Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 2004_06-Juni.pdf
- S.91
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Auch bin ich ein Gegner dieser ganzen Entwicklung, weil es
mit der Zeit so weit sein wird, dass in der Früh ein Bus durch die Gegend
fährt, die Kinder einsammelt und am Abend wieder zum Schlafen nach
Hause bringt. Vielleicht kommt es dann überhaupt so weit, dass die Kinder
woanders schlafen. Mit dieser Entwicklung kann ich nicht mitgehen und
dagegen habe ich etwas.
Ich glaube, dass sich die Familie eines ihrer größten Güter beraubt, und zwar der Bindung zum eigenen Kind. Wir müssen uns nicht
wundern, wenn diese Kinder dann hergehen und irgendwann einmal sagen,
warum sie die Mutter oder den Vater im Altersheim besuchen sollen, da sie
als Kleinkind ja in den Hort usw. gesteckt wurden bzw. von jemandem anderen erzogen worden sind. Das ist meine Meinung zu diesem Thema.
(Beifall)
GR Mag. Fritz: Schön wäre es gewesen, wenn man in aller
Ehrlichkeit jetzt nicht von Familie gesprochen hätte, sondern von jenen,
welche die Arbeit in der Regel verrichten, nämlich von den Frauen. Das ist
im Großen und Ganzen nicht die Familie.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Arbeitest Du zu Hause nichts?)
Ich habe gesagt im Großen und Ganzen. Im statistischen Durchschnitt verrichten zum Großteil die Frauen die Arbeit.
GR Hafele hat in einem Punkt Recht. Das Ganze ist nicht als
Kinderweglegeanstalt gedacht, sondern als Ergänzung. Bei den Zeiten von
denen wir sprechen, verbleibt den Familien für Kinderbetreuung, Erziehung und dem Erleben des Aufwachsens der Kinder auch noch Zeit, aber
diese Einrichtung erleichtert nur die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und
Elternpflichten. Ich halte das für wichtig.
Auf Wirtschaftsseite gehört dies natürlich durch bestimmte
Angebote bei den Beschäftigungsverhältnissen ergänzt, gerade im Sinne
dessen, was GR Hafele gesagt hat. Zum Beispiel wenn man Kleinkinder zu
Hause hat, soll es die Möglichkeit geben, auf Teilzeitarbeit mit einem
Rückkehrrecht zur Vollzeitarbeit umzusteigen. Es gibt also sehr viele Dinge, die gut bzw. vernünftig wären und zusammenspielen sollten. Das beginnt bei einer familiengerechten Gestaltung der Arbeitswelt und endet bei
GR-Sitzung 24.6.2004