Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2004

/ Ausgabe: 10-Dezember-TeilB-2(Budget).pdf

- S.68

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- 1586 -

In der Sitzung des Gemeinderates am 18.11.2004 haben die
Innsbrucker Grünen einen dringenden Antrag dazu eingebracht, dem die
Dringlichkeit verwehrt worden ist. Dieser Antrag hätte darauf gelautet, dass
der Innsbrucker Gemeinderat ausdrücklich feststellt, diese Bewerbung
nicht zu unterstützen. Dazu wurde gesagt, dass das Ganze nicht so dringend
sei, man werde das prüfen.
Mittlerweile läuft das Verfahren zur Aufnahme weiter und
kann in absehbarer Zeit zum Abschluss gelangen. Ich sage noch einmal: Es
ist Zeit die Notbremse zu ziehen. Dieses Prädikat nach den UNESCORichtlinien aus den 70er Jahren wäre einfach untragbar für den Stand der
Baukultur in Innsbruck, wie sie in den letzten 15 Jahren entwickelt wurde.
Das wäre untragbar für diesen hohen Gestaltungs- und Qualitätsanspruch,
der in Innsbruck vorliegt.
Diese Konvention aus den 70er Jahren war eine Antwort auf
die massiven Bausünden der 60er Jahre. Damals hat ein Modernisierungsund Betonierungswahn um sich gegriffen, auf den man in einer Art und
Weise geantwortet hat, wie es der heutigen Baukultur überhaupt nicht mehr
entspricht. Das Prädikat Weltkulturerbe beinhaltet einen restaurativ-musealen Schutz, der nicht dem Gestaltungsanspruch des Tiroler Stadt- und Ortsbildschutzgesetzes 2003 (SOG) entspricht.
In Innsbruck gibt es eine Architekturszene, - sie hat sich gestern übrigens lautstark und unüberhörbar verzweifelt zu Wort gemeldet -,
auf die wir stolz sein können. Sie ist ein Exportartikel und lehrt an Universitäten in aller Welt, von Venedig bis Shanghai. Sie baut in der ganzen
Welt, und glücklicherweise auch in Innsbruck. Dabei wird eine Qualität
zustande gebracht, die Tirol mittlerweile wahrscheinlich zum Architekturland Nummer eins in Österreich gemacht hat.
(Bgm. Zach: Wahrscheinlich deshalb, weil wir kein Kulturleitbild haben.)
Was die Grazer Szene in den 80er Jahren war, ist heute die Tiroler Architekturszene.
(Bgm. Zach: Dann ist sie also doch nicht so schlecht.)
Wir haben ein erstklassiges Tiroler Stadt- und Ortsbildschutzgesetz 2003
(SOG) mit sehr klaren Zielsetzungen: Eine Stadtentwicklung soll ermöglicht werden, ein spannender Dialog von Alt und Neu soll gefördert wer-

GR-(Budget-)Sitzung 3.12.2004