Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2002

/ Ausgabe: 10-Oktober.pdf

- S.68

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oder errichtet man eine Wohnküche, wo man kochen und sich auch aufhalten kann.
Es geht darum, Wohnideen auch in den Köpfen der Benutzer
zu entwickeln. Dies ist ein Prozess, der bei den Architekten, bei den künftigen Bewohnern und bei der Verwaltung stattfindet. Es geht hier um etwas
Prinzipielleres als um konkrete individuelle Wohnraumgestaltung. Darum
bin ich der Meinung, dass dies auch etwas kostet und ein professioneller
Lernprozess für alle Beteiligten sein sollte. Aber diese Haltung, zu sagen,
so etwas wäre praxisfern und nicht durchführbar, da wir es noch nie gemacht haben, ist für mich der klassische Juristenstandpunkt. Hier meint
man, auf Grund der Argumentation beweisen zu müssen, warum etwas
nicht funktioniert.
Warum gibt man nicht einmal zu, dass etwas zwar gerade auf
Grund des Wohnungsvergabegesetzes schwierig sein wird - obwohl dies
meines Erachtens überwindbar ist, da man gerade im sozialen Wohnbau
weiß, wie viele Wohnungen im Entstehen sind, und es gibt eine Reihungsliste. Man sieht, wie viele Leute auf dieser Liste stehen, und erhebt die Anzahl derjenigen, die sich für das betreffende Projekt interessieren, wobei es
immer wieder vorkommt, dass Wohnungswerber "abspringen". Das ist ein
sehr arbeitsintensiver, aber meiner Meinung nach kein unmöglicher Prozess.
In Freiburg, aber auch bei uns in Österreich, gibt es mehrere
derartige Modelle. Mit der Behauptung, dass etwas, das ich noch nie ausprobiert habe, nicht durchführbar sei, habe ich zwar gerechnet, aber die
Partizipation im Wohnbau hat mit der Bürgerinitiative am Areal des Tivoli
absolut nichts zu tun, es sind dies zwei verschiedene Paar Schuhe. Nur geht
es hier um ein größeres Projekt, das geplant ist, und die Stadtgemeinde
Innsbruck hat in dem Leitbild für dieses Projekt beschlossen, besonders
innovative Wege zu gehen.
Sind wir hier im Gemeinderat der Stadtgemeinde Innsbruck
befugt, festzustellen, was kinder- und benützerfreundliches Wohnen anbelangt, und kennen die Architekten wirklich immer alle Bedürfnisse? Diese
Bedürfnisse für ein Wohnprojekt in einem gemeinsamen Arbeitsprozess
herauszufinden, wäre meiner Meinung nach ein sehr spannender und inno

GR-Sitzung 10.10.2002