Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_08-Oktober.pdf

- S.82

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- 689 -

ist, vor überhaupt der Schimmer eines
Museumskonzeptes vorgelegen ist.
Zum Unterschied davon haben wir bei
diesem Projekt - soweit ich weiß - ein von
der Frau Bürgermeisterin abgesegnetes
Statut der Ausschreibung für einen zu
jurierenden Wettbewerb, also der Rahmen, in dem die Jury Projekte auswählt,
der ist schon von der Stadt Innsbruck
richtigerweise mit dem entsprechenden
Spielraum für eine Jury, Projekte zu
finden, die passen, vorgegeben. Das ist
aber vorgegeben und das ist der erste
Punkt. Der zweite Punkt ist, dass es auch
genügend andere Sachen gibt, wo wir
sozusagen in einem abgegrenzten
Rahmen eine Entscheidungsgewalt
outsourcen.
Soweit ich weiß, beschließt nicht der
Kulturausschuss oder der Gemeinderat,
wer den Paul-Hofheimer-Preis bekommt,
sondern auf Grund der Tatsache, dass die
Stadt Innsbruck ein Preisgeld gestiftet hat,
entscheidet eine von der Stadt Innsbruck
ernannte Jury, der man dann aber auch
nichts einredet. Wenn man einen Bauauftrag und einen Architektenwettbewerb
macht, dann beschließt auch nicht der
Bauausschuss, welches das schönste
Projekt ist, sondern dann beschließt der
Stadtsenat nach Anhörung des Bauausschusses eine Ausschreibung, in der die
wesentlichen Rahmenbedingungen
stehen. Danach entscheidet die Wettbewerbsjury, wer der Sieger dieses Wettbewerbs ist.
So ähnlich ist es in diesem Fall auch. Die
Stadt Innsbruck legt Rahmenbedingungen
fest, wozu dieses Projekt gut sein soll und
in welchem Rahmen dieser Betrag in der
Höhe von € 70.000,-- eingesetzt werden
soll. Es wird dann eine Jury beauftragt,
sozusagen das Preisgeld für Projekte zu
vergeben. Die Stadt Innsbruck sagt im
Voraus - das ist das Wesen der Sache -,
dass wir den Beschluss der von uns
eingesetzten Jury anerkennen.
Das ist nicht ganz so ein Vertrauensvorschuss ins Dunkle, wie hier unterstellt
wird, sondern das ist ein Prozess, wie er in
vielen Bereichen von Architektenwettbewerben bis hin zum Paul-HofheimerWettbewerb Gang und Gäbe ist und den
wir jetzt im Bereich der freien Kulturszene
GR-Sitzung 18.10.2007

auch einführen. Das wollte ich zur
Klarstellung gesagt haben, aber trotzdem
noch einmal danke der Frau Bürgermeisterin, dass sie in einem sicher nicht
leichten und langen Diskussionsverfahren
mit der freien Kulturszene dieses Projekt
zu einem glücklichen Abschluss gebracht
hat.
GR Weiskopf: Die baettlegroup for art Innsbrucks freie Kulturszenen ist ein sehr
schönes Projekt. Wir stehen als "Freie
Liste - Rudi Federspiel" voll hinter dem
Projekt. Ich darf vielleicht ein bisschen
darauf hinweisen - das wisst Ihr alle -,
dass Kultur einfach etwas Spezielles ist.
Man kann das vom Bereich des Sportes
auch sagen. Ich möchte ganz kurz darauf
eingehen, warum die Kultur etwas
Spezielles ist.
Der Sport hat so schön die Zahlen, die
eindeutig sagen, wenn man so will, wer
der Bessere ist. Das ist ganz wichtig im
Sport, wenn es darum geht, 100 Meter zu
laufen. Das ist sehr einfach, denn man
misst, wer der Schnellste war und das ist
dann der Beste.
In der Kultur ist das leider nicht so. Das ist
ein ganz wichtiger Unterschied, den man
sich vor Augen führen muss. Die Kultur ist
sehr opinabel, das wissen wir auch, denn
der eine sagt, das ist schön und der
andere sagt, das ist schlecht. Je komplexer das Kulturgebilde wird, desto verwirrter
wird der Wald. Das wird dann ein Dschungel. Ich bin ein bisschen filmbehaftet und
habe sehr viel mit filmfördernden Institutionen zu tun gehabt. In Wien und auf
europäischer Ebene, haben sich die
Institutionen immer als sehr großzügig
erwiesen. Die Kleinkariertesten waren aus
eigener Erfahrung und aus Erfahrung der
Kollegen eher die Tiroler Institutionen, wie
das Cine Tirol z. B.
Das, was in den Richtlinien enthalten ist,
das ist ganz wichtig. Ich habe das gar
nicht gewusst, denn ich komme als Gast
als Ersatz-Gemeinderat hier in den
Gemeinderat. Seid mir bitte nicht böse,
denn ich beschäftige mich nicht immer so
mit diesen Dingen, wie diejenigen, die sich
vollzeitlich damit befassen.
Bitte bleiben wir bei der Sache, denn das
ist ein wichtiges Thema und ich weiß, dass
wir uns hier auf sehr ähnlichem Gedan-