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Jahr: 2009

/ Ausgabe: 2009_11-Dezember.pdf

- S.26

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Gleiche gilt auch für den Kunstraum
Innsbruck.
Wenn ich daran denke, wie viel Geld nur
die Stadt Innsbruck - ich denke jetzt erst
gar nicht an die Mittel von Land und Bund
- in den Kunstraum Innsbruck gegeben
hat. Natürlich macht der Kunstraum
Innsbruck tolle Arbeit, aber diese Arbeit
kann genauso die Galerie im Taxispalais
oder der Kunstpavillon im Hofgarten
leisten.
Ich glaube, dass wir heute zu Recht diese
beiden Subventionen aussetzen. Man
sollte generell einmal die ganzen bestehenden Einrichtungen überlegen. Meiner
Meinung nach haben wir in vielen Bereichen ein zu großes Kulturangebot,
welches die BürgerInnen gar nicht mehr
nutzen können. Man sollte überprüfen, ob
man in Zeiten der Krise nicht durch
Synergieeffekte eine gewisse Bündelung
der Kräfte erreichen könnte.
Mir ist schon klar, dass die Innsbrucker
Grünen immer Angst haben, dadurch eine
gewisse Klientel in diesen Kreisen zu
verlieren. Deshalb setzen sie sich auch
immer so massiv ein. Ich sage das jetzt
ganz deutlich, auch wenn es unpopulär
sein mag.
Ich sehe die jetzige Situation als eine
Chance, dass man mit diesen Mitteln
neuen Initiativen mehr Raum gibt, als dass
man krampfhaft an bestehenden Dingen
festhält. Ich hoffe, dass sich dadurch neue
Initiativen in Zukunft entwickeln können.
GR Haller: Normalerweise melde ich mich
beim Thema Kultur nicht zu Wort, aber in
diesem Fall muss ich mich melden. Ich
habe gestern im Internet ein wenig
geschmökert. Ich möchte das Budget der
Stadt Salzburg, welches von SPÖ und
Grünen beschlossen wurde, zitieren:
"Es wird niemandem das Lebenslicht
ausgeblasen, aber es wird ein Überwintern in schwierigen Zeiten. So umschreibt
Salzburgs Bürgermeister Dr. Schaden die
Situation, insbesondere in der Kulturszene und bei Sozialeinrichtungen, welche
das städtische Budget für das Jahr 2010
bringen wird."
Die Salzburger Festspiele werden mit 2 %
gekürzt, bei der freien Kulturszene gibt es
GR-Sitzung 10.12.2009

eine Kürzung in Höhe von 25 %. Weiters
gibt es bei der Stadt Salzburg nur 2Jahresverträge und keine 3Jahresverträge. Warum aber gerade die
Salzburger Grünen bei diesen Kürzungen
mit gestimmt haben, verstehe ich nicht.
Gestern war ich bei der Generalversammlung der Stadtmusikkapelle Amras zu Gast
und habe mit Erstaunen festgestellt, dass
die Musikkapelle bei der Einrichtung des
Vereinsheimes mit einem Betrag in Höhe
von € 20.000,-- erheblich privat mitfinanziert hat - und dies obwohl sie sich wie
andere Volksmusikkapellen sehr stark in
der Jugendarbeit engagieren.
GR Mag. Fritz: Nach dem Ausflug in die
Stadt Salzburg, welche deutlich mehr
pleite als die Stadt Innsbruck ist, möchte
ich auf den Vorwurf der Starrheit von GR
Ing. Krulis zurückkommen. Das Kulturgasthaus Bierstindl - abgesehen davon,
dass es vom Land Tirol gegründet wurde hat schon etwas Spezifisches, was diverse
andere Kultureinrichtungen nicht haben.
Wenn irgendwo im Land Tirol Geschichte
Zukunft trifft, dann ist es das Kulturgasthaus Bierstindl. Dort sind neben relativ
bodenständigen Kultureinrichtungen wie
Blasmusikkapellen, welche mir persönlich
nicht viel geben, aber für deren Existenz
ich mich trotzdem ausspreche, unter
anderem zum Beispiel auch Theatervorführungen. Meine Vorstellung von Theater
ist "Der schurkische Kuno" nicht, aber es
ist toll, dass es auch so etwas gibt.
Neben dem Trägerverein engagieren sich
im Kulturgasthaus Bierstindl viele verschiedene Kulturvereine. Diese Vereine
umfassen ein Spektrum von der höchst
traditionellen Volkskultur bis hin zur
literarischen Avantgarde-Vorstellung. In
welcher anderen Kultureinrichtung sitzt ein
so breites Spektrum nicht nur im gleichen
Haus, sondern arbeitet auch zusammen
und beeinflusst sich gegenseitig positiv.
Die Behauptung, dass das Bemühen um
einen Fortbestand des Kulturgasthauses
Bierstindl kulturpolitische Starrheit sei, ist
in meinen Augen ein starkes Stück. Nur
um dann der ÖVP-Kulturlandesrätin die
Mauer zu machen und eine Übersiedelung
des gesamten Angebotes des Kulturgasthaus Bierstindls in die Rotunde anzudenken, ist für mich absurd.