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Jahr: 2018

/ Ausgabe: 11-Protokoll_13.12.2018.pdf

- S.84

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Ich weiß, dass es eine Mehrheit für diesen
Antrag geben wird. Gebt uns, also der Arbeitsgruppe, die Chance, dass wir eine Lösung rasch zustande bringen werden.
GR Lukovic, BA: Es war eine sehr spannende Diskussion. Ich habe sie sehr genossen. Ein sehr guter Austausch von Argumenten. Es gab ein paar Schüsse gegen
die Sozialdemokratie, GR Plach weiß, wie
gern ich diese habe, und noch eine Geschäftsordnungsdebatte. Eine sehr spannende und anregende Diskussion. Ich habe
aber ein Problem und zwar, dass wir dieselbe Diskussion in einem Monat wahrscheinlich nochmal führen werden.
Wenn wir uns den Antrag genau durchlesen
und schauen, was der Antrag eigentlich
sagt, dann beschließen wir heute kein Alkoholverbot. Der Beschluss besagt, dass wir,
wenn sich die Situation trotz der vielen getroffenen Maßnahmen nicht verbessert, in
einem Monat nochmal darüber sprechen
werden.
Vielleicht können wir als Zeitersparnis das
Protokoll der heutigen Sitzung austeilen,
alle lesen es durch, dann fällen wir einen
Beschluss dafür oder dagegen. Die Diskussion heute ist schon ein bisschen ins Leere
laufend.
GR Wallasch: Es war eine sehr spannende
Diskussion. Zum Thema Alkoholkonsum
war sie etwas subtil bzw. zu verharmlosend.
Das ist genau das, was wir nicht wollen. Ich
werde mit meiner Wortmeldung auf andere
Sachen eingehen. Es wurde von mobiler
Sozialarbeit gesprochen.
Die mobile Sozialarbeit ist etwas unheimlich
Wichtiges. Wir dürfen den SozialarbeiterInnen nicht die Verantwortung übergeben,
wenn etwas nicht funktioniert. Es ist in den
letzten Jahren einiges passiert. Die Situation vor der Mentlvilla ist entstanden, also
hat es offensichtlich keine soziale mobile
Arbeit gegeben. Das Gleiche ist in der Kapuzinergasse passiert.
Warum? Weil wir dieses Problem nicht auf
SozialarbeiterInnen abschieben können,
weil sie sich um Menschen kümmern müssen, die kein Ziel vor Augen haben. Sie haben nur das Ziel, wie schnell man an den
nächsten Schluck Alkohol oder zum nächsten Schuss Gift kommt.

GR-Sitzung 13.12.2018

Das sind Menschen, denen eigentlich geholfen werden soll, die sich aber nicht helfen lassen wollen. Also, was bringt eine Aufstockung von SozialarbeiterInnen, wenn sie
nicht dem Stadtmagistrat direkt angegliedert
sind?
Die Verantwortung direkt diesen Vereinen
bzw. NGO"s, die mit einem totalen Engagement arbeiten, zu übertragen, finde ich nicht
richtig. Ich denke, dass wir Verantwortung,
die wir selbst tragen sollten, einfach abgeben. Michael Hennermann, Geschäftsführer
des Vereins für Obdachlose, hat anlässlich
einer BürgerInnenversammlung Fragen von
ZuseherInnen bezüglich der Kapuzinergasse folgendermaßen beantwortet: "Ich
habe 30 soziale Kontakte der StreetworkerInnen pro Tag." Offenkundig finden diese
Kontaktaufnahmen nicht auf der Straße
statt.
Wie soll es sonst möglich sein, dass genau
dort, wo StreetworkerInnen angesiedelt
sind, ein Hotspot entsteht, genauso wie vor
der Mentlvilla? Dass sich die Situation klarerweise beruhigt, weil das Wetter kalt ist, ist
schon verständlich, aber sobald es wiederum warm wird, wird die gleiche Situation
wiederentstehen.
Bgm.-Stellv. Gruber, der diese Sache sehr
engagiert angeht, hat heute Zahlen genannt. Ich wollte Zahlen erst in der Sicherheitsdebatte zum Jahresvoranschlages der
Landeshauptstadt Innsbruck für das Rechnungsjahr 2019 zur Sprache bringen, weil
wir immer die Alkohol- und Drogenthematik
miteinander vermischen. Natürlich konzentriert sich dieses Gemisch von Alkoholsowie Drogenkranken in gewissen Bereichen. In der Kapuzinergasse gibt es diese
Mischung eher weniger.
Ich möchte zur Erläuterung drei Zahlen nennen. Die Microsoft Corporation hat mit allen
Geschäftsbereichen einen jährlichen Umsatz von € 300 Mrd. Die Rüstungsindustrie
€ 400 Mrd. Dies sind offizielle Zahlen und
nachzulesen. Die illegale Drogenszene
macht einen weltweiten Umsatz von
€ 275 Mrd. und ist somit der drittgrößte
"Konzern" der Welt.
Die Stadt Innsbruck spielt in Österreich eine
ganz wesentliche Rolle. Wir haben ganz offiziell die Zahlen anlässlich der BürgerInnenversammlung in Wilten gehört. Die Caritas - Diözese Innsbruck teilte dort mit, dass