Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_06-Juni.pdf
- S.89
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hundert tausend Innsbruckerinnen und
Innsbrucker genauso.
Bgm.in Zach: Ich würde vor diesem
Antrag entsetzlich warnen. Der Antrag
klingt unglaublich nett, denn warum sollen
wir das nicht machen, das wäre etwas
Wirtschaftsfreundliches. Ich darf dich
Gerhard schon erinnern, dass von den
Innsbrucker Grünen bei allen langen
Erklärungen heute sehr viel durchgegangen ist.
Erstens stehe ich hier für die Bewohnerinnen und Bewohner. Ich wohne mitten in
der Stadt. GR Mair hat nicht von den
Gastronomen der Altstadt gesprochen.
Wenn euch die Leute wegen dem
Marktplatz anrufen, dann seid Ihr groß
dabei und dann zieht Ihr wieder zurück. In
der Innen- und Altstadt kommt die
Verwirklichung dieses Antrages überhaupt
nicht in Frage. Wenn man jetzt beginnt,
dann müsste man mir persönlich sagen ich mache Ihnen diesbezüglich noch ein
Angebot -, in welchen Stadtteilen z. B.
Wilten, Saggen, Pradl oder in Wilten
irgendein Gastlokal einen Bedarf hat.
Man soll sich dann bitte auch mit seiner
Telefonnummer zur Verfügung stellen,
damit man die Anrufe der Bewohner
entgegen nehmen kann. Die Bewohner
beschweren sich, wenn sie bis jetzt keinen
Gastgarten vor der Türe hatten oder wenn
irgendein armer Pizza-Verkäufer, wenn es
ganz heiß ist, zwei Stühle vor die Türe
stellt, obwohl er dafür nicht angesucht hat,
dass man auf einmal einen Lärm hört.
Es wird durch diesen Antrag eine Türe
aufgemacht, die ich nicht will. Wir haben
heute über die Events mehr wie genug
gesprochen. Die Stadt war jetzt sehr
belastet. Jetzt muss wieder etwas Ruhe
einkehren. In der Alt- und Innenstadt ist
man den Lärm gewohnt. Man hat dort mit
mühseligen Verhandlungen - ich mache
das seit 15 Jahren - halbwegs einen
Konsens zwischen jenen, die in den
Gastgärten sitzen und jenen, die in den
Wohnungen schlafen oder sonst etwas tun
wollen, geschaffen.
Diese Hotspots woanders aufzumachen,
dazu wird es energische Widersprüche
geben, die ich allein nicht ausbade. Ich
kann etwas anbieten. In der Mag.-Abt. IV,
Wirtschaftsförderung und Tourismus,
GR-Sitzung 24.6.2008
haben wir mit Christian Kapferer einen
relativ sehr versierten Mann. Wenn man
mir jetzt z. B. sagt, dass im Bartlmästüberl
in Wilten, wo weit und breit nur Lastwägen
stehen, um zwei noch ein Gastgartenbetrieb ist, wird das niemanden stören und
ich will das auch gar nicht wissen. Wenn
das im Winter der Fall ist, würde mich das
auch nicht stören.
Ansonsten ist das so eine sensible
Regelung, wo ich mir das nett geschriebene nicht vorstellen kann. Das nächste wird
sein, dass die Gastronomen überall die
Heizpilze aufstellen. Die Wirtschaft ist
findig, ich komme von der Wirtschaft. Es
stehen dann überall die Heizpilze. Ich
warne davor und ich spreche mich gegen
diesen Antrag aus. Wie gesagt, mein
Angebot lasse ich offen. Man kann sich
mit Christian Kapferer zusammensetzen
und sagen, welche Gastgärten man meint.
Ich habe den Eindruck, dass GR Mair ein
paar bestimmte Punkte, die er aus
irgendwelchen Gründen nicht sagen will das verstehe ich auch - im Auge hat, wo
es vielleicht ohne größeres Aufheben
möglich wäre. Aber in dem Moment, wo
das ein Gastronom erfragt, wissen das
alle.
Ich frage die Kollegen von den Sozialdemokraten, wie das beim Hüttenbergerheim
war. Das Hüttenbergerheim war gar nicht
sonderlich laut. Was haben wir mitgemacht? Nicht einmal die Theatervorstellungen wurden dort ertragen, dass die
Leute auf die Straße gegangen sind und
nicht immer den Mund verschlossen
hatten. Was habe ich mich dort "aufgekrautet"? Ich kann davor nur warnen.
GR Hof: Ich verstehe nicht ganz, warum
Gastgärten im Winter laut sind, aber ab
15.2. und 15.11. weniger laut sein sollten.
Ich glaube, dass es in Wirklichkeit nur um
ganz wenige Tage geht. Ich habe mir das
vom heurigen Jahr angesehen. Es gab in
diesem Jahr im Monat Jänner vier oder
fünf Tage über 10 Grad. Es geht nur,
wenn ein Tag warm ist und zusätzlich die
Sonne scheint, wo überhaupt eine Sonne
hinkommt. Man kann dann Tische und
Stühle hinaus stellen, z. B. meinetwegen
am Marktplatz. Wenn die Sonne nicht
mehr scheint, dann will sowieso niemand
mehr im Freien sitzen.