Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 11_Protokoll_05.10.2017.pdf
- S.23
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Inzell hat großes Interesse bekundet, so wie
auch die anderen angedachten Austragungsorte, die ich kurz genannt habe.
Nun, wenn man weiter schaut, gibt es über
die ganze Vorbereitungsphase hindurch zum Teil ein Jahr, zum Teil mehrere Monate
vor den eigentlichen Olympischen Winterspielen - Trainingsbedarf. Man will sich akklimatisieren, man will die Anlagen kennen
lernen, trainieren und die Gegebenheiten
prüfen, um sich Vorteile zu erarbeiten.
In Summe bedeutet das, dass wir nach diesem Modell knapp 70 % der Medaillen außerhalb von Innsbruck vergeben werden.
Das sind vielleicht schon politische Überlegungen und der Grund, warum es am Ende
eine Volksbefragung über ganz Tirol zwingend geben muss. Allein schon an diesem
Grund kann man das erkennen.
Wir sehen uns nun an, welche Anlagen
nicht vorhanden sind. Alles, was auf dieser
Folie türkis eingefärbt ist, existiert bereits
und es sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Es gibt zwei Bewerbstypen, bei
denen leichte Adaptierungen nötig sind, die
im Grunde, vom Infrastrukturbedarf her,
aber marginaler Natur sind.
Es gibt drei temporäre Bewerbstypen. Das
sind im Wesentlichen Snowboard und Freestyle. Unser Vorschlag war, das ins Kühtai
zu verlegen, weil es dort schon einiges an
Infrastruktur und Wettkampferfahrung gibt.
Es liegt logistisch vergleichsweise nahe und
weist eine hohe Schneesicherheit auf.
Den Schlussbewerb, den eigentlich spektakulären Bewerb, den sogenannten Big Air,
belassen wir in der Stadt Innsbruck. Das
kann man mit dieser Folie etwas besser
zeigen.
Das Thema Paralympische Winterspiele
wird sehr gerne irgendwie vernachlässigt
oder findet normalerweise unter der Flughöhe Olympischer Spiele statt. Ich sehe das
anders. Von der Dichte der Veranstaltungen
und von der medialen Öffentlichkeit her, ist
das zwar so, aber nicht von der gesellschaftlichen Bedeutung her. Denken wir nur
an das Thema der alternden Gesellschaft.
Tirol barrierefrei zu machen, Inklusion usw.
sind ohnehin Themen, die in diesem Kreis
stattfinden und die von besonderer gesellschaftspolitischer Bedeutung sind.
GR-Sitzung 05.10.2017
Die Logik von Paralympischen Spielen ist
ähnlich jener Olympischer Spiele, nur die
Anzahl und Dichte der Bewerbe ist geringer.
Sie finden nach kurzer Pause im Anschluss
an die Olympischen Winterspiele statt. Wir
können uns das ansehen. Der Kern bleibt
eigentlich gleich. Wenn wir von der Logistik
ausgehen, ist Innsbruck das Zentrum, an
das sternförmig die Bewerbe, die Organisation usw. angebunden ist.
Wie man hier sehen kann, das Anforderungsprofil an Eröffnungs- und Schlussveranstaltung verlangt ein Stadion für
40.000 Zuschauende. Das ist ähnlich wie
bei der überdachten Eisschnelllaufhalle. Es
ergibt für uns keinen Sinn. Man könnte es
sinnvollerweise nicht einmal realisieren,
auch wenn man wollte. Wo würde man das
bauen? Und da spreche ich noch gar nicht
vom Beispiel des Wörthersee-Stadions mit
Platz für 30.000 Zuschauende, was Nachnutzung und die Kosten betrifft.
Wir haben Folgendes gesagt: Wir verwenden beim Tivoli-Stadion die Spielfläche mit,
wie bei einem Theater das Parkett. Wir
stuhlen das gewissermaßen auf und bekommen zu den etwa 13.000 Tribünenplätzen ca. 11.000 Sitzplätze dazu. Das
ergibt dann knapp 25.000 Sitzplätze. Damit
sind wir immer noch ein Stück vom Anforderungsprofil von 40.000 entfernt.
Wir planen aber - da kommt die Verbindung
zu meinem Vorgriff -, diesen Big Air wie bei
Air & Style aufzubauen. Dort und auch bei
den Anlagen im Kühtai hat man Erfahrung,
dies nur temporär anzulegen. Solche Big
Air-Veranstaltungen werden z. B. auch am
Marienplatz in München oder mitten in Wien
durchgeführt. Man muss sich das so vorstellen wie beim Oktoberfest. Die Anlagen werden aufgebaut und schnell wieder abgebaut.
Wenn man den Big Air hier ins Zentrum dieses Veranstaltungsgeländes rückt und temporäre Tribünen, die man in jeweils zehn bis
vierzehn Tagen auf- und wieder abgebaut
hat, verwendet, kann man das alles miteinander verbinden. Dann haben wir einen
Veranstaltungsplatz auf diesem Außengelände von etwa 16.000 Zuschauern und
kommen damit den Anforderungen des IOC
sehr nahe.
Wir würden das gesamte Veranstaltungsgelände für Eröffnungs- und Schlussfeier vor-