Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_09-Oktober.pdf
- S.131
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Das Projekt wurde von Pro Pellets Austria,
dem Verband der österreichischen
Pelletwirtschaft initiiert. Pro Pellets Austria
war auch für die Koordination zuständig
und finanzierte die Durchführung des
Begleitforschungsprojekts durch das
Interuniversitäre Forschungszentrum für
Technik, Arbeit und Kultur (IFZ) Graz, ein
anerkanntes sozialwissenschaftliches
Forschungsinstitut.
Die Firma Rika stellte für das Projekt
kostenlos fünf Pelletkaminöfen zur
Verfügung und sorgte für die fachgerechte
Installation und Inbetriebnahme der Öfen
vor Ort.
Die Volkshilfe, die seit Jahrzehnten als
soziale Organisation in Österreich wirkt,
erklärte sich bereit, bedürftige Haushalte
mit einer prekären Heizungssituation
ausfindig zu machen, und diese für die
Aktion zu gewinnen.
Ablauf des Projektes:
Im November und Dezember 2007 erfolgte
die Übergabe und Inbetriebnahme der
Pelletkaminöfen bei den ausgewählten
Haushalten. Im Zuge der Installation
wurde auch von einer Mitarbeiterin des
Interuniversitären Forschungszentrums für
Technik, Arbeit und Kultur (IFZ) Graz mit
jedem Haushalt ein ausführliches Interview durchgeführt, das sich mit der
Heizsituation vor der Errichtung des
Pelletkaminofens befasste.
Nach Ende der Heizsaison, im Frühjahr 2008, wurde vom Interuniversitären
Forschungszentrum für Technik, Arbeit
und Kultur (IFZ) Graz eine zweite Interviewrunde gestartet, in der alle Haushalte
neuerlich befragt wurden, um die Erfahrungen mit dem neuen Heizgerät zu
beurteilen.
Ergebnisse der Evaluierungsstudie:
Komfort
Die betroffenen Haushalte hoben besonders den verbesserten Komfort hervor. So
meinte eine beteiligte Frau:
"Es sind tausend Prozent Unterschied in
der Lebensqualität. Ich arbeite acht bis
zehn Stunden am Tag. Da ist es kalt und
ich kam nach Hause in eine kalte Wohnung. Vor allem geht es auch um die
Kinder, die in einer kalten Wohnung sein
GR-Sitzung 23.10.2008
mussten. Ich war in der Arbeit und musste
mir ständig denken "die armen Kinder".
Die haben mir am meisten Leid getan."
Das Wärmeangebot mit dem Pelletofen ist
deutlich besser als mit dem alten Kohleofen und auch der Aufwand für die
Brennstoffversorgung und die Ascheentsorgung ist wesentlich geringer.
Kosten:
Die Heizkosten werden durch den Einsatz
des Kaminofens maßgeblich reduziert.
Dies deshalb, weil der Ofen einerseits eine
deutlich bessere Brennstoffausnutzung
bringt, andererseits, weil der Brennstoff
Pellets selbst wesentlich kostengünstiger
ist als Heizöl.
Die Haushalte im Projekt berichteten, dass
sie im Schnitt drei bis vier Sack Pellets pro
Woche benötigten. Bei Preisen von rund
€ 3,50 pro Sack ergeben sich damit
Heizkosten von € 10,50 bis € 14,-- pro
Woche.
Die folgende Tabelle vergleicht den
Brennstoffverbrauch eines Pelletkaminofens und eines Öleinzelofens für eine
Nutzwärmemenge von 9.000 kWh.
Brennstoffbedarf für 9.000 kWh
Nutzenergie (kg/l)
Pelletkaminofen
2.020
Öleinzelofen
1.098
Kosten Pelletkaminofen
€
Kosten Öleinzelofen
€ 1.098,--
498,--
Ersparnis durch Kaminofen € 600,-Klimaschutz:
Die Verbrennung von 1.000 Liter Heizöl
führt zu einer Emission von 2.700 kg CO2.
Pellets sind dagegen ein nachwachsender
Rohstoff, dessen Verbrennung keine Netto
CO2-Emissionen verursacht.
Berücksichtigt man die CO2-Emissionen
aus dem Energieverbrauch der Pelletproduktion und dem Transport der Pellets, so
liegt die CO2-Reduktion bei rund 2.500 kg
pro Heizsaison.
Luftreinhaltung:
Einkommensschwache Haushalte nutzen
häufig Brennstoffe wie Kohle oder Öl in
Einzelöfen. Diese Öfen verursachen sehr