Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_07-Juli.pdf
- S.6
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1.
Werlberger Stefanie, 1. Platz
beim Redewettbewerb, Thema
Depression
StR Mag. Oppitz-Plörer: Es ist mir heute
eine große Freude, dass ich Ihnen
Stefanie Werlberger aus Kufstein vorstellen darf. Stefanie hat beim Bundesfinale
des Redewettbewerbes, der dieses Jahr in
Tirol mit 61 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattgefunden hat, den ersten
Preis gewonnen. Sie ist Bundessiegerin im
Bereich der klassischen Rede der
Polytechnischen Schulen geworden.
(Beifall von allen Seiten)
Die Rede von Stefanie Werlberger
umfasst ein berührendes, tiefgehendes
Thema. Wir waren alle beeindruckt. Sie
hat das in Imst vorgetragen und dann
haben wir noch einmal beim Finale im
"Haus der Begegnung" diese Rede hören
dürfen.
Ich darf noch einmal einen kurzen
Überblick über ihren Lebenslauf geben:
Stefanie wird nächste Woche 16. Jahre
alt. Sie ist am 19.7.1991 geboren. Sie hat
die Volksschule in Tiersee und die
Hauptschule in Kufstein besucht. Stefanie
war dann ein Jahr an der Kettenbrücke in
Innsbruck und hat anschließend die
Polytechnische Schule in Kufstein bestens
absolviert.
Stefanie hat bereits eine fixe Zusage für
einen Lehrplatz in einem ungewöhnlichen
Beruf. Sie wird Maschinenmechanikerin.
Ich habe Stefanie nach ihren Hobbys
gefragt. Es hat mir sehr der Spruch
gefallen, jeden Tag zu leben, als ob es der
letzte wäre, aber letztendlich doch auch an
die Zukunft zu denken.
Ich darf Stefanie im Namen der Landeshauptstadt Innsbruck als Tirolerin ganz
herzlich gratulieren. Ich darf Stefanie, Ihr
Einverständnis vorausgesetzt, im Herbst
zu "Jesus Christ Superstar" im Tiroler
Landestheater in Begleitung, mit Freund
oder Freundin, einladen. Wir waren
beeindruckt und ich denke Sie werden es
auch sein. Ich darf Stefanie Werlberger
das Mikrofon übergeben.
Stefanie Werlberger: Depression - das
schwarze Loch im Leben. Sie steht da und
starrt an die Wand. Sie legt ihren Kopf in
ihre Hände und beginnt zu weinen. Ich
GR-Sitzung 12.7.2007
versuche ihr zu helfen, sie zu beruhigen,
doch sie hört und sieht mich nicht. Sie legt
sich ins Bett. Sie versucht zu schlafen,
denn sie will sich vor dem Alltag drücken,
dem Schrecklichen, dem sie begegnet,
wenn sie aus ihrem Schlaf erwacht.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Schon so
viele Male habe ich das gesehen, versucht
es zu stoppen, doch es hört nicht auf.
Meine Mutter hat Depressionen.
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, hoher
Gemeinderat! Mein Name ist Stefanie
Werlberger. Ich bin 15 Jahre alt und
besuchte die Polytechnische Schule in
Kufstein. Heute möchte ich über das
Thema "Depressionen" und das Leben
meiner Mutter sprechen.
Depression ist eine Krankheit, die sehr
viele Menschen betrifft. Auch wir, jeder
einzelne von uns, haben und kennen
unbewusst diese Krankheit. Sie haben
sich bestimmt schon einmal sehr traurig
gefühlt, als ob ihre Welt zusammenbreche,
als ob ihr Leben einfach sinnlos sei.
Natürlich ist das in den meisten Fällen nur
eine sehr leichte Depression. Von Stufe
eins sprechen Fachleute, wenn das
depressive Verhalten beginnt. Diese Skala
kann bis zur fünften Stufe steigen.
Man nimmt an, dass die Neigung zur
Depression zum Teil vererbbar ist. Die
Ursachen, die zu einer Depression führen,
sind noch nicht vollständig aufgeklärt.
Doch meist sind die Auslöser Krankheiten,
Schwangerschaft, Scheidung, familiäre
Probleme, Verluste von Menschen oder
schrecklich bleibende Erinnerungen.
Was sind die Anzeichen einer Depression? Müdigkeit, ständiges Weinen, nur
noch schlechtes, negatives Denken,
Schlaflosigkeit, Schlafstörungen, Interesseverlust an früher lieb gewonnenen
Tätigkeiten sowie eine ausgeprägte
Antriebs- und Energielosigkeit sind
Bestandteile einer Depression.
Bei schweren Formen dieser Krankheit
kann auch Gefahr auf Suizid bestehen.
Deshalb haben Experten Arzneien in Form
von Tabletten für die Heilung bzw.
Milderung dieser Krankheit entwickelt.
Diese Pillen bewirken ein Glücksgefühl Freude, um das Gleichgewicht des
Fühlens wieder zu normalisieren. Um es