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Jahr: 2013

/ Ausgabe: 16-BudgetDez-Teil1.pdf

- S.25

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ser Suche? Was ist für mich gute Information, was schlechte oder nutzlose?
Solange Bildung in Schulen, Universitäten
und anderen weiterbildenden Institutionen vor allem hier in Österreich noch - als rein
quantitatives Auffüllen von Hirnen mit Information verstanden wird, müssen wir uns
nicht wundern, wenn unsere PISA-Zahlen
peinlich ausfallen.
Sind unsere Kinder fauler und blöder als die
finnischen? Brauchen unsere Kinder Nachhilfe in Latein - oder vielleicht doch eher
Nachhilfe bei der Frage, warum Latein wichtig sein könnte?
Es fehlt an Motivation, an Leitbildern und
Leitpersonen, die die Grundlage für erfolgreiches Lernen bieten. Leitbilder der modernen Bildung müssen es (wieder) schaffen,
genau an diesem Punkt anzusetzen.
Der australische Bildungsforscher John Hattie hat aus 800 Studien eine Metastudie
erstellt. Sein Ergebnis: Im Zentrum des
Lernerfolges steht die LehrerInnenSchülerInnen-Beziehung.
Daniel Goeudevert, französischer Buchautor und Unternehmensberater, hat dies in
seinem Buch "Der Horizont hat Flügel" treffend auf den Punkt gebracht. Zitat: "Ausbildung ohne Bildung führt zu Wissen ohne
Gewissen."
Nun aus Pisa zurück in die Stadt Innsbruck:
Zieht unsere Bildungspolitik Konsequenzen
aus dieser Erkenntnis?
Sehen wir die Wichtigkeit ganzheitlicher
Ansätze (Stichwort: humanistischaufklärerische Bildung) in der Bedeutungsdefinition von Bildung?
Und: Investieren wir hier als PolitikerInnen
Zeit, Energie und Geld?
Egal, ob wir einen ganzheitlichen oder weniger ganzheitlichen Ansatz fahren, für beide gilt ohne Schnörkel: Es ist billiger, in die
Bildung zu investieren, als die Arbeitslosigkeit zu finanzieren.
Qualifikation und Bildung sind die Schlüssel
für eine erfolgreiche Zukunft.
Für uns SozialdemokratInnen steht fest,
dass es eine Vielzahl von Maßnahmen
braucht, damit wir unsere Stadt, aber vor
allem die Menschen fit für die künftigen
GR-(Budget-)Sitzung 5.12.2013

Herausforderungen machen. Bauen wir
weiter an Modellen der ganztägigen Schulformen für unsere Kinder. Forcieren wir
endlich die gemeinsame Schule der 6- bis
14-Jährigen und bauen die Infrastruktur
dementsprechend aus!
Seien wir darin lästige, beharrliche, überzeugte MahnerInnen in Richtung Land und
Bund. Und lassen Sie uns zum Modell werden!
Wer mich kennt, weiß, dass mein Einsatz in
der sozialdemokratischen Politik für die
Stadt Innsbruck in meinen Funktionen und
Tätigkeiten zukunftsgerichtet ist. Ich wünsche mir, um es im heutigen Kontext zu
sagen, dass das Geld dort landet, wo es am
meisten benötigt wird.
Vielleicht ist gerade in meinen letzten Ausführungen beim Hinweis auf klassische,
traditionelle Auffassungen von Bildung der
Eindruck entstanden, dass ich den "guten
alten Zeiten" nachjammere - nichts liegt mir
ferner! Denn so gut waren sie dann ja meistens auch nicht.
Ich glaube, dass die politische Gestaltung
der Zukunft einen klaren Blick von der Gegenwart in die Zukunft erfordert.
Dabei ist aber ein klarer und möglichst emotionsfreier Blick zurück, in die Vergangenheit, essentieller, moralischer Bestandteil
einer erfolgreichen Zukunftsgestaltung.
Und so möchte ich, paradoxerweise, heute
mit einem "Blick zurück" zum Ende kommen:
Ich bin stolz, Innsbruckerin zu sein!
Die Stadt Innsbruck hat begonnen, die
Grundfeste der moralischen, politischen
Gesinnung aufzuarbeiten. Sie hat in einigen
mutigen Schritten gezeigt, wie wichtig es ist,
sich mit den Leichen im Keller zu befassen.
Ein Beispiel dafür ist die posthum vollzogene Aberkennung der Ehrenzeichen.
Die Stadt Innsbruck bekennt sich dazu, in
Zukunft keinen rechtsextremen und rassistischen Vereinen und Organisationen öffentliche Infrastruktur bereitzustellen.
Die Stadt Innsbruck steht für ein Miteinander, das jede Ausgrenzung auf das Schärfste verurteilt.
Das macht mich stolz - stolz, Innsbruckerin
zu sein.