Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 11_Protokoll_05.10.2017.pdf
- S.78
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auf die Beine gestellt wurde, hat es in der
Tanzszene nichts gegeben. In der Zwischenzeit finden österreichweit noch zwei
Tanzfestivals statt, die Renommee haben.
Eines in Wien und eines in Salzburg. Leider
ist jenes in der Stadt Innsbruck vorbei.
(GRin Mag.a Schwarzl: Das kann man doch
nicht vergleichen!)
GRin Mag.a Schwarzl, wenn ich etwas vergleichen will, dann vergleiche ich es. Ich
brauche keine Belehrung. Danke.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den
Vorsitz an Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wenn die
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) generelle Aussagen zur Kulturpolitik trifft, dann
muss man immer schauen, die Dinge wieder ins rechte Licht zu rücken. Ich weiß gar
nicht, wo ich anfangen soll.
Ich beginne damit, warum es überhaupt zu
dieser Prüfung gekommen ist. Ein Vorwurf,
den ich mir durchaus machen muss, ist,
dass man bestimmte Vorschriften in die
Subventionsordnung aufnehmen hätte müssen. Da möchte ich an die Aussagen von
GRin Mag.a Schwarzl anknüpfen. Solche
Dinge betreffen aber nicht nur den Kulturbereich, wir lernen in allen Sparten immer dazu.
Als der Bericht der Kontrollabteilung dem
Kontrollausschuss vorgelegt worden ist, haben am nächsten Tag die Zeitungen schon
berichtet, dass bei der Prüfung alles paletti
gewesen sei. Wenn ich diejenigen JournalistInnen, die das geschrieben haben, angefangen bei jenen des Österreichischen
Rundfunks (ORF), gefragt hätte, ob sie mir
den Inhalt des Prüfberichts näher erklären
könnten, dann wäre wahrscheinlich nicht
viel herausgekommen.
Ohne Prüfung wäre der Tanzsommer wahrscheinlich im heurigen Jahr noch in großer
Form durchgeführt worden. Vielleicht auch
noch nächstes oder übernächstes Jahr.
Ich darf Josef Resch und Herbert Waltl, den
Organisator des Festivals der Träume, sehr
herzlich begrüßen. Sie waren letztes Jahr
im Frühjahr sowohl bei Frau Landesrätin,
bei der Mag.-Abt. V, Kultur, als auch bei mir,
GR-Sitzung 05.10.2017
um vorzusprechen. Sie waren mit einem
umfangreichen Konzept vorstellig, datiert
mit Dezember 2015. Wir haben das im Kulturausschuss damals beraten. Auch in den
Fraktionen haben wir uns Gedanken dazu
gemacht. Ich sehe es so: Vor 20 Jahren gab
es noch kein Internet und kein Mobiltelefon.
Die Zeiten waren damals andere. Ich darf
aus den Unterlagen zitieren, die Josef
Resch und Herbert Waltl zusammengestellt
haben. Es gab eine stabile SponsorInnenlandschaft. Damals waren besonders Tanz,
Körperkunst, Kinderprogramme und Kleinkunst massiv unterrepräsentiert. Das gab es
einfach nicht. Am Tiroler Landestheater Innsbruck gab es auch keine Tanzcompany,
so wie wir sie heute kennen. Daher kann
man es durchaus als Aufbruch bezeichnen,
was damals durch Hilde Zach als Kulturreferentin passierte. Es hat auch Dkfm.
Dr. Hubert Klingan als Obmann des Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer (TVB) dazu beigetragen. Die Form
des Tanzsommers wurde vielleicht für die
damalige Zeit richtig gewählt.
Trotzdem gab es viele Debatten. Ich erinnere mich an etliche Diskussionen darüber,
denn ab dem Jahr 2000 war ich selbst dabei. Als ich Bürgermeisterin wurde, habe ich
sofort die Geldflüsse in den Jahresvoranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck hineingenommen. Nachfolgend wurde der Verein aufgelöst. Es war wichtig, dass alles
transparent dargestellt wird. Gleich wie bei
den Kunstankäufen, die früher auch einzeln
erfolgten, haben wir hier eine Jury eingesetzt. Ich denke, das hat der Kunst- und
Kulturlandschaft insgesamt sehr gut getan.
Im Zusammenhang mit dem Prüfbericht
sind alle Problemfelder aufgelistet worden.
Diese Verquickung der Gesellschaften war
uns in dieser Form nicht bekannt. GR Hitzl
hat in seinem Referat davon gesprochen,
dass diese Organisation "der Stadt Innsbruck" bekannt gewesen sei. Die ehemalige
Bürgermeisterin Zach ist im Jänner 2011
verstorben. Vielleicht hätte ich Dr. Frenzel,
den ehemaligen Amtsleiter der Mag.-Abt. V,
Kultur, befragen sollen, was eigentlich ausgemacht worden war. Ja, das mag sein.
Aber ich kann nur sagen, mir war das in
dieser Detaillierung nicht bekannt, sonst wäre ich früher tätig geworden. Das möchte ich
hier heute für meine Person festhalten.