Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2005

/ Ausgabe: 2005_01-Jaenner.pdf

- S.134

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Ich verstehe schon, dass mit dem Prädikat "Weltkulturerbe"
auch ein touristischer Umsatz intendiert werden kann. Es kann nicht nur
allein das touristische Interesse sein, das der Stadtentwicklung eine museale Fessel aufzwingt. Hier sind nicht nur Architekten, die gerne etwas Neues
bauen möchten dagegen, sondern auch Wirtschaftstreibende usw. Ich glaube, wir können mit Fug und Recht unseren Bürgerinnen bzw. Bürgern vermitteln, dass wir Respekt vor der Tradition haben und das Stadtkern- und
Ortsbildschutzgesetz (SOG) umsetzen sowie all seine Ziele unterstützen.
Wir wollen jedoch keinen Glassturz über diese Stadt stellen und diese Stadt
zu einem einzigen Museum machen, wo nichts mehr passieren darf. Es
läuft auf das hinaus, was in den einzelnen Detailbestimmungen der UNESCO-Konvention steht.
Ich möchte mit einem Zitat schließen. Es handelt sich um einen Brief - der mittlerweile schon ein offener Brief ist - des Geschäftsführers des Architekturforums Tirol, Arno Ritter, an KR Dkfm. Dr. Hubert
Klingan, den er in Kopie an die Frau Bürgermeisterin, an die amtsführenden Stadträte, an die Kammer der Architekten und Ingenieuerkonsulenten
für Tirol usw., geschickt hat. Er hat mir übrigens erlaubt, diesen Brief zu
zitieren. Für viele Mitglieder des Gemeinderates wäre das eine nützliche,
spannende und hoch stehende Lektüre.
Er schließt seinen Appell an KR Dkfm. Dr. Hubert Klingan
das Ganze noch einmal zu überdenken, mit einem Zitat, das wahrscheinlich
von Prof. Achleitner ist, aber er hat es in diesem Fall nicht ausdrücklich
gekennzeichnet.
"Wir sollen nicht die Asche der Vergangenheit anbeten, sondern die Glut
der Vergangenheit am Leben erhalten."
Das ist der Appell, der hinter diesem Antrag steht. Wir sollen die Glut mit
der Kaiser Maximilian in der Altstadt gebaut hat, mit der das Helblinghaus
gebaut wurde, mit der im späten 19. Jahrhundert Innsbrucker Bürger zum
Beispiel das erste Kaufhaus in der Altstadt gebaut haben, dessen gründerzeitliche Fassade in den letzten Jahren wieder restauriert wurde, lebendig
erhalten. Auch die Glut, mit der wir das "Rathaus-Neu" von Arch. Dominique Perrault und die Bergisel-Sprungschanze von Arch. Zaha Hadid soGR-Sitzung 27.1.2005