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Jahr: 2009

/ Ausgabe: 2009_05-Mai.pdf

- S.23

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7.10

Innsbrucker Stadtmarketing
GesmbH (IMG), Gedenkjahr
2009, 3-Tages-Programm
(18.9.2009 bis 20.9.2009)

StRin Mag.a Schwarzl: Nun komme ich
zum eigentlichen Thema, und zwar zum
ominösen Dreitagesfest, das ja kein
Dreitagesfest, sondern das erweiterte
alternative Stadtfest rund um den Festumzug, den das Land Tirol, wie immer bei
den Andreas-Hofer-Jubiläen, am
20.9.2009 in der Stadt veranstaltet.
(Bgm.in Zach: Alternativ ist eine falsche
Aussage.)
Alternativ deshalb, weil man das Datum
verlegt und sich etwas mehr als sonst bei
den Stadtfesten einfallen hat lassen.
Eine Organisation, wo die Stadt Innsbruck
Mitglied ist, hat den Mitgliedsbeitrag um
€ 40,-- erhöht und wir haben vor zwei
Wochen im Stadtsenat fast zehn Minuten
darüber diskutiert, ob wir mit der Organisation hinsichtlich der Herabsetzung des
Mitgliedsbeitrages verhandeln sollen. Am
nächsten Nachmittag hat der Kulturausschuss die jetzt zur Beschlussfassung
heranstehende Subvention in der Höhe
von € 130.000,-- beschlossen. Dabei habe
ich mir gedacht, dass wir jetzt plötzlich
doch keine Krise mehr haben. Wenn ich
eine Subvention aus dem Kulturtopf in
dieser Höhe sehe …
(Bgm.in Zach: Stimmt ja nicht, StRin
Mag.a Schwarzl, das ist ja eine Sondersubvention. Es ist ja hanebüchen, was Sie
hier verzapfen.)
Nein, das ist nicht hanebüchen, weil das
Kulturbudget extra um diesen Betrag
aufgestockt wurde. Ich hätte das Kulturbudget auch gerne aufgestockt, aber für
etwas anderes.
(Bgm.in Zach: Die "stadt_potenziale" zum
Beispiel.)
Frau Bürgermeisterin, Sie waren im
Kulturausschuss mäßig gut gelaunt, weil
ich nämlich den Verdacht habe, dass Sie
selbst mit dem Fest und dem Geld dafür
nicht besonders glücklich sind, aber halt
irgendwo nicht mehr ganz zurück können,
da es offenbar mit dem Land Tirol so
ausgemacht wurde, dass sich die Stadt

GR-Sitzung 14.5.2009

Innsbruck herausputzt, wenn das Land
Tirol seinen Umzug abhält.
Ein Dreitagesfest klingt zwar schön, aber
im Endeffekt entstehen Kosten in der
Höhe von insgesamt € 220.000,--. Die
Stadt Innsbruck subventioniert
€ 130.000,-- für zwei Stunden Eröffnungszeremonie am Freitagabend. Alles findet
dann eigentlich bis auf die "Fressgass",
die während der ganzen drei Tage
stattfindet, nur an einem Tag statt.
Wir haben heuer Gott sei Dank die
Subvention für die Theaterszene massiv
erhöht. Trotz der Erhöhung bekommen
sämtliche professionellen freien Theater das sind in der Stadt Innsbruck sechs insgesamt € 136.000,-- pro Jahr für ihre
Arbeit. Hier pulvern wir für eineinhalb Tage
€ 130.000,-- hinaus.
Ich bin der Meinung, dass wir in Krisenzeiten investieren sollen, aber diese
€ 130.000,-- sind keine nachhaltige
Investition. Wenn man mit dem Geld
andere Kulturprojekte aufstockt, würde
man den BürgerInnen und BesucherInnen
der Stadt Innsbruck auf andere Art und
Weise nachhaltiger viel mehr bieten.
Nur der Eröffnungsabend, diese zwei
Stunden, kosten € 82.000,--. Im Kulturbudget 2009 haben wir für das Literaturbudget € 72.000,-- vorgesehen. Das sind
für mich keine Verhältnismäßigkeiten,
denn hier ist vieles aus dem Lot gekommen bzw. wir haben die Relationen aus
den Augen verloren.
Der Hintergrund wird wohl sein, dass wir
uns den Feierlichkeiten des AndreasHofer-Gedenkjahres mit dem Motto
"Geschichte trifft Zukunft", "Zukunft Tirol
steckt in Dir", anschließen müssen. Es
geistern Gerüchte herum, dass das Land
Tirol alleine für den Tag des Umzuges ein
Vielfaches von dem, was wir für das Fest
zahlen, auf den Tisch blättern wird. Ich
finde das haarsträubend, weil wir für
Kleinstorganisationen auf Landesebene
keine € 7.000,-- haben, da wir uns in der
Krise befinden.
Bei dieser Veranstaltung spielt Geld auf
einmal überhaupt keine Rolle mehr. Hier
versagt die Politik in ihrer Nachvollziehbarkeit. Deshalb werden wir, so wie im
Kulturausschuss, heute dagegen stimmen.