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Jahr: 2013

/ Ausgabe: 14-November-gsw.pdf

- S.23

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Da fühle ich mich auch persönlich als Wissenschaftlerin beleidigt. Wären wir nicht
tätig, weil es ein innerer Antrieb ist und weil
wir als MedizinerInnen auch einen Eid geschworen haben, dann würden wir heute
wahrscheinlich alle noch an der Tuberkulose sterben.

führt kein Weg vorbei. Es soll nicht aufkommen, dass hier irgendwelche Grauzonen oder Interpretationsspielräume in unserem Zusammenleben gegeben sind. Das
darf nicht sein. Ich glaube, das sollte allen
klar sein, wenn wir heute darüber reden.

Ich hoffe, dass Du das nicht so gemeint
hast. Das ist wirklich skandalös, zu behaupten, dass man Wissenschaft auch auf diesem Gebiet kaufen kann. Ich weiß gar nicht,
wie Du überhaupt auf so eine Idee kommen
kannst. Das macht mich jetzt wirklich total
wütend!

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den
Vorsitz an Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider.

Ganz abgesehen davon, dass wir auch Regeln in der Wissenschaft haben und streng
kontrolliert werden. Das zu Deiner Information. Das gilt nicht nur in der Medizin, sondern auch in jedem anderen Fach.
Ich glaube, dass gerade wir von "Für Innsbruck" (FI) besonders in den letzten Jahren
sehr für die Erinnerungskultur stehen. Wenn
wir als Beispiel unser Gedächtnis der Stadt,
die Mag.-Abt. V, Stadtarchiv/Stadtmuseum,
betrachten! Hier haben wir engagierte MitarbeiterInnen, die aus eigenem Antrieb vor
allem recherchieren und publizieren. Es ist
ja sehr wichtig, dass alles niedergeschrieben wird. Sie suchen ZeitzeugInnen und
befragen sie. Wir haben hoffentlich alle
"Zersplitterte Nacht" gesehen!
Da hat man erkannt, wie wichtig es ist, dass
man die Leute noch besucht, weil sie vielleicht nicht mehr lange leben werden. Das,
weil die Erinnerung nicht sterben darf.
Wer hat den Film über das Arbeitslager in
der Reichenau gesehen? Ich habe ihn mir
angesehen. Auch da waren die ZeitzeugInnen ganz wichtig. Da sind Leute wie
Matthias Breit, die Filme über Themen machen, die einfach nicht in Vergessenheit
geraten sollen.
Natürlich finde ich auch Erinnerungskultur
zu anderen Themen sehr wichtig. Wenn
man sieht, wie viele Menschen den Film
zum Thema Bocksiedlung gesehen haben,
dann erkennt man, dass Erinnerungskultur
nicht immer nur im Zusammenhang mit
Gräueltaten stehen muss.
Erinnerungskultur ist generell wichtig für
uns. Da sollte man auch Geld in die Hand
nehmen und die Vergangenheit wissenschaftlich seriös aufarbeiten lassen. Da
GR-Sitzung 21.11.2013

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich darf mich
herzlich bedanken, dass dieses Thema für
die aktuelle Stunde gewählt wurde. Ich hätte
es vielleicht nicht gewagt, denn es ist ein
Thema, das möglicherweise auch einer Enquete bedarf.
Wir werden, wie richtig angesprochen wurde, ab nächstem Jahr über drei Jahre größere Beträge in den Jahresvoranschlägen
der Landeshauptstadt Innsbruck vorsehen.
Damit wollen wir uns hauptsächlich mit der
Geschichte der Stadt Innsbruck von 1900
bis 1955 befassen. Ich möchte mich hier
trotzdem zu Wort melden.
Ich schließe nahtlos an die Rede an, die ich
anlässlich der Pogrom-Gedenkfeiern gehalten habe. Dazu möchte ich auf ein paar
Punkte näher eingehen.
GR Mag. Abwerzger ist ein typischer Vertreter der Freiheitlichen Partei Österreichs
(FPÖ) wie auch GR Federspiel. Es ist eine
sehr intellektuelle Methode, zu zitieren! Zu
sagen "Das ist das Zitat und ich habe es
nicht so gemeint." So war es auch bei
GR Federspiel, als es um die Innsbrucker
Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH
(IVB) ging. Da heißt es dann: "Mir hat ein
Bürger geschrieben ... Ich zitiere ... Ich sage
nichts ..."
Ich konnte GR Mag. Abwerzger wegen des
Zitats nicht rügen, da es während der aktuelle Stunde gefallen ist. Ich war knapp an
einem Ordnungsruf. So wie Sie zitiert und
es dargestellt haben, ist es ganz klar eine
Zuschreibung.
Diese Methode wird von allen sechs MandatarInnen in der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) angewandt. Das erleben wir
jetzt wieder bei den Burschenschaftern,
beim Hofer und beim 3. Nationalratspräsidenten. Es wird das "Hölzl" geworfen. Dann
ist die Aufregung groß! Dann rudert man