Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_05-Mai.pdf
- S.66
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Es wird im Gemeinderat ein
Horrorszenario gemacht, dass der
Tourismus in Tirol alles zerstört. Es gibt in
Tirol 85 Skigebiete mit einer Pistenfläche
von zirka 0,6 % der nutzbaren
Landesfläche. Das ist eine gewaltige
Sache, da es sich um zirka 50.700 Hektar
Schutzgebiet handelt. Österreichweit sind
es 320.700 Hektar. In Tirol gibt es 1.200
Seilbahnen, was zwar eine nette Menge
ist, aber diese hat sich seit zwanzig
Jahren nicht verändert, sondern ist
konstant gleich geblieben. Ich sage das
nur deshalb, weil man ständig sagt, dass
man immer nur baut.
Mit dem Umsatz von € 515 Mio sichert
man 8.600 Arbeitsplätze. Wenn man die
jährlichen Investitionen von mehr als
€ 250 Mio dazuzählt, dann werden
dadurch noch mehr Arbeitsplätze
gesichert.
Noch kurz zu Igls und zum Patscherkofel:
Erst wie der Präsident des
Österreichischen Skiverbandes,
Prof. Schröcksnadel, den Patscherkofel zu
einem symbolischen Preis übernommen
und selbst sehr viel Geld - zirka € 11 Mio investiert hat, ist der Patscherkofel wieder
zu einem attraktiven Berg geworden.
Dieser Betrag muss erst einmal amortisiert
werden, denn ich glaube, wenn er nur
einen kleinen Gewinn hat und die Zinsen
zahlen kann, dann kann er sich schon
glücklich schätzen.
Wenn wir es jetzt dabei belassen, wieder
gegen eine Investition sind und wieder
zwanzig Jahre darüber diskutieren, dann
haben wir am Patscherkofel wieder alles
kaputt gemacht.
Was den Tourismus betrifft, so hängt Igls
unmittelbar mit dem Patscherkofel
zusammen. Das kann ich aus meiner
beruflichen Sicht sagen. Igls hat bis in die
70er-Jahre ein sehr hohes Image gehabt.
Wenn man in der Gastronomie
weiterkommen wollte, so hat es dafür in
Europa eine Hand voll Orte gegeben:
St. Moritz, Davos, Arosa, Lech am Arlberg,
Zürs, St. Anton am Arlberg, Kitzbühel,
Mayrhofen und Igls. Hat man als Kellner,
Koch usw. ein Zeugnis von diesen Orten
vorweisen können, war man für die
Karibik, auf einem Luxusliner oder für
GR-Sitzung 24.5.2007
Asien gut genug und hat eine Stelle
bekommen.
Den Patscherkofel hat man jedoch
"verludern" lassen und damit ist Igls
hinsichtlich des Tourismus auf Null
gesunken. Ich höre immer wieder, dass
der Tourismus kein Gewinn ist. Wenn ich
an das Ötztal denke, so gibt es hier ein
gutes Beispiel. Vent hat einen sanften
Tourismus, ist jedoch tot. Dort verdient
das Personal 40 % bis 50 % weniger als
im übrigen Ötztal. Wie könnte man das
ganze Ötztal mit drei Schafherden
ernähren? Die Bevölkerung im Ötztal
muss ja auch ernährt werden.
In der Stadt Innsbruck braucht der Investor
keine Bank, aber einen guten Psychiater.
Gott sei Dank haben wir eine
Stadtregierung, die noch ein bisschen
dagegenarbeitet. Sonst würde ich als
Investor niemals in Österreich investieren,
da man woanders das Geld leichter
verdient. Geld verdienen ist keine
Schande, denn damit kann man das
finanzieren, was die Innsbrucker Grünen
immer fordern.
Mir ist es lieber, wenn die Kinder und
Jugendlichen am Abend auf dem
Patscherkofel Ski fahren und sich nicht ins
Komma saufen, wobei das Komma saufen
kein solches Risiko ist, wie es dargestellt
wird.
Ich packe die Lügerei hinsichtlich des
Klimawandels nicht mehr. Man verkauft
die Bevölkerung für blöd. 100 km/h auf der
Autobahn und 3,4 Tonnen Feinstaub sind
eine gewaltige Menge. 3.400 kg Tonnen
Feinstaub dividiert durch 180 Tage sind
hochgerechnet 20 kg. Wenn wir 100 m
Breite Autobahn, 25 m Höhe, 100 km
hernehmen, sind das 250 Mio
Kubikkilometer, dann sparen wir pro
Kubikmeter 0,7 Mikrogramm Feinstaub
ein. Mit dem wird die Stadt Innsbruck die
Klimakatastrophe verhindern. (Beifall)
StR Mag. Schwarzl: Ich habe eine Frage
an jene, die dieses Paket ausverhandelt
haben. Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer, es hat sich als sehr lohnend erwiesen
- das ist beim Sport- und Freizeitpark
"Tivoli-Neu", bei der Wohnbebauung Tivoli
und jetzt beim Kaufhaus Tyrol erfolgt -,
dass der Bauwerber, egal wer immer das
ist, einen Feststellungsbescheid bei der