Platzes gibt ihm eine zeitgemäße, aber
nicht modische Komponente. Durch die
Auswahl der Materialien entsteht eine
Spannung. Die Rauheit des Bodens steht
im Gegensatz zur sehr feinen Ausführung
der Oberfläche der Maßnahmen. Zusammen mit der Lichtgestaltung unterstützt
auch das nächtliche Erscheinungsbild
diesen Gesamteindruck, anstatt ihn zu
behindern.
Es gibt Diskussionen darüber, wieso Grün
in diesem Projekt zu vermissen ist. Wenn
sie wirklich einen Platz, der so im Zentrum
einer Stadt gewachsen ist, mit Grün
ausgestalten, werden sie den Charakter
massiv verändern. Der Blick verändert sich
drastisch, die Fassaden sind nicht mehr so
gut zu sehen. Aus dem Platz wird eine
Allee, und deshalb ist der Platz auch nie
mit Bäumen versehen worden, weil
dadurch eine völlig neue Wertung entsteht.
Dipl.-Ing. Waldner: Ich freue mich, heute
für meine Gruppe AllesWirdGut das
Projekt Maria-Theresien-Straße vorstellen
zu dürfen. Vorneweg ein Stimmungsbild,
dann möchte ich näheres zum Projekt
erklären. Ich werde mich etwas ausführlicher halten, weil ich glaube, dass ein
Projekt von dieser Bedeutung einer
besonderen Tiefe bedarf. Sie sollen diese
Tiefe erfahren, die wir Architekten in ein
solches Projekt hineinstricken, die aber oft
beim oberflächlichen Betrachten übersehen wird.
GR-Sitzung 15.12.2006 (Fortsetzung der am 14.12.2006 vertagten Sitzung)