Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_10-Dezember.pdf

- S.10

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2006_10-Dezember.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2006
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 763 -

Es gäbe natürlich die sehr triviale Lösung
mit der Sonne. Die Sonne schickt in einer
Stunde so viel Sonnenlicht auf die Erde,
wie wir in einem Jahr auf der Erde
verbrauchen. Das klingt natürlich phantastisch, aber man muss diese Energie erst
einmal verwenden können. Wenn man
sich z. B. vorstellt, dass man in den USA
alle 70 Millionen Häuser mit Panellen
bedecken müsste, dann könnte man in
den USA nur ein Zehntel der dort notwendigen Energie erreichen. Selbst wenn man
alle Häuser mit Sonnenkollektoren
verpflastern würde, würden wir nur ein
Zehntel der Energie bekommen.
Das heißt, wenn man diese natürlich
beliebig vorhandene Energie verwenden
will, benötigt man, neben der Sache, dass
das auch technisch realisierbar sein muss,
zusätzliche Landressourcen. Wenn wir
das anders darstellen, dann benötigen wir
im Jahr 2030 20 Terrawatt weltweit an
Energieleistung. Es würde dazu diese
Menge an Land so verteilt - wenn man
alles bedeckt -, dass ein Promille der
Erdoberfläche mit Solarenergie überzogen
wird und man dann den Energiebedarf
abdecken könnte. Man muss davon
ausgehen, dass man 10 % Ausbeute
erreicht. Das ist nicht leicht technisch
realisierbar.
Wenn wir sagen, dass wir anstatt 10 %
Ausbeute nur 1 % haben, weil das nicht
immer optimal funktioniert und weil nicht
immer die Sonne scheint, dann würde auf
einmal diese Fläche um den Faktor 10
ansteigen. Das heißt, dass auch die
Sonnenenergie, die dauernd auf uns
herunter scheint, nicht beliebig verwendbar ist.
Das nächste Problem stellt sich bei der
Wasserkraft. Auch Wasserkraft hat ihre
Probleme, worauf man erst vor kurzem
gekommen ist. Es ist so, dass es in
Stauseen, vielleicht nicht gerade bei uns
auf 2.000 m, aber in anderen Gebieten,
wo Stauseen anders aussehen, dazu
kommt, dass CH4 (Methan) in den
Gewässern erzeugt wird. Das CH4
(Methan) kommt dann aus den Stauseen
heraus. Das CH4 (Methan) ist ungefähr
20-mal schädlicher, wie das Co2 (Kohlendioxid) in Bezug auf den Treibhauseffekt.
Auch hier besteht ein kleines Problem, das
man mit bedenken muss.
GR-Sitzung 14.12.2006

Daher ist die Zwischenbilanz II, dass wir
erneuerbare Energie verwenden können.
Das wird die Co2 (Kohlendioxid)Produktion vermindern, das ist die gute
Nachricht, allerdings das Einsatzpotential
ist prinzipiell beschränkt. Wir können nicht
die ganze Erde mit Solarpanellen bedecken. Es würde zu Landverteilungskämpfen kommen. Auch Biomasse kann man
nicht beliebig anbauen, weil wir irgendwann auch etwas zum Essen benötigen
und daher kann man nicht alles verheizen.
Die Einführungskosten werden nicht
beliebig sinken.
Ein drittes Problem, das ich noch gar nicht
angesprochen habe, ist Folgendes:
Erneuerbare Energieträger, wie Wasser,
Wind und Sonne, sind an sich schon
etwas sehr gutes, aber sie stehen nicht
immer stabil zur Verfügung. Ein Stromnetz, wenn wir über Stromnetze sprechen,
benötigt eine Stabilität und eine kontinuierliche Einspeisung. Das kann nur im
Zusammenwirken von stabiler Grundlast,
die gewisse Energieträger erzeugen,
zusammen mit der erneuerbaren Energie,
die nicht immer zur Verfügung steht,
optimal gemacht werden.
Es sind dazu robuste Stromnetze oder
eine effiziente Speicherung z. B. mit einem
Speicherkraftwerk notwendig. Die Frage
ist, wie können wir hier in Zukunft einen
Mix machen? Wie können wir Stromnetze
in Zukunft betreiben? Gibt es dazu noch
Möglichkeiten, um das vielleicht optimaler
zu machen? Hier komme ich gleich auf
den Punkt, der Anlass für diesen Vortrag
und für die Fusionsausstellung war.
Bevor ich das mache, möchte ich Ihnen
noch einmal die Situation ganz anschaulich schildern, wie es um Österreich
hinsichtlich des totalen Energiebedarfes
steht. Es gibt einen Vergleich aus dem
Jahre 1973 und 30 Jahre später hinsichtlich der Verteilung der Grundenergieträger. Sie sehen, dass das Öl relativ
zurückgegangen ist. Auch die Kohle ist
etwas zurückgegangen. Das Erdgas hat
sehr stark zugenommen. Die Wasserkraft
hat nur um 2 % zugenommen. Andere
Energieträger, wie die erneuerbaren, das
ist die gute Nachricht, haben zugenommen.