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Jahr: 2013

/ Ausgabe: 12-Oktober-gsw.pdf

- S.85

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Es gibt diesen Trend zum urbanen Leben.
Es werden in der Zukunft immer mehr Menschen in den Städten leben. Damit das
möglich ist, muss man etwas finden, wie
diese untergebracht werden. Man muss
Wohnraum auf einem beschränkten Raum,
den wir ja haben, schaffen. Heute gibt es
diese technischen Möglichkeiten. Ich kann
Lärm reduzieren!
Warum haben wir uns nun anders entschieden? Ein ganz wichtiges Argument für uns
war, dass wir bereits seit Jahren in der
Stadt Innsbruck Wohngebiete mit genau der
gleichen Lage sowie der gleichen Lärmbelastung haben. Diese könnten heute auch
nicht gewidmet werden. Diese Gebiete sind,
wie auch die Lärmbelastung, historisch gewachsen. Deshalb wohnen dort Menschen.
Ich bin heute durch die verbesserten technischen Möglichkeiten in der Lage, auch viel
besser geschützte Wohnungen in gleicher
Lage zu bauen. Ich weiß, dass wir die Notwendigkeit in der Stadt Innsbruck haben,
um zu verdichten. Das war eines der Argumente, warum wir dem Projekt zugestimmt
haben.
Das zweite Argument betrifft die Rede von
GRin Dipl.-Ing.in Sprenger ein. Die Wortmeldung ist ein bisschen falsch verstanden
worden, da sie von Variante I und Variante II spricht. Das ist die Theorie und steht so
auf dem Papier. De facto ist es aber so,
dass es dieses Projekt Variante I gibt. Wenn
wir die Variante II beschließen, gibt es einfach kein Projekt! Das hat der Bauträger
ganz unmissverständlich gesagt. Wenn Variante II beschlossen wird, dann ist dieses
Vorhaben für ihn nicht mehr rentabel und er
wird es einfach aufgeben. Dann wird nichts
gebaut!
Das heißt, man kann sich das noch so wünschen! Man kann sich natürlich eine perfekte Welt wünschen. Ich wünsche mir, dass in
der Stadt Innsbruck ein Freiland zu Freilandpreisen verkauft wird, mit einer Klausel:
"Wenn mir die Politik mehr Dichte genehmigt, dann wird eventuell nachbezahlt." Anschließend wird ein Wettbewerb mit einem
SiegerInnenprojekt realisiert, so wie es hier
der Fall war. Es ist ein schönes Projekt herausgekommen. Die BauträgerInnen sind
absolut zufrieden und sagen, dass sie dieses so umsetzen. Das kann ich mir wünschen.
GR-Sitzung 24.10.2013

Die Realität sieht aber anders aus. Der
Wettbewerb wird dem Bauträger auf das
Auge gedrückt. Den Grund hätte er sicher
viel lieber billiger bekommen. Dies ist aber
nicht der Fall, weil BesitzerInnen wie die
Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB)
dem nicht zustimmen. Entweder wird der
geforderte Preis bezahlt oder es findet kein
Verkauf statt. Wir wissen, dass es nicht unbedingt das Beste ist, wenn so ein Grund
brachliegt. Also muss die Fläche überteuert
gekauft werden. Anschließend findet ein
Wettbewerb statt. Heraus kommt ein SiegerInnenprojekt. Der Bauträger hat schon von
vornherein gesagt, dass es nicht so einfach
sein wird, denn mit der Dichte wird er finanziell nicht über die Runden kommen.
Also wurde versucht, zu verhandeln. Es hat
über den Sommer 2013 ziemlich schwierige
Verhandlungen gegeben. Es wurden mehrere Varianten vorgelegt. Man hat hin und
herüberlegt. Man hat versucht, den Sockel
aufzustocken. Es haben sich auch die Anteile der Nutzung ständig verändert. Herausgekommen ist eben ein Kompromiss.
Das ist das Projekt, das jetzt vorliegt. Natürlich bin ich auch nicht ganz glücklich darüber, dass das alles frei finanzierte Wohnungen werden, damit sich das Projekt rentiert und der Bauträger fähig ist, dieses
überhaupt zu errichten.
Aber, wir benötigen auch diese Wohnungen. Natürlich wäre mir geförderter Wohnbau viel lieber, aber dieser ist nicht realisierbar. Wenn ich jetzt Gutachten habe und
weiß, dass diese Werte durch technische
Maßnahmen unterschritten werden können,
dann kann ich dem Vorhaben zustimmen.
Rechtlich ist die Sache natürlich problematisch. Wir haben eine Aufsichtsbehörde,
nämlich das Land Tirol. Wenn wir den Plan
heute so beschließen, gehen wir natürlich
das Risiko ein, dass uns dieser vom Land
Tirol einfach "zurückgeworfen" wird.
Das finde ich aber in Ordnung. Das Vorgehen der Bediensteten des Landes Tirol finde
ich richtig. Sie haben diese Möglichkeit
nicht. Sie müssen sich an die Gesetze halten.
(GR Mag. Abwerzger. Das hat ja auch keiner gesagt.)
Entschuldige, GR Mag. Abwerzger, von
Euch war noch nie jemand im Ausschuss
für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projek-