Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_07-Juli.pdf
- S.61
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alle Ausschreibungen und Angebote
machen kann, dann genau den Endpreis
weiß und sich abschließend die Entscheidung für den Bau holt. Macht man dies
aber bei Großprojekten, geht derart viel
Zeit verloren, sodass man wahrscheinlich
immer hinterherhinkt und letzten Endes
trotzdem diese hohen Kosten akzeptieren
muss.
Wenn jemand glaubt, dass bei einem
größeren Projekt die Betriebskosten
günstiger werden, so ist das eine Illusion.
Jeder Quadratmeter und jeder Kubikmeter, den man zusätzlich errichtet, bringt
höhere Folgekosten. Das ist ganz klar.
Man kann sagen, dass alles gut und
kalkulierbar ist, wenn dann die Bespielbarkeit so viele Veranstaltungen und viel Geld
bringt. Die Konkurrenz ist größer geworden. Man hatte natürlich visuelle Vorstellungen und war der Meinung, dass wir
diese und jene Veranstaltungen bekommen. Wir mussten aber zusehen, wie uns
Salzburg die Veranstaltung "Wetten dass
…" weggeschnappt hat, da dort der
Tourismusverband und das Land Salzburg
mitzahlt.
(Bgm. Zach: … keine Vergnügungssteuer.)
Wir werden in Zukunft, wenn wir das Haus
füllen wollen, ganz andere Rahmenbedingungen, die aber die Politik tragen muss
und auch ihren Preis haben, beschließen
müssen. Es wird dann aber sicher wieder
gefragt, welche Umwegrentabilität usw. wir
haben. Dies wird aber nicht in dem Sinn
eingerechnet.
Ich glaube, dass wir einem beinharten
Wettbewerb ausgesetzt sind. Wir haben
jedoch die Größe der Gebäude, dass wir
einem solchen Wettbewerb standhalten
können. Hätten wir es bei der Miniaturhalle
belassen, müssten wir den Veranstaltern
sagen, dass uns das eine oder andere für
eine größere Veranstaltung fehlt. Dann
wäre wahrscheinlich der Vorwurf der
Innsbrucker Grünen gekommen, dass wir
wissen hätten müssen, dass wir dies oder
jenes brauchen.
Man soll diesbezüglich schon offen und
ehrlich reden. Wir haben in Wirklichkeit
etwas anderes bekommen, als wir
ursprünglich geplant haben und zwar
GR-Sitzung 13.7.2006
etwas Größeres und Besseres. Zu den
Folgekosten muss man aber ehrlich
stehen. Dasselbe gilt für das Tiroler
Landestheater. Hier hat es keine Diskussion gegeben, dass alles teurer geworden
ist. Dies deshalb, da man zuerst ein
Angebot von der Probebühne hatte, wo
der Quadratmeter- und Kubikmeterpreis
vollkommen unrealistisch war. Dann ist
noch der Glasturm, da alles behindertengerecht sein sollte, die Fassade, das
Gesims usw. dazugekommen. Es war
richtig, einmal sozusagen etwas Tolles zu
machen.
Das Treibhaus hat auch mehr als ursprünglich angenommen gekostet.
Trotzdem sind wir alle dazu gestanden.
Darüber hat es keine Diskussion gegeben,
warum es viel teurer geworden ist und
natürlich auch viel höhere Betriebskosten
anfallen. Im Nachhinein haben wir alle
gesagt, dass uns das Treibhaus das wert
ist und wir das Geld dafür ausgeben. Das
ist nun einmal so und das müssen wir
auch akzeptieren.
Das heißt aber nicht, dass im kleinen
Bereich viele Verbesserungen notwendig
sind, da es gewisse Missstände gibt. Man
muss jetzt aber wirklich sagen, dass die
Kleine Eishalle und die Olympia-Eishalle
noch sehr jung sind. Mir ist klar, dass man
jetzt, da die Nationalratswahlen vor der
Türe stehen, versucht, fieberhaft Themen
und Skandale zu kreieren. Die Olympiaworld Innsbruck ist kein Skandal.
Man hat damals falsche Erwartungshaltungen gehabt, da man der Meinung war,
dass es billiger werden wird, was aber de
facto nicht billiger geworden ist. Das Geld
wurde beim Bau nicht für unnütze Dinge
hinausgeworfen, sondern der Quadratund Kubikmeter in einer normalen Qualität
und Ausstattung kostet diesen Preis. Ich
muss immer wieder sagen, dass wir bei all
diesen Projekten einen substantiellen
Gegenwert haben.
Hier denke ich an das Rathaus-Neu, um
noch einmal bei einem Großprojekt zu
bleiben. Damals hat Alt-Bgm. DDr. van
Staa auch stolz gesagt, dass das ein
Nullsummenspiel wird. Das kann es nicht
werden, denn wir haben einen ganzen
Flügel dazugebaut, damit wir mehr Fläche
haben und externe Stellen hereinnehmen