Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2019

/ Ausgabe: 11-Protokoll-Budget_Teil_2.pdf

- S.19

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- 1015 -

Schuldenberg, denn sie kostet uns
€ 2,5 Mio. pro Jahr. StRin Mag.a Mayr, Du
weißt, dass ich dich sehr schätze, aber nun
sagt die SPÖ, dass man sich zwischen zwei
Optionen entscheiden muss: Entweder
müsste man die Preise für das Essen der
Kinder in den Kindergärten erhöhen oder
die Parkgebühren auf € 1,-- pro 30 Minuten
aufstocken. Dieser Vergleich stimmt einfach
nicht. Denn diese € 2,5 Mio. … (Unruhe im
Saal)
Uns muss klar sein, dass der Gewinn durch
die erhöhten Parkgebühren in die Stadtbibliothek eingezahlt wird. Anscheinend können
wir es uns leisten, den Betrieb in einer
Stadtbibliothek aufrecht zu erhalten, die uns
im Jahr € 2,5 Mio. kostet! Wer kann denn
das sonst? Büchereien sind nicht mehr so
"in". Jede/jeder weiß, dass sich ein Großteil
der Jugend die Bücher digital herunterlädt.
(GRin Mag.a Seidl: Und trotzdem läuft die
Stadtbibliothek gut.)
Ich habe mir ein Bild von der Stadtbibliothek
gemacht. Es waren einige Jugendliche anwesend. Ich habe nachgefragt, wie es ihnen
gefällt und was sie zu Mittag in der Bibliothek machen würden. Die Antwort war, dass
es ihnen sehr gut gefällt und sie hier sind,
um ihr Mittagessen zu genießen.
Die Jugendlichen kaufen ihr Essen oft im
Sillpark Shopping Center McDonald’s, essen es aber lieber in der Stadtbibliothek.
Hier ist es warm und sie befinden sich unter
Einheimischen, denn im Bereich des Sillpark Shopping Centers werden sie gelegentlich von Südländern angequatscht. (Unruhe im Saal)
Wenn uns das € 2,5 Mio. im Jahr wert ist,
dann bitte! In Zeiten eines angespannten
Budgets würde ich sagen, dass es mir das
nicht wert ist.
Bgm. Willi: Du warst offensichtlich zur falschen Zeit in der Stadtbibliothek. Ich sehe
das völlig anders.
GR Depaoli: Dann haben wir hier wohl eine
andere Einschätzung. Das sind also Altlasten. Wie bereits GR Mayer berichtete, hatten wir im Jahr 2012 Schulden in Höhe von
€ 700.000,--. Aktuell haben wir einen Schuldenstand von € 130 Mio. und weitere
€ 40 Mio. nehmen wir heuer noch für das

GR-(Budget-)Sitzung 22.11.2019

kommende Jahr 2020 auf. Insgesamt kommen wir auf einen Schuldenstand von
€ 170 Mio.!
Wer soll denn das zurückzahlen? In diesem
Jahr hat es uns noch recht gut getroffen.
Der Finanzdirektor sagte bereits, dass es
ein gutes Jahr war, das sich aber nicht mehr
wiederholen wird. Nicht einmal heuer haben
wir es geschafft, den Schuldenstand zu verringern. Nein, wir nehmen für das kommende Jahr € 40 Mio. an Neuschulden auf!
Sollte man ein wenig Weitblick besitzen,
muss man sich fragen, wie man diesen
Schuldenstand jemals verringern kann. Wir
können ja nicht jedes Jahr im Gemeinderat
sitzen und weitere Schulden in Höhe von
€ 40 Mio. bis € 50 Mio. aufnehmen. Es gibt
gewisse Investitionen, die man sowieso machen muss und die uns etwas kosten werden. Wie gesagt, ich sehe nicht, was man
dagegen machen könnte!
Eine Option wäre natürlich, das Familiensilber zu veräußern, so wie es Bauern/Bäuerinnen machen. Sie würden auch Felder
verkaufen, um irgendwo anders zubauen zu
können. Ich weiß nicht, wie viele "Felder"
wir haben, aber es sind genug! Letztendlich
bleibt uns nichts anderes übrig, als das Familiensilber zu veräußern.
Nun komme ich zu GR Mag. Stoll. Er hat
gestern recht nett geredet und ich könnte
ihm ja ewig zuhören. Es gefällt mir wirklich
gut. Du hast meinen Großvater nicht gekannt. Er sagte mir immer: "Junge, Du
kannst einen noch so großen Bock schießen, wenn Du permanent versuchst ihn
schönzureden, wird es Dir irgendwann auch
einmal geglaubt." So kommt mir die aktuelle
Situation vor.
Es ist sonnenklar, dass wir eine schöne
Stadt haben. Nur wäre die Stadt Innsbruck
gleich schön, wenn wir weniger Schulden
hätten! Das sind Schulden, welche die letzten sechs Jahre systematisch und aufgrund
von Verschwendungssucht aufgebaut wurden!
Nehmen wir an, dass wir keine Schulden
hätten: Wenn ich auf die Nordkette schauen
würde, könnte ich trotzdem sehen, wie die
Bergspitzen im Sonnenlicht liegen. Alles
wäre super! (Unruhe im Saal)