Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_04-April.pdf
- S.48
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Geschichte dargestellt wird. Dazu stehen
wir voll und ganz. (Beifall)
Da die Kosten angeschnitten wurden,
möchte ich noch Folgendes sagen: Mit Dr.
Wolfgang Maighörner hat das Tiroler
Landesmuseum Ferdinandeum einen
neuen Direktor. Dr. Wolfgang Meighörner
war Geschäftsführer des städtischen
Zeppelin Museums Friedrichshafen. Ich
kenne zwar das Zeppelin Museum
Friedrichshafen nicht, aber ich kenne die
Besucherzahlen. Wenn ein Museum mehr
als 300.000 Besucherinnen bzw. Besucher
verzeichnen kann, muss es ein gutes
Museum sein und somit muss dieser
Mann etwas können. Das ist keine Frage.
Damit will ich sagen, dass man auch
Museen führen kann, die keine Verluste
schreiben. Das sage ich deshalb, weil ich
Vizepräsident des Kriegsmuseums in
Lavarone bin, das an sich verpönt ist.
Dieses Kriegsmuseum schreibt schwarze
Zahlen. Natürlich ist es so, dass der erste
Weltkrieg in Italien speziell im Trentino GR Kritzinger hat es angeschnitten - auf
großes Interesse stößt. Man darf nicht
außer Acht lassen, dass diese Leute das
mitverfolgen und daher kann man nicht
sagen, dass kein Interesse besteht. Ich
würde behaupten, dass das Gegenteil der
Fall ist.
Wenn es auf dem Bergisel ein solches
Museum mit dem Riesengrundgemälde
gibt, kann man den Leuten das alles ganz
anders erklären. Dass das Riesenrundgemälde im Stadtteil Saggen steht, ist ein
reiner Zufall, aber das haben wir bereits im
Zuge der "Hungerburgbahn-Neu" diskutiert.
Ich möchte nur anmerken, dass auf den
Bergisel mehr Besucherinnen bzw.
Besucher kommen werden, wobei es aber
sicherlich mehr Verkehr geben wird. Wir
konnten im Riesenrundgemälde
80.000 Besucherinnen bzw. Besucher
verzeichnen, aber aufgrund des Einstellens der Hungerburgbahn waren es nur
mehr 56.000 Besucherinnen bzw.
Besucher.
Man kann über den Andreas Hofer
philosophieren und jeder kann seine
eigene Meinung darüber haben. Es war
so, wobei manches auch anders hätte sein
können, aber das wissen wir alle. Jeder
GR-Sitzung 19.4.2007
Krieg der tatsächlich verloren wurde, wäre
nachher gewonnen worden. Im Großen
und Ganzen finde ich es richtig, dass am
Bergisel dieses Museum mit dem Riesenrundgemälde errichtet wird.
Wir haben den Bergisel, der in der
Bundesrepublik Deutschland nach wie vor
ein hochaktuelles Thema ist. Ich kenne
niemanden, der den Bergisel nicht kennt.
Wir stehen zur Geschichte unserer Heimat
und zu unseren Traditionen. Daher
werden wir selbstverständlich für dieses
Projekt stimmen. (Beifall)
GR Gruber: Ich möchte zwei Anmerkungen zum öffentlichen Interesse machen.
Mich wundert es, dass GR Mag. Fritz
plötzlich zum Touristiker wird, der nur
nach Zahlen rechnet. Das öffentliche
Interesse im touristischen Bereich ist
natürlich auch durch eine Qualitätsverbesserung gegeben. (Beifall) Diese wird
dadurch erreicht, indem wir mehr Qualität
bzw. bessere Qualität - das ist in ganz
Europa so - beweisen. Wenn mehr Leute
das Museum am Bergisel besuchen, so ist
das auch ein touristisches Interesse und
eine Qualitätssteigerung.
Deshalb ist das Ansinnen bzw. die
Rechtsansicht bezüglich des nicht
vorhandenen öffentlichen Interesses von
GR Mag. Fritz, was die touristische
Ausweitung anbelangt, überhaupt nicht
gegeben. Das ist ein touristisches
Interesse, weil wir die Qualität verbessern.
Hinsichtlich des Verkehrs kann ich derzeit
nichts sagen, da ich noch nicht weiß, wie
viele Touristinnen bzw. Touristen den
Bergisel besuchen werden. Die Qualität ist
aber ein Anspruch, den wir auch mit dem
Punkt und Beistrich des Gesetzes
natürlich legitimieren können.
Wir haben jetzt gerade gesehen, wie bunt
die Stadt Innsbruck ist. Es ist eine
Musikgruppe mit Musikinstrumenten
aufgetreten, die sicherlich nicht unseren
Breitengraden entsprechen. Auch das ist
unsere Stadt. Es kann aber auch nicht
falsch und dumm sein - wie es gesungen
wurde -, dass wir uns zu unserer Geschichte bekennen. Die Innsbrucker
Grünen müssen nicht immer, sobald
Andreas Hofer genannt wird, den Reflex
starten, wenn ein Schütze um die Ecke
geht oder irgendjemand ein Dirndl anhat,