Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 12-November.pdf
- S.57
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erklären. Die starken Regenfälle sind im
Steigen begriffen und sind lokal sehr stark
begrenzt, wie zum Beispiel der letzte
starke Regen, welcher die Altstadt
betroffen hat. Das ist zwar hinsichtlich der
Flächenausdehnung sehr begrenzt, aber
die Intensität ist dafür umso höher. Das ist
natürlich für ein Netz sehr intensiv.
Ing. Muhrer hat schon dargestellt, wie
komplex Baustellen leider sind. Es ist
sicherlich erforderlich, die Informationen
zu verbessern. Für uns ist eine intensive
Abstimmung mit der Mag.-Abt. III,
Verkehrsplanung, Tiefbau und Straßenbetrieb sowie der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB)
usw. sehr wichtig. Jemand, der nichts mit
Technik zu tun hat, wundert sich immer,
warum unterschiedlich gebaut wird.
Wir haben in Innsbruck ein einziges
dauerlaufendes Mischwasserpumpwerk im
Olympischen Dorf, alles andere funktioniert im Freispiegel ohne Energieeintrag.
Die Kanäle werden teilweise mit einem
Promille Gefälle - das ist mit dem Auge
nicht mehr wahrnehmbar - gelegt und das
beginnend von Kranebitten bis zum
Klärwerk. Man hat keine Möglichkeiten,
Leitungen in der Höhe zu verändern. Das
ist einer der wichtigen Gründe, warum
solche Leitungen so gut wie nie in
Kollektoren zu finden sind. Kollektoren
kann diese Abwasserleitung nicht in der
Höhe verändern und der Kollektor müsste
sich dem Abwasserrohr anpassen. Noch
dazu kann man die Abwasserrohre ab
einer gewissen Dimension nicht mehr im
Kollektor unterbringen.
Das Hauptthema "Kollektoren" haben wir
uns intensiv angesehen. In Prag gibt es
zum Beispiel Kilometer von Kollektoren.
Diese Kollektoren sind aber meistens nur
Sammelleitungen. Hier speziell Kabel,
Lichtwellenleiter, oft Wasserleitungen aber
fast nie Abwasser- und Gasleitungen. Das
hat sicherheitstechnische Aspekte. Das
Problem ist, dass man das nur bei
Sammelleitungen machen kann, wo
praktisch transportiert wird, es aber keine
Hausanschlüsse gibt. Sonst müsste man
beim Kollektor alle fünf Meter wieder
aufbohren und die Hausanschlüsse in
unterschiedlichen Höhen für Kanal,
Wasser, Strom anbringen. Dann würde
der Kollektor aber wirtschaftlich absolut
GR-Sitzung 18.11.2010
keinen Sinn mehr machen. Die Kosten
wären nicht bezahlbar.
Ich bin aber trotzdem davon überzeugt,
dass man auch in Innsbruck und anderen
Städten in den nächsten zehn bzw.
fünfzehn Jahren dieses Thema andenken
wird, da man sieht, dass Grabungen
generell problematisch und die Platzverhältnisse nicht vorhanden sind. Diese
Systeme sind aber sehr teuer und die
Baumaßnahmen dauern entsprechend
lang.
GR Schuster hat eine Frage hinsichtlich
Rückstausicherungen gestellt. Soweit mir
bekannt ist, gibt es das seit mehr als
sechzig Jahren. Das ist in den Regelwerken so definiert, dass ein Rückstau immer
auftreten kann. Alle Kanalsysteme - das ist
in den Europäischen Normen (EN) auch
so festgelegt - sind mittlerweile in Europa
gleich.
Diese Abwasserkanäle gehen auch unter
Druck und das Wasser kann bis zur
Geländeoberkante steigen. Auf diese
Situation sind alle Hausanschlüsse
auszulegen. In alten Bescheiden des
Stadtmagistrates Innsbruck aus den 50eroder 60-Jahren steht, dass sich jeder bis
zur Geländeoberkante gegen Rückstau
selbst sichern muss. Es existiert hier leider
ein Informationsdefizit, das schon teilweise
bei den Installateuren beginnt. Viele haben
zwar nie ein Problem gehabt, aber es
kann ein Rückstau auftreten. Das ist mit
relativ einfachen Systemen möglich, die
man jedoch warten und entsprechend
pflegen muss, sonst funktionieren sie
leider auch nicht.
Ing. Leber: Ich habe eine Frage bezüglich
der Universitätskreuzung notiert. Die
Universitätskreuzung ist eine Maßnahme
im Rahmen des Regionalbahnkonzeptes,
die nicht von diesem gesamten Straßenzug losgelöst gesehen werden kann.
Die Universitätskreuzung ist im Zusammenhang mit der Kreuzung Rössl in der
Au und vor allem mit dem Straßenzug
zwischen der Universitätskreuzung und
Kreuzung Rössl in der Au der BlasiusHueber-Straße zu sehen. Vom Prinzip her
gilt dasselbe wie bei den übrigen Maßnahmen des Kanalvortriebs, und zwar die
Priorisierung des Öffentlichen Personen-