Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.9
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gebraucht hätte, als es innerhalb dieses
Pouvoirs vorgesehen war.
Subventionen, für junge, neue und
moderne Kunst, vergeben.
Dies ist bitte nicht als Generalmisstrauen
zu sehen, sondern es ist so eine Art
"learning by doing". Im Laufe der Zeit
bekommt man mit, wo in der Transparenz
bzw. Information kleine Lücken sind.
Vielleicht könnte man diese einmal
schließen. Wir haben nächste Woche mit
der freien Kulturszene Innsbruck "Battlegroup for Art", wieder eine Arbeitskonferenz, die für uns ja nicht nur Arbeit
bedeutet, sondern uns immer unglaublich
wertvolle Inputs gebracht hat.
Für mich muss in Zukunft sicher auch klar
definiert werden, wohin wir mit dem Haus
der Kunst bzw. mit dem Haus der Musik
gehen werden. Ich denke, mit dem
derzeitigen Zustand der Stadtsäle ist
wirklich kein "großer Wurf" mehr zu
machen.
Was sich kulturpolitisch in Innsbruck
getan hat, geht über weite Strecken auf
diesen Dialog mit der freien, vielfältigen
Kunst- und Kulturszene zurück. Ich
wünsche mir und bin guter Dinge,
gemeinsam mit der neuen Kulturreferentin
(welche ja auch ein Ressort hat, wo die
Kultur kein Nebenressort, sondern ein
Hauptressort ist) in den nächsten zwei
Jahren viel Positives (Wahlkampf hin oder
her) zu Wege zu bringen.
Beim Land Tirol wechselt man die
KulturreferentInnen wie die Hemden und
sie haben auch so viel anderes "am Hals",
sodass die Kunst und Kultur zu kurz
kommt. (Beifall)
GRin Moser: Für mich ist die Kultur das
Fundament einer funktionierenden
Gesellschaft. Die Kultur der Moderne ist
eine durch Architektur und raumkonstituierte urbane Kultur, in der soziale und
ästhetische Ansprüche immer wieder auf
das neue mit politischen und ökonomischen Interessen vermittelt werden
müssen.
Die Stadt Innsbruck ist ja als Kulturstadt
schon etabliert. Es muss eine Stadt für
alle Kunstinteressierten, Kulturtreibenden
und vor allem auch für alle BürgerInnen
aus ganz Tirol sein.
Der Betrag von € 22,1 Mio im Budget
zeigt davon, dass uns die Kultur in der
Stadt Innsbruck sehr wichtig ist. Im
Markenbildungsprozess muss dies auch
weiterhin gemeinsam mit dem Sport eine
große Rolle spielen. Kunst und Kultur darf
vor allem kein Luxusgut werden, sondern
muss für alle leistbar sein und bleiben.
Daher ist es auch wichtig, dass wir viele
Ein zukunftsweisender Weg für mich ist
auch, dass wir in die Aus- und Weiterbildung aller im Kulturbetrieb stehenden
Menschen investieren müssen. Wir
müssen Kurse anbieten, Workshops
veranstalten und auch die Universitäten
und Schulen mit einbinden. StRin
Dr.in Moser hat dies ja schon angesprochen.
Ein großes Steckenpferd von mir ist der
Kulturaustausch mit dem europäischen
Raum. Auf meine Initiative hin ist ja der
Kulturaustausch mit Verona und Luxemburg zustande gekommen. Danke für die
Unterstützung der Mag.-Abt. V, Kultur,
und dass es mit der neuen Kulturreferentin als Nachfolgerin von Alt-Bgm.in Zach
möglich ist, dafür wieder ein paar Euro im
Budget zu reservieren.
GR Federspiel macht ja mit der Provinz
Verona Tourismuswirtschaft. Ich denke,
ich bin auch schon auf einem guten Wege
mit Verona Kultur zu machen. Bereits im
nächsten Jahr ist geplant, zusätzlich nicht
nur bildende Kunst, sondern auch Musik
einzubinden.
Viel Eigeninitiative, viel Ehrenamtlichkeit
meiner GehilfInnen und viel Engagement
steckt hier dahinter.
Auf die vorliegenden Budgetzahlen
möchte ich nicht näher eingehen, da
bereits viel gesagt wurde. Ich finde nur,
dass das Recht auf Freiheit der Kunst
nicht automatisch mit einem Recht auf
Subvention verknüpft sein kann. Dies
habe ich vor Jahren schon einmal gesagt
und ich stehe immer noch dazu. Es ist so,
dass sehr viele neue Herausforderungen
auf die kommunale Kulturpolitik zukommen und ich glaube, man muss Schwerpunkte setzen und kann nicht alles breit
gestreut subventionieren.
Kunst und Kultur sind integrierte Elemente
der Stadtentwicklung. Der rasche ökono-
GR-(Budget-)Sitzung 10.12.2010 (Fortsetzung der am 9.12.2010 vertagten Sitzung)