Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_02-Feber.pdf
- S.16
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vollwertige Haltestelle, sondern ein
Haltepunkt ohne erhöhte Aufstandsfläche.
Die Behindertengerechtigkeit wird dadurch
erreicht, dass die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB)
neue Busse anschafft, wo die Rampen
entsprechend ausgefahren werden.
Es ist auch daran gedacht, dass der
Nightliner durch die Maria-TheresienStraße fahren kann. Das ist aber eher ein
Sicherheitsaspekt, denn er muss nicht,
sondern kann durchfahren. Bezüglich
dieses Sicherheitsaspektes wurde von
einigen Mitgliedern der Projektgruppe die
Ansicht vertreten, dass es nicht schaden
kann, wenn ein Bus um Mitternacht und
danach mit Schrittgeschwindigkeit durch
die Maria-Theresien-Straße fährt.
GR Ing. Krulis: Sie werden sich nicht
wundern, wenn ich mich jetzt sehr kritisch
äußere, aber ich war einmal in Vertretung
von Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger in
dieser Projektgruppe, wo ich aus meinem
Herzen keine Mördergrube gemacht,
sondern das gesagt, was ich mir gedacht
habe. Deshalb möchte ich im Gemeinderat
einiges kritisch feststellen:
Ist es vielleicht ein Zeitgeist, dass wir nicht
mehr mit Räumen leben können, wo wenig
passieren muss? Wovon lebt eigentlich die
Altstadt? Die Altstadt lebt eigentlich von
der Ruhe, die sie auf der einen Seite
durch die Architektur und durch diesen
einheitlichen Pflasterbelag ausstrahlt, der
nur durch diese eine Rinne in der Mitte
aus funktionalen Gründen eine gewisse
Strukturierung erhält.
Dann haben wir die Gastgärten, die nicht
von ungefähr, in der Altstadt ganz bewusst
am Rand angeordnet sind. Dadurch sind
sie leicht zu bedienen und man lässt den
mittleren Bereich auf das Goldene Dachl
bewusst offen.
Man wird sich sicherlich mit der geschichtlichen Entwicklung der Maria-TheresienStraße befasst haben. Wenn wir einige
Jahrhunderte zurückgehen, war der
nördliche Bereich damals eigentlich ein
Marktplatz, der eine ganz einfache
Struktur hatte, nämlich eine Sandoberfläche.
GR-Sitzung 28.2.2008
(Bgm.in Zach: Das ist jetzt aber eine
Fragestunde. Wir führen später die
politische Debatte.)
Dann hebe ich mir den Teil auf, möchte
aber schon festhalten, dass ich das Gefühl
habe, dass man ständig in einem inneren
Konflikt war, ob es nun ein Platz oder eine
Straße ist. Wir haben hier eine Mischung.
Auf der einen Seite wurde die Straße in
Barcelona La Rambla genannt, wobei man
das überhaupt nicht vergleichen kann.
Dort gibt es einen schmalen Gehsteig,
eine echte Fahrspur die den ganzen Tag
extrem viel Verkehr hat. In der Mitte ist
eine breite Insel, auf der wiederum die
Mitte freigehalten ist und an den Randbereichen befinden sich dauerhafte Geschäfte, Läden usw. mit verschiedenen
technischen Dauereinrichtungen. Das ist
ein sehr statisches Gebilde.
Ich finde es schade, dass wir jetzt, wo wir
alle gehofft haben einen Platz zu bekommen, so viel Struktur in der Längsrichtung
der Maria-Theresien-Straße haben. Dazu
kommt noch, dass es extrem viel Möblierung gibt, was bei den sehr dominanten
Beleuchtungskörpern beginnt.
Es passiert in der Maria-Theresien-Straße
nicht nur extrem viel durch die Möblierung,
sondern es gibt noch zusätzlich den
Pflasterbelag, der auch nicht ruhig ist und
teppichhaft die Fassaden aufnehmen
muss. Das ist noch nicht genug, denn es
müssen auch noch diese Messingteile
hinein.
(Bgm.in Zach: Bitte Fragen!)
Ich möchte das trotzdem sagen, weil die
Architekten vor Ort sind.
Bei einer Projektsitzung wurde gesagt,
dass es ein verkehrstechnisches Gutachten gibt, weil es hinsichtlich der Straßenführung und mit den Gastgärten in der
Mitte Probleme gibt, da dies nicht verträglich sei. Hat sich diesbezüglich etwas
geändert oder ignoriert man das, auch
wenn es zu rechtlichen Konsequenzen
führen kann?
Die anderen Dinge hebe ich mir für die
politische Diskussion auf. Ich persönlich,
ohne die Arbeit der Architekten abwerten
zu wollen, da sie Vorgaben und Rahmenbedingungen gehabt haben, bin über