Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 10-Dezember-TeilB-1(Budget).pdf
- S.47
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 1449 -
pische Comitè (ÖOC) noch das Internationale Olympische Comitè (IOC)
wird bei aufrechten negativen Volksentscheidungen jemals die Olympischen Winterspiele (OWS) 2014 nach Innsbruck vergeben. Ich werde nicht
über die Entscheidung der Innsbruckerinnen und Innsbrucker hinwegsehen
und so tun, als würde es diese Abstimmungen nicht geben.
Vor neun oder zehn Wochen war die Stadt Innsbruck fast
schon Kandidat für die Kulturhauptstadt, ohne dass uns ein Konzept bekannt war. Jetzt sind wir Olympiakandidat und es gibt bist jetzt kein Konzept. Ich weiß nicht, was in fünf Wochen passiert. Wenn man das wirklich
möchte, wird diese Bewerbung nicht professionell betrieben. Betreibt man
eine Bewerbung für Olympische Winterspiele (OWS) 2014 professionell,
muss man wissen, dass im Vorfeld eine negative Volksentscheidung durch
eine positive aufgehoben werden muss, um überhaupt an die Diskussion
herangehen zu können.
Urbanität, Lebensqualität und Liberalität erkennt man daran,
wie in einer Stadt Kulturpolitik gemacht wird. Die SPÖ wird heuer dieses
Kulturbudget ablehnen. GR Marinell wird noch detailliert die entsprechenden Ausführungen machen.
Zusammengefasst vermissen wir Investitionen in die kritische
freie Szene. Zu viel Wasser wird in die Bäume der Hochkultur und zu wenig in die zarten Pflanzen der Jugendkultur gegossen.
Eine kritische Auseinandersetzung in der Kultur ist für die
Entwicklung einer Stadt und für die Entwicklung der Gesellschaft einer
Stadt wichtig. Kulturpolitik muss mehr als bisher zulassen und fördern, aber auch gerade dann, wenn es sich nicht um Kulturbereiche handelt, die
dem Mainstream folgen. Das heißt, dass wir den kritischen Dialog mit jungen Menschen bzw. mit jungen Künstlern wollen.
Traurig sind wir darüber, dass den Tiroler Künstlerinnen und
Künstlern zu wenige Subventionen zugute kommen. Wir werden hier Überlegungen anstrengen - wir sind gerade dabei -, ob man nicht mittelfristig
die Subventionen an eine Quotierung der Programme an Tiroler Künstlerinnen bzw. Künstler bindet. Es ist nicht einzusehen, dass wir Millionen
Schilling für Kulturprogramme ausgeben, die dann von Profis, die von
GR-(Budget-)Sitzung 2.12.2004