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Jahr: 2004

/ Ausgabe: 2004_02-Feber.pdf

- S.58

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Das Ganze ist in eine dramatische Phase eingetreten, als sich
zweierlei ergeben hat: Zum einen mussten pflegebedürftige Personen auch
von Krankenschwestern und Pflegekräften betreut werden. Der Vereinsleitung wurden auf Grund der fehlenden Rahmenbedingungen mit dem Land
Tirol und der Stadt Innsbruck die notwendigen Mittel aus der Sozialhilfe
nicht bewilligt, was zu sehr gespannten Verhältnissen geführt hat.
Weiters wurde die Situation dramatisch, weil seitens der zuständigen Baubehörde festgestellt wurde, dass eine große Anzahl der im
Haus wohnenden Personen pflegebedürftig über der Pflegestufe 3 sind, die
bautechnischen Vorschriften für Wohn- und Pflegeheime bei weitem nicht
eingehalten wurden, so dass ein beträchtliches Risiko vorhanden war. Die
Mag.-Abt. III, Bau- und Feuerpolizei hat vorgeschrieben, dass alle Personen, die über der Stufe 3 pflegebedürftig sind, in einem angemessenen Zeitraum abgesiedelt werden müssen.
Vergangenes Jahr ist man in Verhandlungen eingetreten, um
eine Übernahme der Häuser durch die Stadt Innsbruck zu ermöglichen. Ursprünglich wollte man sie nur verpachten, die Frau Bürgermeisterin war
aber der Meinung, man solle sich um einen Kauf bemühen. Bgm.-Stellv.
Mag. Dr. Bielowski ist dann ebenfalls in die Verhandlungen eingetreten.
Die zu führenden Gespräche waren nicht ganz einfach, weil der Obmann
des Vereines "Sonnenland" sich gegen eine Übernahme gewehrt hat. Die
Situation war aber derart zwingend, dass dieser Vertrag ausverhandelt und
nicht zuletzt auf Grund der prekären finanziellen Situation des Vereines
"Sonnenland" Zustimmung erreicht wurde.
Ursprünglich gab es ca. 50 Heimbewohner; durch die Absiedlung der Pflegebedürftigen sind nun noch ca. 27 übrig geblieben. Im Interesse der Heimbewohner bin ich sehr froh darüber, dass die Stadt Innsbruck
das Schicksal dieser Menschen mit übernommen hat. Wir konnten nicht
tatenlos zusehen, wie die Situation dieser Menschen immer dramatischer
wird.
Ich habe anfangs gesagt, dies sei ein Beispiel für die grundsätzliche Problematik der Führung von Wohn- und Pflegeheimen durch private Vereine ohne den entsprechenden wirtschaftlichen und finanziellen
Hintergrund. Dabei besteht immer die Gefahr, dass sich der Verein einfach

GR-Sitzung 26.2.2004