Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 2008_02-Feber.pdf

- S.40

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- 101 -

werb gelaufen ist, die wirklichen
juristischen Anforderungen wieder ganz
neu, offen und stark verändernd auf das
Projekt zukommen.
Das war ganz kurz die Begründung
unserer doch skeptischen Haltung. Wir
haben damals, wie das Siegerprojekt im
Gemeinderat behandelt wurde, unter
Berücksichtigung der Ergebnisse eine
"Box bzw. Wunschbox" beschlossen. Auch
wenn ich persönlich jetzt nicht meine, dass
wir die Maria-Theresien-Straße zu einem
Wald machen sollten, war, soweit ich mich
erinnere, einer der größten Wünsche der
Leute "mehr Grün". Ich sage jetzt nicht,
dass das richtig ist, aber man muss sich in
Zukunft überlegen, zu Themen solch
offene Fragen zu stellen, obwohl man
weiß, dass es ohnehin nicht kommt.
Man sollte nicht fragen, wenn man schon
weiß, dass man als Bedingung "kein Grün"
festgelegt hat. Dies darf man als mögliche
Antwort gar nicht zulassen, weil man es
irgendwie ad absurdum führt. Wenn der
Hauptwunsch von vornherein
ausgeschlossen wird, muss man eine
andere Fragestellung bringen.
Angesichts der von mir aufgeworfenen
Kritikpunkte hätte ich eine Bitte bei der
Weiterbearbeitung. Wäre es möglich, die
Ladetätigkeitszeit, die derzeit bis
10.30 Uhr vorgesehen ist, auf 10.00 Uhr
zu reduzieren? Aufgrund dieser von mir
beschriebenen linearen und trennenden
Anordnung, die dann sozusagen
hinsichtlich des Aufenthalts alles in den
mittleren Bereich konzentriert und in den
Außenbereichen, gerade in der Zeit der
Ladetätigkeit vielleicht doch eher zur
Beschleunigung und nicht zum
Einbremsen auffordert, könnte es gerade
in den Sommermonaten sinnvoll sein, mit
dem Schluss für den Ladeverkehr früher
zu beginnen, nämlich um 10.00 Uhr.
Das vielleicht als Anregung, die vielleicht
aufgegriffen werden kann oder nicht. Ich
stelle sie einfach so in den Raum. (Beifall
von Seiten der Innsbrucker Grünen)
GRin Mag.a Pitscheider: Das Grundproblem bei diesem Projekt ist, dass man sich
nicht entscheiden hat können, ob es eine
Fahrbahn oder ein Platz sein soll. Das
zieht sich jetzt ganz durch. Ich war als
beratendes nicht stimmberechtigtes
GR-Sitzung 28.2.2008

Mitglied bei der Jurysitzung und diese
Nichtentscheidung hat alle Projekte
betroffen.
Bei der Präsentation ist das Wort "aufgefädelt" gefallen. Es stimmt, denn es ist in
der Maria-Theresien-Straße alles hintereinander aufgefädelt. Der Zwang dadurch
ist wiederum, dass man diese Fahrgasse
nach bestimmten Richtlinien so errichten
muss und nicht darüber nachdenken kann,
ob es nicht anders auch geht. Das ist das
Grundproblem. Diese Fahrgasse und
dieser Platz ist die Nichtentscheidung
dessen.
Die konsumfreien Plätze betreffen nicht
nur Jugendliche, die weniger Geld haben,
sondern auch Familien, die sich gerne mit
den Kindern während des Einkaufens
einmal hinsetzen möchten. Es betrifft auch
ältere Menschen, die nicht so gut zu Fuß
sind und sich auch gerne einmal ausrasten würden. Deshalb würde ich mir mehr
konsumfreie Zonen für alle wünschen.
GR Ing. Krulis: Ich möchte an meine
persönliche Erwartungshaltung seinerzeit
beim engagierten Architektenteam im
Gemeinderat anknüpfen. Ich möchte
vorausschicken, dass alles, was ich hier
kritisch sage, nicht die Arbeit der Architekten, Projektgruppe usw. herabwürdigen
soll, sondern das ist aus meiner bisherigen
Erfahrung in diesem Bereich meine tiefe
Überzeugung. Ich glaube, es kann mir
niemand absprechen, dass ich in meiner
politischen Arbeit nicht immer bemüht war,
für Qualität einzutreten, wenn es um die
Architektur in dieser Stadt gegangen ist.
Vielleicht ist es ein großer Nachteil, dass
ich sehr viel in der Welt herumgekommen
bin, sehr viele Plätze gesehen habe …
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Das ist
kein Nachteil, sondern ein Vorteil.)
… und immer dann begeistert war, wenn
Plätze dadurch funktionieren, dass sie
Menschen beleben und man möglichst
wenig an Elementen baulich vorsieht und
letzten Endes der Architektur, des
gewachsenen Raumes, eine Chance
gegeben wird, dass das auch wirkt.
Wir wissen, wie schön die Altstadt in
Innsbruck ist, wenn nach dem Christkindlmarkt, der natürlich wichtig ist und ein
geschäftiges Treiben verursacht, dort