Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_07-Juli.pdf

- S.35

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- 458 -

Deshalb habe ich so wie im letzten Jahr
davon Abstand genommen, dass man jetzt
nur jenen Anteil, der auf die Stadtgemeinde Innsbruck entfallen würde und dann
vielleicht noch einmal einen Nachtragskredit gibt, um diese Diskussion und eine
gewisse Verunsicherung zu vermeiden.
Daher habe ich den gleichen Betrag
vorgeschlagen.
Ich darf sagen, dass diese beiden
Einrichtungen einen Vertrag hatten, aber
auf Grund der Situation seit sechs Jahren
kein Vertrag mehr besteht. Allerdings hat
der Verein "Frauen helfen Frauen" ein
anderes Konzept und dadurch wesentlich
geringere Kosten. Er hat nach wie vor
einen Vertrag und wird diesen auch in
Zukunft haben.
Es ist natürlich schon zu hinterfragen, wie
hier die Konzepte aussehen sollen bzw.
ob nicht Kosteneinsparungen möglich
sind. Der Verein "Frauen helfen Frauen"
kommt mit einem Betreuungsumfang von
insgesamt 48 Stunden in der Woche aus.
Das Tiroler Frauenhaus mit etwa der
gleichen Anzahl an Frauen und Kindern,
hat einen Betreuungsumfang von 180
Stunden.
Daher stellt sich schon die Frage, ob es
hier nicht einen gewissen Handlungsbedarf gibt. Ich glaube, dass man darüber
reden muss. Diese Arbeitsgruppe soll
deshalb eingerichtet werden, um doch die
sozialpolitisch und pädagogisch notwendigen Maßnahmen festzulegen und
vielleicht einvernehmlich zu einem
Ergebnis zu kommen. Natürlich sind die
Vertreterinnen dieser Einrichtungen mit
einzubeziehen.
Jetzt würde ich um entsprechende
Zustimmung für die Subvention dieser
beiden Einrichtungen bitten.
GR Mag. Mayr: Nachdem ich fast zehn
Jahre lang in leitender Position - damals
ehrenamtlich - im Verein "Frauen helfen
Frauen" tätig war, möchte ich gerade für
unsere neuen Gemeinderätinnen und
Gemeinderäte einen Rückblick machen:
Seinerzeit wurde als erstes das Frauenhaus in Aldrans geschaffen. Das war
höchst notwendig, da es genügend Frauen
von der Stadt und vom Land gab, die es in
Anspruch genommen haben. Ich sage
GR-Sitzung 13.7.2006

immer, je tiefer das Tal, desto ärger war
die Problematik und das Leid.
Es hat sich aber sehr bald herausgestellt,
dass hier ideell, kulturell und politisch
große Unterschiede waren, da zum
Beispiel der eine oder andere mehr ein
christliches Menschenbild gehabt hat.
Daher war es nicht möglich, wirklich
gedeihlich zusammenzuarbeiten. So kam
es dann zur Gründung des Vereins
"Frauen helfen Frauen", damals unter der
Leitung von Maria Zorzi und Dr. BreitNaber.
Durch Spenden von Innsbrucker Geschäftsleuten wurde dieses Frauenhaus
eingerichtet und es wurde von Beginn an
zuerst ehrenamtlich geführt. Die Konzeption dieses Frauenhauses war, dass die
Frauen ihren Haushalt selbst führen,
selbst kochen, aufräumen usw. Dabei sind
sie unterstützt worden.
Das Frauenhaus in Aldrans hatte von
Anfang an ein anderes Konzept. Hier
wurde gemeinsam gekocht und dadurch
wurde von Anfang an etwas mehr
Betreuung notwendig. Dass natürlich die
Ehrenamtlichkeit spätestens dann die
Grenze erreicht, wenn man dahinter
kommt, dass durch die Problematik immer
mehr Fachkräfte - in diesem Fall Fachfrauen - gefragt sind, steht außer Zweifel.
Hier wird nicht jemandem das Recht
abgesprochen Fachkräfte anzustellen und
auch zu bezahlen. Dass das Geld kostet,
ist ganz klar. Es geht hier, so wie Bgm.Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger richtig sagt, um
das Konzept. Ich begrüße es sehr, wenn
eine Arbeitsgruppe eingesetzt wird.
Während heute im Verein "Frauen helfen
Frauen" sehr wohl eine juristische,
medizinische, pädagogische und psychologische Hilfestellung geleistet wird, ist in
erster Linie bei den Frauen wiederum Hilfe
zur Selbsthilfe angefragt. Daher sollte
vielleicht doch für das andere Tiroler
Frauenhaus diesbezüglich ein Konzept
angedacht werden.
In keinem Fall soll einem Frauenhaus die
Berechtigung abgesprochen werden. Die
Frauenhäuser sind leider immer noch
notwendig. Ich möchte schon feststellen,
dass ich den Eindruck habe, dass Frauen
die Hilfe suchen - sei es psychischer oder