Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 11-Protokoll_13.12.2018.pdf
- S.20
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nicht nur die Schulen, sondern besonders
die Talente unserer Kinder aufblühen sollen.
GR Lukovic, BA: Über die pauschalisierenden und rassistischen Aussagen von
GR Depaoli werde ich mich gar nicht aufregen, denn das ist es nicht wert. Auch werde
ich jetzt nicht ausführen, dass zu einer digitalen Grundkompetenz mehr als nur Tablets
und PC"s in Schulen gehört.
Ich möchte stattdessen auf die Bildungspolitik des Bundes eingehen, die hier schon so
oft gelobt worden ist. Ein passendes Zitat
dazu von Bundesminister Dr. Faßmann aus
dem Standard vom 11.10.2018 zur Einführung von Ziffernnoten in den Volksschulen
lautet:
"Es ist eine politische Entscheidung, wie vieles, das ich entscheiden muss. Nicht hinter
jeder politischen Entscheidung gibt es auch
eine wissenschaftliche Fundierung."
Solche Fakten und Wissenschaftsfeindlichkeit sind sehr alarmierend und nicht zu loben.
StRin Dengg: Zu den Aussagen von GR
Dipl. Soz.-Wiss. Arslan und GR Neßler
möchte ich schon etwas klarstellen. Bei diesem Regierungsprogramm haben sich nicht
Bundeskanzler Kurz, Vizekanzler Strache
und der Bundesminister Dr. Faßmann an einen Tisch gesetzt und die Bildungspolitik für
Österreich entworfen. Expertinnen und Experten haben sich sehr lange den Kopf darüber zerbrochen.
Bgm.-Stellv. Mag. Oppitz-Plörer wird es
nicht sehr gerne hören, aber mein Sohn ist
in der Volksschule Innere Stadt zur Schule
gegangen. Er besuchte die letzte Klasse,
bei der noch eine Benotung vorgenommen
wurde. Die Eltern wurden einfach am Anfang des nächsten Schuljahres beim Elternabend davon in Kenntnis gesetzt, dass es
keine Noten mehr gibt. Mein Sohn hat darauf zu mir gesagt, dass er ein Glück hat,
dass er noch benotet wird, weil er nicht versteht, dass er lernen soll, wenn es dafür
keine Noten gibt. So denkt ein Kind.
GR Onay, Du hast mir heute wirklich die Vision der Visionen gegeben. Wir sollen es
als Stadt Innsbruck schaffen, dass jedes
Kind jeden Tag gerne in die Schule geht.
Wenn Du dafür ein Rezept hast, bist Du der
reichste Mann.
GR-Sitzung 13.12.2018
Ich bin keine Träumerin, sondern stehe mit
beiden Beinen im Leben und bin auch stolz
darauf. Eine Benotung ist unbedingt notwendig. Es ist nämlich klar, dass das ganze
Leben Leistungen von uns abverlangt. Gerade die Innsbrucker Grünen (GRÜNE) sind
die größten Kritiker des Schulsystems, daher ist es für die Kinder gut, wenn sie in der
Schule eine Benotung aushalten müssen.
Zudem möchte ich Euch noch das Buch,
das der Bürgermeister den Schülerinnen
und Schülern der Stadt Innsbruck warm ans
Herz gelegt hat, empfehlen. Ich lese es momentan gerade und kann sagen, dass heute
noch kein Wort über das große Problem des
Mobbings an den Pflichtschulen gefallen ist.
(Auf Wunsch werden Wortmeldungen der
MandatarInnen von FPÖ - Rudi Federspiel
nicht mehr gegendert.)
GR Onay: StRin Dengg und GR Depaoli,
wenn das Kind nicht weiß, wo die Stadt
Wörgl ist, dann kann ich dazu nur sagen,
dass nicht für alles die Schulen zuständig
sind. Irgendwann sind die Eltern auch gefragt.
Wenn ich gerade von der "Die Volkspartei"
(ÖVP) höre, dass die Zeit der Experimente
vorbei ist, dann weiß ich, wo das Problem
liegt. Das jetzige Bildungssystem hebt nicht
die Flügel liebe NEOS, sondern bricht
diese. Daher müssen wir als Stadt Innsbruck meiner Meinung nach im Rahmen unserer Fähigkeiten und Möglichkeiten dagegen arbeiten. Solche Bestrebungen sehe
ich im aktuellen Jahresvoranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck nicht.
GR Lechleitner: Vorweg jede Entscheidung, die die Bundesregierung trifft, hat natürlich auch direkte Auswirkungen auf uns.
Daher finde ich die Diskussion darüber
durchaus relevant.
Zu den Visionen möchte ich noch festhalten, dass auch der Weg zu und von den Bildungseinrichtungen wichtig ist. Verschiedene Städte in Vorarlberg haben sehr gute
Pilotprojekte gestartet, wie zum Beispiel den
Pedi-Bus oder den Velo-Bus. Das Ziel war
eigentlich, das Verkehrschaos in der Früh,
das klassische Elterntaxi, das wir in der
Stadt Innsbruck auch sehr zu spüren bekommen, einzudämmen.