Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_02-Feber.pdf

- S.44

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2007_02-Feber.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2007
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 108 -

In diesem Zusammenhang möchte ich
noch einen Satz sagen: Wenn ich mir im
Vergleich zum Christkindleinzug nach dem
Faschingsumzug die Maria-TheresienStraße ansehe, so hat sie nach 18.00 Uhr
einem Schlachtfeld mit Scherben und
"besoffenen" Minderjährigen geglichen.
Man sollte einmal darüber nachdenken,
denn das hat mit Fasching überhaupt
nichts mehr zu tun. Es wurden viele Leute
und auch Minderjährige ins Krankenhaus
eingeliefert und das ist ein erschreckendes
Beispiel dafür, wie Feste und Umzüge im
Vergleich zu einem besinnlichen Weihnachtsfest ausarten können. Man konnte
fast nicht mehr durch die Maria-TheresienStraße gehen, da man nur mehr über
Scherben gehen musste, die Eingänge der
Geschäfte waren zum "Grausen" und
überall sind Schnapsleichen herumgelegen.
Ich würde alle, die Verantwortung in dieser
Stadt tragen, ersuchen, diesbezüglich
etwas zu unternehmen. (Beifall)
GR Haager: GR Mag. Fritz, wir sprechen
formell über eine Subvention für einen
Verein. Ich möchte nicht darüber philosophieren, was die Stadt Innsbruck und die
öffentliche Hand sonst alles um viel mehr
Geld fördert, worüber sich die Bevölkerung
wundert.

Wenn gesagt wird, dass man Weihnachten
zum Anlass nehmen soll, um andere
Kulturen, bei denen es keine Weihnachten
gibt, einzuladen, so frage ich mich, was
das für einen Sinn haben soll. Sollen wir
uns vielleicht zu Weihnachten mit einem
Moslem den Schädel einschlagen? Ich
sage das nur als Beispiel. Andere Kulturen
können machen was sie wollen, dagegen
habe ich nichts.
Unsere Kultur möchte ich schon noch so
leben, wie wir es gewohnt sind bzw. wie es
unsere Tradition ist, ohne mich dafür
rechtfertigen zu müssen.
GR Grünbacher: Ich verstehe diese
Emotionalität nicht wirklich. Aus der
Österreichischen Bundesverfassung geht
eindeutig hervor, dass wir eine überwiegende Mehrheit von Katholiken haben,
aber deshalb haben wir noch lange keine
Staatsreligion. In der Österreichischen
Bundesverfassung ist die Religionsfreiheit
normiert.
Es ist religionspädagogisch nicht eindeutig, dass das Christkind eine Tiroler
Erfindung ist. Wenn es Bewertung der
eigenen Traditionen heißt, muss man
zuerst einmal definieren, ob es überhaupt
eine eigene Tradition ist, da diese
religionspädagogisch nicht ganz sauber
ist. Das ist jedoch eine andere Geschichte.

GR Marinell hat eine Umfrage zitiert, der
ich entnommen habe, dass sich die Leute
nach einem Weihnachtsfest, wie es früher
war, sehnen. Der Kommerz ist zu viel und
die meisten Leute wollen ein ruhiges
Weihnachten. Früher hat es auch schon
einen Christkindleinzug gegeben. Ich kann
mich noch daran erinnern, dass dieser
vielleicht etwas prächtiger war als der
jetzige Christkindleinzug. Ich weiß
allerdings nicht, was er damals gekostet
hat, aber ich würde daran nichts Schlimmes sehen.

Jeder hat meinen größten Respekt, der
einen Glauben hat und dem nachgeht.
Das ist kein Thema, aber es kann nicht
Aufgabe der öffentlichen Hand sein,
religiöse Geschichten derart zu fördern.

Es muss niemand zu dem Christkindleinzug gehen, wenn es ihn nicht freut und
wenn er meint, dass er am Heiligen Abend
selbstbestimmt etwas anderes tun muss.
Ich bin der Meinung, dass der Christkindleinzug gut ist und dass den Kindern
dadurch unsere alten Werte beigebracht
werden. Ich sehe darin keine solche
Katastrophe und betone, dass das immer
noch unsere Kultur ist.

Nicht alles, was rechts der Mitte ist, ist
bürgerlich.

GR-Sitzung 22.2.2007

Ihr habt die Mehrheit und könnt das
wegblasen, aber es hindert mich niemand
daran, dazu etwas zu sagen.
(GR Federspiel: Es gibt in diesem
Gemeinderat eine bürgerliche Mehrheit.)
Wenn GR Federspiel bürgerlich ist, so
"graust" mir vor der bürgerlichen Mehrheit.

GR Federspiel: Zur Geschäftsordnung!
Das lasse ich mir sicherlich nicht gefallen.
Es kann nicht sein, dass man Beleidigungen in den Gemeinderat hineinschmeißt,
wenn ich sage, dass es eine bürgerliche
Mehrheit gibt. Wenn GR Grünbacher