Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 12-Protokoll-12-12-2019.pdf
- S.11
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täglich großartiges leisten. Diese Personen verdienen unseren Respekt und wir
richten diesen einen großen Dank aus.
Wenn ich mir den Leitsatz des Landes Tirol im Pflegebereicht anhöre, gleiches
Geld für gleiche Arbeit, der ab Jänner
2020 in Kraft treten soll, beruht dieser auf
der Freiwilligkeit der Gemeinden. In vielen
Tiroler Gemeinden gibt es eine andere Regelung als in der Stadt Innsbruck, denn wir
betreiben unsere Heime selber.
In den Gemeinden werden die Wohn- und
Pflegeheim von Gemeindeverbänden betrieben, zu denen sich mehrere Gemeinden zusammenschließen. Ich appelliere
an alle Bürgermeister Tirols, dass sie sich
an die Grundlagen, die jetzt im Tiroler
Landtag beschlossen wurden, halten.
Ich darf hier die Zulage von € 205,-- brutto
pro Monat ansprechen. Der Mindestgehalt
von Assistenz- und Heimhelfern beträgt
€ 1.738,-- netto pro Monat. Ich hoffe, dass
dies ein Einstiegsgehalt ist, mit dem man
mehr Leute für diesen Beruf gewinnen
kann.
Ich finde es schade, dass genau die Parteien GRÜN und SCHWARZ im Tiroler
Landtag einem dringlichen Antrag der Sozialdemokraten nicht zugestimmt haben.
Die ARGE Pflege brachte ihre Vorschläge,
aber leider fanden diese im Landtag keine
Zustimmung.
Ich sehe auch in dem Schulversuch mit
14-jährigen Schülern ein Problem, diese
für die Pflege auszubilden. Dies aus dem
einfachen Grund, dass die Pflege schon
eine gewisse körperliche Kraft erfordert
und ich weiß nicht, ob ein 14-jähriges
Mädchen diese bereits hat. In Pflegeberufen gibt es verschiedenste Situationen, denen man gewachsen sein muss. Ob junge
Menschen diesen Umständen gewachsen
sind, weiß ich nicht genau. Daher wäre es
besser, wenn man erst ein wenig später in
den Pflegeberuf einsteigt.
Es liegt mir ein Schreiben einer langjährigen Mitarbeiterin der ISD vor. Der Dienstgeber wird gelobt. Ich sage nicht, dass alles schlecht ist, aber diese Bedienstete
führt an, dass es Heime der ISD gibt, in
denen interne Probleme vorliegen. Unter
den Kolleginnen liegen Unstimmigkeiten
vor, vor allem hierarchischer Natur. Dies
GR-Sitzung 12.12.2019
geht aber nicht auf die Bewohner der
Heime über.
Ich bin immer noch traurig und zornig zugleich, wie seitens der ISD mit Kritik umgegangen wird. Jene, die sich an das
Stadtblatt oder an die FPÖ gewandt haben, fordern nur, dass sie mehr Zeit für die
Heimbewohner aufbringen können. In dem
Fall sind wir gefordert, dass wir diese Rahmenbedingungen schaffen.
Ein Assistent und ein Diplompfleger müssen in der Nacht 30 Leute versorgen. Das
ist eine hohe Zahl. Man weiß nie, was in
den Nächten passiert. Genau diese Kritik
wurde auch bei uns vorgebracht. Es tut
mir leid, dass man mit diesem Vorbringen
nicht besser umgehen konnte.
Die Tatsache, dass in Heimen Stockwerke
bereits geschlossen sind, zeigt den Pflegekräftemangel. Daher mein Appell an
alle, gemeinsam daran zu arbeiten, um
Mitarbeiter für diesen Job zu bekommen.
Eine Aufwertung dieser Arbeit ist notwendig und dass wir den Mitarbeitern tagtäglich für die erbrachten Leistungen danken.
(Auf Wunsch werden Wortmeldungen der
MandatarInnen von FPÖ - Rudi Federspiel
nicht mehr gegendert.)
Bgm. Willi: Ich begrüße Dr. Innerebner,
den Geschäftsführer der ISD und bedanke
mich, dass er unserer Diskussion zuhört.
GR Plach: Wir sind uns alle einig, dass
der Pflegebereich essentiell ist und dass
dort großartige Arbeit geleistet wird. Es
stehen immer größere Herausforderungen
an. Daher gilt es, dieses Berufsbild zu attraktiveren. Ich teile die Einschätzung von
StRin Dengg, dass eine Lehre dafür nicht
der richtige Ansatz ist.
Wenn es darum geht, die Weichen für die
Zukunft zu stellen und unsere Hausaufgaben als Kommune zu machen, dann war
die Vorgangsweise der SCHWARZ-GRÜNEN Landesregierung sehr gut für uns.
Durch das neue Gemeindevertragsbedienstetengesetz wird die ISD als Arbeitgeberin attraktiver. Diese Zulage, die jetzt
im Tiroler Landtag noch beschlossen wird,
ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Dadurch wird an der Schlechterstellung
von PflegeassistentInnen und Heimhelferinnen gar nichts geändert.