Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_01-Jaenner.pdf
- S.22
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Grundsätzlich ist mir beim Durchlesen und
Durchsehen dieses Berichtes Folgendes
aufgefallen: Es gibt in der Stadt Innsbruck
10.000 Familien, wovon 100 Familien
nach einem Zufallsprinzip befragt wurden.
Deshalb frage ich mich, was sich dieses
Berliner Forschungsinstitut denkt, inwiefern eine telefonische Befragung tatsächlich repräsentativ sein kann.
Das ist die eine Sache und die andere
Sache ist die Formulierung der Fragen.
Wenn ich eine telefonische Anfrage mit
solchen Fragen bekommen hätte, hätte ich
mich ad hoc mit der Note drei bis vier
schwer getan. Ich wurde auch einmal
telefonisch befragt - ich will nicht sagen,
dass ich das Opfer einer Telefonbefragung
wurde - und muss sagen, dass eine solche
Befragung sehr zeitaufwendig ist. Wenn
ein solches Telefonat kommt, ist es immer
einfacher eins bis zwei als drei bis vier zu
sagen, da dann sofort die Frage kommt,
warum die Bewertung drei bis vier
gemacht wurde. Hier muss man natürlich
Informationen aus dem Ärmel schütteln.
Auf der einen Seite ist die Art der Befragung und auf der anderen Seite das
Auswahlverfahren zu hinterfragen. Diese
Dinge sind mir ad hoc aufgefallen. Es
wäre schon wünschenswert gewesen, ein
bisschen mehr auf die Realitäten zuzugehen. Wir bemühen uns alle - das ist
fraktionsübergreifend - tatsächlich mehr
Lebensqualität für Familien, Einwohnerinnen bzw. Einwohner in der Stadt zu
bieten.
Ich hätte mir zum Beispiel gewünscht,
dass man diese Befragung nicht nur auf
Familien eng einschränkt. Mich hätte auch
interessiert, warum es so viele Haushalte
gibt, die keine Kinder haben. Ich denke,
dass das auch ausschlaggebend ist. Mich
hätten die Gründe dafür interessiert. Ich
glaube nicht, dass das kinderfeindliche
Bürgerinnen bzw. Bürger sind, denn ich
kann mir gut vorstellen, dass wir hierzulande überwiegend ein kinderliebes Volk
sind.
Ich hätte zum Beispiel folgende Fragen
gehabt. Können Sie sich eine Familie in
der Stadt Innsbruck leisten? Wie ist die
Betreuung Ihres Kindes, während Sie
berufstätig sind? Sind Sie halbtags oder
ganztags berufstätig? Wie reagiert zum
GR-Sitzung 31.1.2008
Beispiel das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen im Zusammenhang mit den
immer mehr geforderten flexibleren
Arbeitszeiten? Das wären für mich
interessante Geschichten gewesen.
Ich verstehe aber, dass das schwierig ist,
wenn fünfzehn Städte daran beteiligt sind
und eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter
dieses Forschungsinstitutes durch
fünfzehn Städte pilgern muss oder in
diesen Arbeitsgruppen mehr oder weniger
Fragen kommen, die dann tatsächlich
Realitäten wiedergeben. Ich denke, wir
sollten auch Problemfelder aufzeigen, um
denen entgegenzuwirken.
Bgm.in Zach: GRin Mag.a Yildirim, ich
möchte Ihnen einen Vorschlag machen.
Sie haben ganz offensichtlich viele
Anregungen und es ist durchaus möglich,
diese bei Mag. Neu einzubringen. Es hat
niemand etwas dagegen, wenn bei diesem
Städtevergleich weitergemacht wird.
Außer man stellt fest, weil die Stadt
Innsbruck relativ gut dasteht, dass das
nichts wert sein kann. Ich glaube nicht,
dass das so ist. All diese Dinge sind
durchaus sehr interessant und ich möchte,
dass sie auch eingebracht werden.
GRin Mag.a Yildirim: Ich würde mir
wünschen, für die Stadt Innsbruck eine
qualitativere und repräsentativere Umfrage
zu starten, wie es funktioniert, wenn man
als Berufstätige Kinder hat, wo es im Jahr
dreizehn Wochen Ferien gibt. Berufstätige
haben aber pro Jahr nicht mehr als fünf
Wochen Urlaub.
Nichtsdestotrotz ist ein solcher Vorstoß
erfreulich und ich denke mir, dass das
ausbaufähig bzw. weiter entwickelbar ist.
Es wäre schön, wenn in diese Richtung
mehr und weiterhin vorangegangen wird.
(Beifall)
GRin Mag.a Pitscheider: Ich hätte zu
diesem Innsbrucker Familienbericht zwei
Anliegen. Wie wir gehört haben, sind
78 Kinder bei Verkehrsunfällen verletzt
worden. Das ist viel zu viel, denn jedes
einzelne Kind ist zu viel. Es gibt, wie ich
gehört habe, dazu eine Arbeitsgruppe.
Deshalb bitte ich diese Arbeitsgruppe, im
Verkehrsausschuss einen Zwischenbericht
zu bringen, wo und an welchen Kreuzungen sich die Unfälle abspielen. Das wäre
sehr interessant.