Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 2011_07-April.pdf
- S.27
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Energieentwicklungsplan (IEP) in ein
"Doing" kommen und nicht nur eine politische Diskussion führen, die letztendlich in
der Arbeitsgruppe abgeschlossen wurde.
GRin Dr.in Waibel: Es war für mich gestern
eine Premiere an der Sitzung des erweiterten Stadtsenates teilzunehmen. Bei einem so großen Thema bin ich vom Arbeitsablauf her gewohnt, dass man die
drei Bereiche, Strategie, Taktik und Operatives, abarbeitet.
Die Stadt London schafft es unter der Präambel - strategisch, taktisch und operativ einen Katastrophenplan von 80 Seiten für
alle darüber liegenden Einsatzorganisationen aufzustellen. Logisch wäre für mich
gewesen, dass in der Phase eins, das
Strategische kommt, denn das ist der erste Teil, der aufzuarbeiten ist. Ich war dann
auch bei der Vorführung der Präsentation
ein bisschen verwirrt. Diese war sehr auf
den operativen Bereich, auf die Wärme,
fokussiert. Es hat mir z. B. die Fotovoltaik
gefehlt. Die Energiebereitstellung war kein
Thema.
Ich habe das auch in der gestrigen Präsentation angesprochen. Es wurde mir
dann schlüssig erklärt, dass dieses Prinzip
quasi verlassen wurde, weil es einen politischen Hintergrund hatte. Der politische
Hintergrund heißt, dass man sich einmal
ansieht, wo man sich treffen kann und sich
nicht in Bereichen völlig "aufkrautet", wo
man weiß, dass man ganz weit auseinander liegt. Es wäre für mich gestern schlüssig gewesen, etwas über die Energiebereitstellung zu hören, weil wir in einem eigenen Unternehmen sind und eine gewisse Autarkie im Bereich des Stroms haben
könnten. Daher spreche ich auch das
Thema Wasserkraft an.
Das war allerdings in der Art und Weise,
wie die Steuerungsgruppe die Arbeit vorgegeben hat, nicht Auftrag an die Expertinnen bzw. Experten. Das ist der Punkt,
der mir in der gestrigen Sitzung des erweiterten Stadtsenates klar geworden ist. Das
ganz große Thema heißt nämlich, dass wir
uns um Wärme kümmern.
Ich möchte als Obfrau des Umweltschutzausschusses hier im Gemeinderat gerne
einen Vorschlag machen. Wir sind im
Umweltschutzausschuss an und für sich
nicht direkt mit dem Innsbrucker EnergieGR-Sitzung 14.4.2011
entwicklungsplan (IEP) befasst. Es wurde
gesagt, dass keine Parallelstrukturen gewünscht sind und es sollte keine Arbeitskraft vergeudet werden. Wir wenden uns
immer wieder Teilaufgaben zu, das können wir machen.
Ein ganz großes Thema sind die Subventionsvergaben. Das ist die Art und Weise,
wie wir über ganz unterschiedliche Stellen
Subventionen vergeben oder mit welchem
"Pickerl" oder welcher Marke so etwas vergeben wird. Im Umweltschutzausschuss
fällt der eine Bereich unter den Lärmschutz. Wenn man das mit Wärmedämmung kombinieren könnte, würde es
Sinn machen. Wir könnten dann von gewissen Kriterien, wo wir Schwierigkeiten
mit den Bürgerinnen bzw. Bürgern haben,
wegkommen.
Von meiner Seite kommt daher der Vorschlag, dass sich der Umweltschutzausschuss mit den Kriterien der Subventionsvergaben auseinandersetzt.
Ich habe noch eine Frage an die Expertinnen bzw. Experten, da ich mir gestern
noch einmal die Unterlagen angesehen
habe. Wie realistisch ist es, dass man in
15 Jahren von der jetzigen Größe her, bei
den fossilen Brennstoffen eine Reduktion
von 50 % hat, um Wärme zu erzeugen?
Ich drücke es anders aus: Wir wissen,
dass wir im Energieverbrauch eine totale
Verschiebung in den chinesischen und indischen Raum haben. Ist es überhaupt
vorstellbar, dass wir mit dem Szenario arbeiten können? Haben wir dann noch so
viele fossile Brennstoffe, um Wärme zu
erzeugen? Müssten wir dort nicht nachjustieren und sagen, dass wir stärker davon
lassen müssen? Das wäre eine Frage, die
ich ganz konkret an die Gruppe habe.
Danke!
GR Kritzinger: Zuerst möchte ich ein Lob
für die geleistete Arbeit aussprechen. Das
ist eine hervorragende Arbeit, die mit
Sorgfalt und Akribie gemacht wurde. Wir
sehen das an dem gewaltigen Zahlenmaterial. Ich würde empfehlen, dass wir die
Arbeit der NASA (National Aeronautics
and Space Administration) schicken, denn
wir machen Studien darüber, wie man
Energie sparen kann. Auch die Siemens
Aktiengesellschaft Österreich, ein großer
Industriekonzern, wäre daran interessiert.