Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_03-Maerz.pdf
- S.47
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34.
III 1647/2006
Entwurf des Ergänzenden
Bebauungsplanes Nr. IN - B2/9,
Innsbruck - Innenstadt, Bereich
zwischen Maria-TheresienStraße, Meraner Straße, Erlerstraße und Sparkassenplatz (als
Änderung des Bebauungsplanes
Nr. IN - B2, Zeichn. Nr. 3654,
2. Entwurf), gemäß § 56 Abs. 2
TROG 2006
GR Ing. Krulis: Der Bau- und ProjektAusschuss empfiehlt dem Gemeinderat
einstimmig,
die Auflage des Entwurfes des Ergänzenden Bebauungsplanes Nr. IN - B2/9,
Innsbruck - Innenstadt, Bereich zwischen
Maria-Theresien-Straße, Meraner Straße,
Erlerstraße und Sparkassenplatz (als
Änderung des Bebauungsplanes Nr. IN B2, Zeichn. Nr. 3654, 2. Entwurf), gemäß
§ 56 Abs. 2 TROG 2006 zu beschließen.
Hier geht es um das Kaufhaus Tyrol. Wir
stimmen heute nicht über ein mögliches
Projektergebnis in der Maria-TheresienStraße, sondern über den Ergänzenden
Bebauungsplan zu diesem Projekt ab.
GR Mag. Fritz: Ich bin froh, dass dieser
Ergänzende Bebauungsplan im Bau- und
Projekt-Ausschuss einstimmig beschlossen wurde und dass wir alle gemeinsam
hinter diesem wesentlichen Projekt der
Innenstadtbelebung stehen.
Wir haben aber praktisch gleichzeitig zwei
massive Gegenschläge bekommen. Der
eine war die Ankündigung, die gesamte
Maria-Theresien-Straße unter Denkmalschutz stellen zu wollen. Ich brauche den
Absender dieser Drohung hier nicht zu
erwähnen, da ihn ohnehin alle kennen.
Wenn man im Denkmalschutzgesetz
nachliest, wird man sich schwer tun, die
geforderte wissenschaftliche Begründung
dafür zu finden, dass nach 300 Jahren, wo
die Innsbrucker Bürgerinnen bzw. Bürger
diese Prachtstraße gebaut und immer
wieder umgebaut haben, jetzt das Ende
der Geschichte ausgerufen wird. Dies
indem man sagt, dass es im April, Mai
oder Juni 2006 aus ist und ab jetzt so zu
bleiben hat, wie es ist.
GR-Sitzung 30.3.2006
Ich kann eine gewisse Heiterkeit nicht
verhehlen. Nämlich Heiterkeit darüber,
dass eine der Betreiberinnen dieses
Vorstoßes jetzt ihr liebstes Hassobjekt,
nämlich das Sporthaus OKAY, gleich mit
unter Denkmalschutz stellen möchte.
Darüber kann ich mich wirklich nur
erheitern, aber die Sache ist viel zu ernst,
um länger als einmal kurz zu lachen.
Es kann ja bitte nicht im Ernst sein, dass
in dieser Straße völlig ohne Rücksichtnahme auf das, was sie - ich zitiere aus
dem Sachverständigenbeirat nach dem
Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz
(SOG) an organischer Funktion hat, nichts
mehr passieren darf. Dass man keine
Stadterneuerungsmaßnahmen mehr
setzen darf, die an der historischen
Kulisse auch nur Kleinigkeiten verändern.
Unter anderem ist die Maria-TheresienStraße nämlich der wesentlichste Handelsstandort in der Innenstadt.
Ich möchte auf die wesentlichen Ziele des
Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetzes
(SOG) verweisen. Diese sind neben der
Erhaltung der charakteristischen Silhouette sowie neben der Erhaltung von
wertvoller Bausubstanz immer die
qualitätsvolle Synthese von "Alt" und
"Neu" die Erhaltung der Funktionalität.
Darum geht es bei diesem gesamten
Projekt. Ich glaube, der Bau- und ProjektAusschuss hat die richtige Antwort
gegeben, indem er trotz Drohungen mit
dem Ensembleschutz für die ganze Straße
jetzt einstimmig sagt, dass wir mit diesem
Projekt weitermachen und den nächsten
Verfahrensschritt setzen. Dann wird
geschaut, was die andere Debatte ergibt.
GR Ing. Krulis hat richtigerweise darauf
hingewiesen, dass wir heute über den
Entwurf des Ergänzenden Bebauungsplanes reden und dieser sagt über die
Fassade in der Maria-Theresien-Straße
noch gar nichts aus. Dieser Bebauungsplan ermöglicht ein Projekt, wie es jetzt
vorliegt und mit dem Gestaltungsbeirat
abgesprochen wurde. Es berücksichtigt
auf der Fassadenseite Maria-TheresienStraße im Wesentlichen das, was in der
Wettbewerbsausschreibung steht: Die
Straßenfluchtlinie bleibt wo sie ist und wir
gehen einmal davon aus, dass auch die
Höhe so bleibt wie sie jetzt ist. Damit wird