Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 10-Dezember-TeilB-1(Budget).pdf
- S.33
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immer war, als die Innsbruckerinnen und Innsbrucker noch selbstbewusster
mit ihrer eigenen Zeit umgegangen sind.
Es wäre ja auch noch nicht zu spät für einen Stopp, aber das
Erbe aus der Ära von Alt-Bgm. DDr. van Staa lähmt die derzeitige Entscheidungskraft immer wieder auf das heftigste. Die Mann- und Frauschaft
der Fraktion windet sich zwar, bleibt aber auf Linie!
Besonders im Magen liegt mir das langwierige, zermürbende
Zerren an ein paar tausend Euros für Frauen- und Kulturprojekte. Dem
Verein DOWAS für Frauen und dem Tiroler Frauenhaus derartige Existenzsorgen zu bereiten oder dem Kulturveranstalter Galerie St. Barbara vier
Wochen vor Festivalbeginn das Budget zu kürzen, finde ich unanständig
und angesichts der "lockeren Hand" beim Christkindleinzug geradezu absurd. Käme das richtige Christkind, es hätte - behaupte ich - wenig Freude
mit seinem Einzug auf Kosten von soviel Notwendigerem. Gerade zu
Weihnachten dreht sich die Gewaltspirale in vielen Familien weit nach oben und die Plätze in Schutzeinrichtungen werden besonders knapp. Nur
dort hat man keine glänzenden Kinderaugen, sondern vielleicht blaue.
Zum dringend Notwendigen zähle ich auch einen warmen
Platz zum Schlafen für alle Menschen, egal ob mit oder ohne gültigen Aufenthalt. Sie sind keine "Illegalen", sondern vor allem Menschen. Diese reiche Stadt hätte es nicht notwendig, jemanden bei Minusgraden im Freien
zu lassen. Die Frau Bürgermeisterin und ich haben ausgemacht, dass wir
am 24.12.2004 diese Leute zur Not auch privat unterbringen.
(Bgm. Zach: Im letzten Jahr habe ich diese Leute in der städtischen Herberge in der Hunoldstraße untergebracht. Die meisten Leute hatten jedoch
bereits einen Platz, sie wollten nur nach Innsbruck.)
Überhaupt scheint es viel leichter zu sein "große Dinge" zu finanzieren; je
größer umso leichter.
Noch im Sommer wollte die Frau Bürgermeisterin es möglich
machen, für eine Europäische Kulturhauptstadt die Millionen von Stadt,
Bund und Land Tirol aufzutreiben. Von der Europäischen Union (EU)
kommt dazu nämlich sehr wenig. Nun beschränkt sich aber die angekündigte Kulturoffensive im offensiven Umschichten von Kulturmitteln. Dazu
wäre auch zu sagen, dass es durchaus in Ordnung ist, entlang von Schwer-
GR-(Budget-)Sitzung 2.12.2004