Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_02-Feber.pdf
- S.50
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GR Mair: Das Problem sind nicht die
vielen Funktionen, sondern das Problem
ist eher die Raumordnung, die man hier
eingeführt hat. Die Fahrgassen sind
sowieso sakrosankt, die Bänke zahlen
drauf und die Fahrradständer macht man
so ungemütlich, wie es nur irgendwie geht.
Ich war einmal in der Stadt ClermontFerrand in Frankreich und dort haben sie
es sogar geschafft, bei Bänken, wo nicht
dauernd ein Kellner kommt, Schirme
aufzustellen. Man kann schon von der
Wertigkeit her mit verschiedenen Anforderungen unterschiedlich umgehen. Man hat
eine klare Rangordnung gefunden, aber
ich glaube, dass sie falsch ist.
Es kann doch wohl nicht wirklich ernst
sein, dass wir drei Fahrradständer vor den
Rathaus-Galerien und sieben Fahrradständer vor dem Kaufhaus Tyrol beschließen? Dass sich das ausgeht, kann mir
niemand erzählen.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Das wird
sich nie ausgehen, auch nicht, wenn wir
fünfhundert Fahrradständer aufstellen.)
Ich habe freundlicherweise vorher die
Broschüre "mobile" vom Land Tirol
bekommen, in der steht, wie man am
Besten ermittelt, wie viele Fahrradständer
man benötigt und wo sie positioniert
werden sollen.
Ich möchte mit der Zustimmung des
Vorsitzenden Folgendes aus dieser
Broschüre zitieren:
"Wahl des richtigen Ortes:
Geringe Distanzen. An allen Ziel- und
Quellpunkten des Radverkehrs sollen
geeignete Abstellanlagen möglichst
günstig positioniert und in ausreichender
Anzahl angeboten werden. Werden sie zu
weit entfernt von den Zielorten aufgestellt,
so werden sie von den Rad fahrenden
nicht angenommen. Je kürzer die Aufenthaltszeiten sind, desto näher muss die
Abstellanlage am Ziel sein.
Aufenthaltszeit: Sehr kurz
Zulässige Entfernung: Maximal 15 m
Aufenthaltszeit: Bis zwei Stunden
Zulässige Entfernung: Maximal 30 m
Aufenthaltszeit: Langfristig
Zulässige Entfernung: Maximal 250 m."
GR-Sitzung 28.2.2008
Hier ist das Land Tirol der Meinung, wenn
man will dass ein Fahrradständer genutzt
wird, muss man auch einen positionieren.
Wir verteilen die Fahrradständer so über
die gesamte Straße, dass sie den Leuten
beim Durchgehen nicht nur den Weg
verstellen und ungemütlich zum Abstellen
sind, sondern so, dass …
(Bgm.in Zach: Wo würdest Du die Fahrradständer aufstellen?)
(Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer: Die
Innsbrucker Grünen haben noch nie eine
Lösung gehabt.)
Ich glaube, dass man die Fahrgassen
nicht so sakrosankt erklären soll, wie wir
es jetzt machen, sondern dass man den
Raum draußen auch nutzen kann. Man
muss nicht immer alles in die Mitte stellen.
Der Lieferverkehr muss in der Früh nicht
gerade "durchpfitschen", sondern kann
durchaus auch eine Kurve fahren. Ich
glaube, dass man das durchaus auch
außen positionieren kann.
(Bgm.in Zach: Wo? Das ist ja ein
Schwachsinn.)
Wir haben neun Meter breite Fahrgassen,
die in Wahrheit keiner braucht. Man
könnte die Fahrradständer durchaus auch
an den Rand ziehen. Wenn die Fahrräder
irgendwo vor dem Eingang der RathausGalerien stehen, wird GR Federspiel
sagen, dass überall Fahrräder liegen und
man diese abschleppen muss. Das ist
nicht das, was wir wollen und deshalb
stimme ich bei diesem Projekt dagegen.
(Beifall von Seiten der Innsbrucker
Grünen)
StR Dipl.-HTL-Ing. Peer: Wenn ich GR
Ing. Krulis hinsichtlich der Projektentwicklung belehre, dann würde ich einen
Propheten belehren und das würde ich nie
tun. Faktum ist sehr wohl, dass mit diesem
"ich will, ich will" - das hat GR Ing. Krulis
immer wieder gesagt - wahrscheinlich
keine Projektentwicklung zu machen ist.
GR Federspiel, wenn man das durchsetzen würde, was jeder will, hätten wir eine
Mischung zwischen einer "haagerischen
Paradestraße und einer "schwarzlischen
Anomie" und das glaube ich, wollen wir
alle nicht in der Form.