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Jahr: 2013

/ Ausgabe: 14-November-gsw.pdf

- S.25

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ist nicht einfach. Es sind aber herausragende Persönlichkeiten!
Zur Musikschule zurück. Bis heute weiß
niemand, wie dieses Schild angebracht und
entfernt wurde. Das geschah anscheinend
jeweils über Nacht und niemand bekennt
sich dazu. In dieser Schlampigkeit im Umgang sehe ich letztlich auch eine Gefahr,
weil eben viele Dinge unreflektiert bleiben,
aber dann doch kommentiert werden. Es
wird alles in einen Topf geworfen, alles Schützen, Musikkapellen ... Das geschieht
auch mit den jungen Menschen, die dort
sind. Es wird ihnen nicht die Chance gegeben, zu erkennen, wie es damals war, dass
eines ihrer Mitglieder dabei war.
Es muss möglich sein, dass man das ansprechen darf. Es kann aber nicht sein,
dass die Jugend verteidigen muss, was
damals geschehen ist. Man muss das offen
diskutieren können. Das fehlt mir, das zeigt
auch hier die Entwicklung unserer Diskussion. Es wird schnell relativ eng!
Es gäbe noch viel dazu zu sagen. Was ich
noch ganz klar hervorheben möchte ist Folgendes. Es wird immer gesagt, das waren
so fürchterliche Ereignisse. Dazu möchte
ich, wie schon bei der Gedenkfeier zur Pogromnacht, sagen: "InnsbruckerInnen haben
InnsbruckerInnen umgebracht!" Es war nicht
irgendeine deutsche Stadt, durch die der
Mob hier zog. Es war die Stadt Innsbruck,
es waren BürgerInnen der Stadt Innsbruck,
die hier ermordet wurden und BürgerInnen
der Stadt Innsbruck die die TäterInnen waren. Das geschah hier, nicht irgendwo anders.
Rechtsextremismus wurde angesprochen.
Ich glaube, das war bei StR Gruber. Er
sprach über Veranstaltungen, welche zulässig sind und welche nicht. Man kann keinen
Katalog erstellen.
Damit schließe ich den Kreis. Zum leichteren Verständnis: Wir hatten gestern eine
Feier zu 125 Jahre Tourismusverband in
Igls. Einer sagte dabei: "Provinz ist kein Ort,
Provinz beginnt im Kopf!" Rechtsextremismus ist keine Punktation, sondern Rechtsextremismus beginnt im Kopf. Das ist oft
schwer greifbar, weil er in vielen Köpfen
vorhanden ist.
Gehen wir doch den Weg weiter, dass wir
unserer Jugend die Möglichkeit geben, das
GR-Sitzung 21.11.2013

offen und ehrlich zu diskutieren, ohne diese
persönliche Befangenheit.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den
Vorsitz von Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider.
GR Ofer: Ich habe mir schon gedacht, dass
die Innsbrucker Grünen (GRÜNE) das
Thema "Unsere Zukunft hat Geschichte Die Bedeutung der Erinnerungskultur für
Innsbruck" aus aktuellem Anlass wählten
und die Reichspogromnacht ansprechen
möchten.
Bei mir fängt Geschichte aber weit vorher
an. Ich möchte da die Erinnerungskultur
weiterknüpfen. Die vorgeschichtliche Siedlung der heutigen Stadt Innsbruck im römischen Reich war fortschrittlich. Es gab noch
SklavInnen. Die Welt war in Ordnung. Tausend Jahre hatte das Bestand. (Unruhe im
Saal)
Zum Thema "Geschichte hat Zukunft",
möchte ich sagen, dass wir heute gar nicht
so weit davon entfernt sind. Heute sind es
keine Leibeigenen oder SklavInnen mehr.
Diese waren früher aber wenigstens abgesichert. Wenn man von einem reichen Patrizier oder Römer versklavt war, wusste man,
dass man schöne Kleidung und genug zum
Essen hatte. Man konnte sich waschen und
es wurde für einen gesorgt.
In unserer Kultur ist das nicht mehr der Fall.
Da beginnt es so, dass ich heute als Lohnmietsklave nicht einmal mehr ein Auskommen mit meinem Einkommen habe. Diese
Kultur sollten wir wieder pflegen! Das beginnt damit, dass wir unsere StadtLohnmietsklavInnen wieder versorgen. Vielleicht können wir damit die Erinnerungskultur zurückbringen und damit ablenken von
den nationalsozialistischen Dingen.
Jetzt haben wir da eine ganze Stunde Öl ins
Feuer der Rechtsradikalen geschüttet, damit es wieder bis in alle Ecken hoch auflodert! Das, damit ja viele zur Demonstration
hinausgehen, wenn die Burschenschafter in
der Congress und Messe Innsbruck GmbH
(CMI) ihre Sitzung abhalten!
Ich habe übers Internet gelernt: "Don"t feed
the troll"!