Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 11_Protokoll_05.10.2017.pdf
- S.25
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unterzubringen. Es stellt sich dann die Frage der Nachnutzung oder die Dinge verrotten, wie man es zum Teil in den französischen Alpen sieht. Wir haben dieses Problem nicht, denn es ist faktisch alles da. Das
ist die Antwort, deshalb kann ich auf Details
verzichten.
Wir haben lange überlegt, ob wir überhaupt
eine solche Aussage treffen sollen. Darüber
kann man diskutieren. Eigentlich hätte es
das aus meiner Sicht gar nicht gebraucht,
weil die Fakten klar sind. Es ist aber immer
die Frage, wer das liest. Also haben wir gesagt, es gibt dieses Potenzial. Diese Anforderungen sind zu erfüllen und zwar in einer
neuen Form. Wir wollen nämlich Vorreitende für moderne, nachhaltige, moderate - wie
immer Sie das bezeichnen wollen - Spiele
sein.
Es geht hier aber nicht um eine MarketingDarstellung, sondern es ist der Versuch,
den Inhalt, das Ergebnis der Machbarkeitsstudie in einem Satz oder einer kurzen Aussage aufzulösen.
Ich darf mich kurzhalten, denn am Ende
kennt jede/r dieses Henne-Ei-Problem. Wir
haben immer wieder kalkuliert, wie sich das
wirtschaftlich auswirkt. Jede/r, die/der ein
Projekt, das erst in zehn Jahren verwirklicht
wird, rechnet oder beurteilt, weiß, dass das
nicht trivial ist. Die Kosten bzw. Ausgaben
und Einnahmen bzw. Erlöse sind zu schätzen. Wir haben versucht, bestmöglich, anhand von Erfahrungswerten, von Plausibilitäten, von Einschätzungen usw. Ansätze zu
finden.
Wir glauben, dass wir das nach bestem
Wissen und Gewissen getan haben. Als
Basis haben wir eine Reihe von Auswertungen aus früheren und Voranschlagsrechnungen aus anstehenden Olympischen
Spielen genommen. Wir haben uns die
Weltmeisterschaften (WM) in St. Anton und
in Hochfilzen angesehen und auf dieser Basis versucht, das zu rechnen.
Wie Sie sehen, ist auf Seiten der Einnahmen der wichtigste Beitrag der des IOC.
Dahinter steht, dass das IOC viel Geld einnimmt, weil es die globalen Fernseh- und
Medienrechte verhandelt und verkauft. Es
attrahiert globale Sponsoren und gewinnt
daraus Erlöse. Diese Erlöse muss es weitergeben, denn das IOC hat ja keine Durchführungskosten. Die Kosten tragen in dem
GR-Sitzung 05.10.2017
Fall der Bund, das Bundesland Tirol, die
Landeshautstadt Innsbruck bzw. jeder Austragungsort.
Nun, der IOC-Beitrag ist hochgerechnet.
Das heißt, er ist auf das Jahr 2026 vorausgerechnet und mit etwa € 525 Mio. angesetzt.
Wir haben sehr lange darüber diskutiert,
denn das ist ein sehr konservativer Ansatz.
Wir gehen davon aus, dass es eher
€ 100 Mio. bis € 200 Mio. mehr werden
könnten. Das hängt natürlich auch vom
Kurs des US-Dollars ab, da in US-Dollar
fakturiert wird. Wir haben aber bewusst gesagt, diese Beträge werden wir nicht nehmen, denn die erste zu erwartende Frage
wäre: Wie könnt Ihr das hinschreiben? Es
gibt doch keine Garantie. Deshalb haben
wir diese € 525 Mio., also die Untergrenze,
angenommen.
Die anderen Beträge sind möglichst präzise
geschätzt, durchaus da und dort mit konservativen Ansätzen. Bei Lotterien haben
wir € 0,-- angenommen, weil wir gesagt haben, wir versuchen, ohne Olympia-Lotterie
sie auszukommen.
Man könnte das nun, wie bei den Sportstätten, alles im Detail diskutieren. Wichtig
scheint mir aber das Ergebnis dieser Rechnung. Es sind € 1,17 Mrd.
Hier kommt eine Spontanreaktion, die ich
immer wieder erlebe: Traumhaft, die haben
sich das schön hingerechnet, damit es auf
€ 0,-- ausgeht. Meine Antwort ist, weil ich
bei den Diskussionen dabei war: Genau so
ist es!
Wir haben gesagt, mehr als diesen Betrag
haben wir nicht, mehr gibt es nicht. Wir haben auch gesagt, dass wir € 100 Mio. sofort
auf die Seite räumen. Das heißt, wir haben
diese € 1,17 Mrd. auf € 1,07 Mrd. reduziert
und geprüft, ob man damit durchkommen
kann. Wir haben wirklich alles eingebaut,
was wir an Schätzungen annehmen konnten und haben gesehen, dass wir damit glauben wir - einen sehr gewissenhaften
Ansatz fahren.
Damit es klar, damit es verständlich wird:
Man kann eine Eröffnungsveranstaltung um
€ 100 Mio. durchführen, man kann sie aber
auch mit € 20 Mio. gestalten. Wenn ich nicht
mehr Geld habe, dann gibt es eben nur