Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_05-Mai.pdf
- S.79
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einfließen lassen bzw. darauf Bedacht
nehmen, dass man Leute retten muss.
GR Kritzinger: Ich finde es sehr sinnvoll
was hier geschieht und damit geht ein
lange gehegter Wunsch vieler Seniorinnen
bzw. Senioren in Erfüllung. Ich habe eine
Dame gekannt, die 103 Jahre alt war. Wie
sie 100 Jahre alt war, habe ich sie gefragt,
was sie unternommen hat, weil sie so
rüstig ist. Sie hat gesagt, dass sie täglich
einige Male in den fünften Stock gegangen
ist.
Das ist sicherlich eine Ausnahme, denn
die meisten Leute tun sich schwer. Es ist
nicht nur das Stiegensteigen selbst, da es
noch zwei andere Faktoren gibt. Oftmals
haben die Leute sehr schwere Taschen zu
tragen und jene, die in den oberen
Stockwerken wohnen, leben isoliert.
Manche haben gesagt, dass sie die
Wohnung nicht mehr verlassen wollen, da
sie Angst haben, dass sie sich beim
Treppensteigen verletzen. Vor allem
scheuen Menschen die Gefahr beim
Hinuntergehen.
StR Dr. Pokorny-Reitter hat gesagt, dass
27 Personen, die mehr als 80 Jahre alt
sind, dem Land Tirol ein Ersparnis von
mehr als € 120.000,-- einbringen. Ich
glaube, diese Rechnung stimmt. Es ist ja
unser Bestreben, dass diese Personen so
lange wie möglich in ihren vier Wänden
leben können. Auf längere Sicht kann sich
das Land Tirol Geld einsparen. Für einen
Pflegefall zahlen wir mindestens € 3.000,-im Wohn- und Pflegeheim. Die Kosten
sind dort enorm. Wenn man das zusammenzählt, bin ich überzeugt davon, dass
es auf längere Sicht ein Ersparnis gibt.
Mit den Personenliften hat es noch eine
andere Bewandtnis, die jeder kennt.
Manche Leute, die im Parterre wohnen,
sträuben sich, beim Lift mitzuzahlen. Es
würde der Hinweis genügen, den Leuten
zu sagen, wenn man in einem solchen
Haus wohnt, muss man das einfach mit in
Kauf nehmen. Mit einem solchen Argument kann man auch die skeptischen
Personen gewinnen.
Ich hätte gerne, dass diese Unterstützung
- das hat Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger
schon gesagt - für den nachträglichen
Einbau von Personenliften für jedes Haus
gilt. Man kann ruhig die Summe von
GR-Sitzung 24.5.2007
€ 60.000,-- irgendwo begrenzen, aber es
sollte doch die Möglichkeit bestehen, weil
manche Personen, die nicht in geförderten
Häusern leben, dringend eine solche
Unterstützung benötigen würden, zumal
das ein Kredit ist, der innerhalb einer
gewissen Zeit zurückgezahlt werden
muss.
Ich hätte aber noch eine Bitte. Ein
dringendes Anliegen vieler älterer
Personen ist der Einbau einer Dusche.
Das würde im Vergleich zum Lifteinbau
ganz geringe Kosten bedeuten. Das Land
Tirol fördert den Duscheinbau mit 25 %.
Vielleicht könnte man diesbezüglich
einmal einen Schritt machen und eine
Förderungssumme bereitstellen.
In der Stadt Innsbruck sind wir, wie StR
Dr. Pokorny-Reitter schon gesagt hat, bis
auf die Stadt Linz beinahe die einzigen,
die eine Förderung geben. Wir können auf
unsere 25 % stolz sein und daher können
wir auch weiterhin das Prädikat gebrauchen, dass "Innsbruck eine seniorenfreundliche Stadt" ist.
Bgm. Zach: Ich danke für die kreativen
Anregungen. Etwas möchte ich doch noch
einmal verinnerlichen: Es ist ein großer
Schritt, den wir machen und nicht umsonst
haben wir diesen sehr gründlich überlegt.
Wir sprechen von öffentlichen Mitteln,
welche die Steuerzahlerinnen bzw.
Steuerzahler aufbringen und die Stadt
Innsbruck mit ihrer wirtschaftlichen
Gebarung, aber auch unsere Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter mit dem Magistratsdirektor an der Spitze durch eine
sparsame Verwaltung.
Das ist jetzt ein Programm, das relativ flott
vorangetrieben wurde, weil die soziale
Komponente sehr emotional von Bgm.Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger vorgetragen
wurde und die Wohnungsreferentin
nachdrücklich darauf hingewiesen hat.
Tatsache ist, dass natürlich viele Wohnbaugesellschaften von vornherein
Lifteinbauten vorgesehen haben. Es ist ja
keine Frage, dass es jedem Privaten
unbenommen ist, selbstverständlich so zu
bauen, wie er selber gerne wohnen
möchte.
Selbstverständlich müssen wir alle so
haushalten, dass wir immer neue Wün-