Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 12_Protokoll_09.11.2017.pdf
- S.17
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Sieht man sich die Stadt Innsbruck von
oben an, dann merkt man, dass der Frachtenbahnhof die Stadt quasi in zwei Teile
trennt. Er wird ja eigentlich in seiner Funktion gar nicht mehr genützt, das wickelt man
nun außerhalb von Innsbruck ab. Die Flächen werden von den Österreichischen
Bundesbahnen (ÖBB) allerdings auch im
Zusammenhang mit dem Bau des Brenner
Basistunnels (BBT) absichtlich gehalten.
Niemand gibt gerne Grundstücke her, das
ist schon verständlich. Allerdings ergibt sich
daraus eine wirklich unlogische Durchtrennung von Stadtteilen. Ich hätte es als einen
großen Vorteil erachtet, wenn uns dieses
Areal frühestmöglich zur Verfügung gestanden wäre.
Es wird immer gesagt, die Stadtentwicklung
hätte sich an den Richtlinien des IOC orientieren müssen. Wenn man diese Aussage
hinterfragt und sich auch die Mühe macht,
die Details hinsichtlich Bebauung in einem
Olympischen Dorf anzusehen, dann gibt es
sage und schreibe zwei wesentliche Kriterien. Der Rest, sage ich einmal, ist vernachlässigbar oder sowieso selbstverständlich.
Der erste Punkt ist, dass ein Einzelzimmer
eine Fläche von neun Quadratmetern aufweisen muss. Ein Doppelzimmer hingegen
braucht zwölf Quadratmeter. Bis heute hat
mir niemand die Frage beantworten können,
was wir in der Stadtentwicklung, bei Projekten oder städtebaulichen Studien ändern
hätten müssen, um diesen "schlimmen"
Rahmenbedingungen gerecht werden zu
können. Ich habe nie eine Antwort erhalten.
Bei den Innsbrucker Grünen (GRÜNE) ist
es ja immer so - oder zumindest bei dieser
einen Person, die ich vorher zitiert habe -,
dass man beim Versuch, in Diskussion zu
treten, nicht einmal eine Antwort bekommt.
Ich finde es schon interessant, wie hier
Stimmung gemacht wird. Das kennt man eigentlich von anderen Parteien - diese
Angstmacherei und das Verbreiten von Unwahrheiten. Das ist eine sehr auffallende
Entwicklung, die man hier verfolgen kann.
Im Grunde ist es allerdings wirklich schade.
Prinzipiell ist die Themengebung der heutigen Aktuellen Stunde ja interessant. Ich habe es aber nun so empfunden, dass GRin
Mag.a Schwarzl damit eher den Versuch unternommen hat, den Volksentscheid herzunehmen, um den GRÜNEN noch einmal
Profil zu geben - nach dem Motto "Hurra,
GR-Sitzung 09.11.2017
wir waren bei den GewinnerInnen. Wir haben es ja immer schon gesagt!"
Allerdings waren die GRÜNEN im Land Tirol bitte beim Beschluss, ein Angebot für die
Olympischen Spiele legen zu wollen, dabei
und haben das Ganze in der Landesregierung im Einstimmigkeitsprinzip abgesegnet.
Die VertreterInnen der GRÜNEN hätten ja
nur sagen müssen, dass sie das nicht wollen. Dann wäre alles abgeblasen worden.
Diese fadenscheinigen Geschichten, bei
denen die Angehörigen derselben Partei im
Land anders stimmen als in der Stadt Innsbruck, das scheint irgendwie System zu haben. Das Gleiche hat sich übrigens in Bayern abgespielt. Nur mit geänderten Vorzeichen. Da war man in der Stadt München dafür und im Freistaat Bayern dagegen. Ich
weiß nicht, was die GRÜNEN damit bezwecken. Als angenehme Vorgangsweise empfinde ich das nicht. Aber mir muss es ja
nicht gefallen. Darüber werden dann schon
die WählerInnen befinden.
Stadtentwicklung wird uns natürlich immer
beschäftigen. Wir haben einfach große
Themen wie Zuzug, Mobilität etc. Vor Kurzem haben wir eine gemeinderätliche Enquete abhalten dürfen mit dem Titel "Wie
groß kann Innsbruck werden?" Egal, wer
hier im Gemeinderat sitzt, die/den wird das
immer beschäftigen. Genauso wie es immer
innovative Lösungen brauchen wird. Die
Themen Verkehr und Naturerhaltung sind
immer relevant.
GR Dr. Überbacher hat vorhin von einem
Kahlschlag am Patscherkofel gesprochen.
Schaut es Euch bitte an - dort werden
30.000 m² mehr an Fläche aufgeforstet, als
man vorher hatte.
(GR Kunst: Ja, vielleicht in den nächsten
20 Jahren.)
Wenn ein Mensch auf die Welt kommt, dann
muss er auch 18 Jahre warten, bis er einmal ein Auto lenken darf. Das ist doch normal, dass manche Dinge einfach ein bisschen Zeit brauchen. Es ist durchaus ein innovativer Ansatz zu sagen, man gibt der
Natur auch Raum zurück.
Stadtentwicklung hat natürlich auch die
Aufgabe, die Lebensqualität so hoch wie
möglich zu halten. Wir haben einen sehr
hohen Lebensstandard und leben im Wohlstand. Trotzdem müssen wir auf gute Rah-