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Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_05-Mai.pdf

- S.56

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- 386 -

nen - dazu zähle ich den Ausbau am
Patscherkofel - darüber nachdenkt und in
Zukunft, mit dem Wissen was uns
klimatisch bevorsteht, innehält.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Das
haben wir zwanzig Jahre lang getan.)
Wir wissen, dass der Wintertourismus
ganz besonders bei uns in Tirol ein
unheimlich intensiver Tourismus ist. Man
sieht immer wieder an den Zahlen die
Prozentsteigerung. Wir haben uns gerade
noch hinübergerettet und es wird weiter
und weiter investiert. Das muss alles so
weitergehen, denn das Ganze setzt auf
Masse und Beschleunigung.
Wir wissen, dass man in einem intensiven
Wintersportland auch den Sommertourismus ganz stark unter der Wintertourismusbrille sieht. Man investiert sehr viel Geld in
den Wintertourismus, aber diese
Investitionen sollen sich, wenn möglich,
auch im Sommer rechnen.
Für mich sind das solch kleine Indizien wie
jetzt die Diskussion um den Single-Trail.
Dieser ist als ein Extremtrail auf der
Nordkette für diese kleine Community
geschaffen worden, die übrigens auch
einen Ehrenkodex unterzeichnet hat, wie
man diesen Trail benutzt. Nach dieser
Investition soll man jetzt den Trail
einfacher gestalten, damit er von mehr
Leuten benutzt werden kann und mehr
Leute mit dem Fahrrad die
Nordkettenbahn benützen. Die Spirale
beginnt sich also zu drehen.
Bei der Muttereralmbahn hat man
übrigens auch das Argument, dass man in
ein Familiengebiet investiert, wo übrigens
die Stadt Innsbruck auch viel Geld
zugeschossen hat und jetzt muss dieses
"Werkl" auch im Sommer möglichst
intensiv laufen. Auf der Homepage steht,
dass es demnächst eine Überraschung
geben wird; und zwar welches Highlight im
Sommer kommt. Ich habe Gerüchte über
Baumhäuser gehört.
Diese Intensivierung im Wintertourismus
muss im Sommer irgendwie
fortgeschrieben werden, damit sich die
Investitionen rechnen bzw. nicht so
defizitär sind, wie es oftmals der Fall ist.
Die Olympia-Eishalle wurde im Hinterkopf
unter der Perspektive "Dritte WinterolympiGR-Sitzung 24.5.2007

ade" geschaffen. Diese Halle kann durch
die Bedürfnisse der sporttreibenden
Innsbruckerinnen bzw. Innsbrucker nie
gefüllt und daher müssen immer mehr
Events veranstaltet werden. Nicht, damit
wir einen Gewinn machen, sondern dass
wir überhaupt das Defizit verringern. Diese
Events müssen dann noch von der Steuer
befreit oder direkt bzw. indirekt
subventioniert werden. Die Spirale dreht
sich und dreht sich.
(Bgm. Zach: Ganz erfolgreich.)
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger hat im
Stadtsenat gesagt, dass es sich hier um
ein "Superpaket" handelt und man dem
Präsidenten des Österreichischen
Skiverbandes, Prof. Schröcksnadel,
danken muss, da er einer der
verdientesten Wirtschaftstreibenden in der
Stadt Innsbruck ist. Das ist seine Meinung
und aus der kann ich klar nachvollziehen,
dass man diese € 1,5 Mio - vielleicht auch
noch mehr - gerne zahlt.
Mich macht das aber sehr nachdenklich
und ich glaube, dass teilweise
Investitionen getätigt werden, die im
Vergleich zur Bevölkerung
überproportioniert und überdimensioniert
sind. Damit muss immer irgendetwas
inszeniert werden; sei es ein Event oder
ein zusätzlicher Bau, damit Masse und
Beschleunigung bedient werden können.
In der Sitzung des Stadtsenates wurde
argumentiert - das werden wir auch heute
hören -, dass es ökologisch ist, wenn die
Innsbruckerinnen bzw. Innsbrucker anstatt
in weiter entfernte Skigebiete mit dem
Auto mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hinauffahren. Das ist
vordergründig eine sehr bestechende
Argumentation. Wirklich nachhaltig wäre
es dann, wenn man dort auch Parkplätze
zurückbaut.
Völlig vergessen wird in der CO2-Bilanz
die Beschneiung. Die im Alpenraum
mittlerweile eigentlich flächendeckend
erfolgende Beschneiung hat einen
unglaublichen Energieverbrauch. Der
Trend geht zur Dreitages-Beschneiung,
weil man Temperaturbedingungen
braucht, damit man möglichst schnell alles
beschneien kann.