Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 10-Dezember-TeilB-2(Budget).pdf
- S.85
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Vertretern der sozialen Einrichtungen, der Politik, der Verwaltung, von
NGOs usw. unbedingt fortgesetzt werden, die von Bgm.-Stellv. Dipl.Ing. Sprenger bereits begonnen wurde. Es kann nicht sein, dass nach dem
Treffen in Dreiheiligen die Abmontierung des Spritzenautomaten die einzige Maßnahme bleibt. Die Frage ist, wie es nun weitergeht.
Zur Deeskalierung der Situation halte ich eine massive Vernetzung für notwendig, wie ich sie vorhin angesprochen habe.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Diese Maßnahme betrifft die Sicherheit
und nicht die sozialen Leistungen.)
Die Leute fühlen sich verunsichert, und das ist ein soziales Problem. Unter
sozialen Problemen verstehe ich mehr als die individuelle Hilfe in Einzelfällen. Es geht um da soziale Zusammenleben in der Stadt Innsbruck.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Die Unterschriftenliste hat nur die Entfernung der Spritzen verlangt.)
Ja, und die einzige Reaktion war die Entfernung des Automaten.
Ich halte das Modell bezüglich der Multiproblemfamilien für
sehr interessant, das es in einigen deutschen Städten und seit kurzem auch
am Jugendamt gibt. Dieses Modell könnte auf die Stadtteile zur Gemeinwesenarbeit ausgeweitet werden. Es wurde für einige Zeit auf die Sozialsprengel ausgeweitet, könnte aber noch besser und effektiver gestaltet werden. Es gibt Erfahrungen aus der Jugendarbeit, wo mit der Wirtschaft kooperiert wurde. Man hat zum Beispiel mit Wirten geredet, die Alkohol an
Jugendliche ausgeschenkt haben. Man hat sich an einen Tisch gesetzt und
miteinander geredet. Ich halte es für sehr sinnvoll, das soziale Zusammenleben in den Stadtteilen durch solche Modelle der Gemeinwesenarbeit zu
ergänzen.
Ich komme zum Thema der Frauenhilfseinrichtungen, das
auch zum Punkt "Soziales" gehört. Faktum ist, dass die Gewalt in der Familie zunimmt. Die Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie spricht
davon, dass sich die Zahlen inzwischen verdoppelt haben. Die Zahl der
Klientinnen im Tiroler Frauenhaus ist um 60 % gestiegen. Es gab bereits
viele Diskussionen im Gemeinderat, in denen Fragen aufgeworfen wurden,
warum zum Beispiel Frauen so lange in Gewaltbeziehungen leben. Ein
GR-(Budget-)Sitzung 3.12.2004