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Jahr: 2011

/ Ausgabe: 2011_07-April.pdf

- S.35

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bedeutet sieben Prozent weniger Energie.
Es erfriert deshalb keiner und es fühlt sich
auch noch keiner unwohl.
Das sind Maßnahmen, die man heute
durch Gesetze regeln kann. Die Hausverwaltungen könnten darauf reagieren. Wir
staunen dann, wie viel wir sparen können,
ohne dass wer weiß wie viele Förderungen notwendig sind.
Bei den Autos möchte ich gar nicht darlegen, wie es wäre, wenn sich alle in der
Familie an einem Tag besser organisieren
könnten und man das Auto einmal einen
Tag stehen lässt.
Zum Kapitel Förderung möchte ich auch
noch Folgendes sagen: Ich frage mich,
wie sinnvoll es ist, dass man viele Orte in
Tirol oder Häuser in der Stadt Innsbruck
mit diesen wunderschönen Sonnenkollektoren am Dach verschandelt. Wäre es
nicht sinnvoll, dass ein Bauer einmal auf
einem Feld Sonnenkollektoren errichtet
und dort nicht etwas anpflanzt, das er mit
Förderungsmitteln der Europäischen Union (EU) verkaufen kann bzw. eine Überproduktion hat. Es werden dafür alle anderen Bauernhäuser sowie sonstige Häuser
in Ruhe gelassen. Alles, auch die Architektur nur der Energie zu opfern, finde ich
einen Unsinn.
Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland
(BRD) genügend Kommunen, wo Bauern
großflächig Sonnenkollektoren errichten
und diese ins Netz einspeisen. Diese erhalten dafür eine ordentliche Entschädigung, die mehr bringt, wie ein Liter Milch.
Ich gehe noch auf einen weiteren Bereich
ein. Wir sprechen immer von der Quadratmeterzahl. Wie viele Quadratmeter Büroflächen haben wir in der Stadt Innsbruck
leer stehen? Diese Flächen müssen wir
auch alle heizen. Daher denke ich, dass
wir einmal den Mut haben sollten und sagen, dass Wohnen und Büroflächen in einem Gebiet sinnvoll sind. Ich denke an
das Areal bei der Siemens AG Österreich.
In der Rossau haben wir so viele Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer wie die
Stadt Kufstein Einwohnerinnen bzw. Einwohner hat. Die Leute müssen jeden Tag
pendeln, weil in der Rossau niemand eine
Garconniere zum Wohnen haben darf.
Das ist kein Konflikt zwischen produzieGR-Sitzung 14.4.2011

rendem Gewerbe und Wohnen. Es gibt
keinen Konflikt zwischen einem normalen
Dienstleistungsbetrieb, sprich Büro und
Wohnen. Dort können wir sehr viel Energie einsparen.
Ich glaube, dass es einfach viele Bereiche
gibt, wo wir etwas tun können. Ich denke
jetzt an die Holz- und Landwirtschaft. Ich
kann mich erinnern, dass man eine Zeitlang die Pellets-Heizung propagiert hat.
Man hat dann gesehen, dass die PelletsHeizung sehr viel Schmutz in der Luft verursacht. Daher ist das doch nicht die letzte
Weisheit. Die Hackschnitzel sind jetzt an
der Reihe, das alte Holz wird einfach verbrennt.
Es gibt sicher in zehn bzw. fünfzehn Jahren Energiebereiche, über die wir heute
noch nichts wissen bzw. auch nicht darüber nachdenken. Ich gebe GR Kritzinger
mit seinen vielen Lebensjahren und seiner
Erfahrung Recht, dass man in zehn Jahren sagt, hätte man lieber noch ein bisschen gewartet und wäre nicht vorgeprescht.
Ich möchte diese Gedanken hier einbringen. Wir können lokale Maßnahmen setzen, die wichtig sind, denn sonst tun wir
gar nichts. Es muss uns immer mehr eines
bewusst werden und das hat uns das Beispiel Japan gezeigt. Wenn es uns nicht
gelingt, auf größeren Ebenen Lösungen
anzubieten, werden wir langfristig als Gesellschaft so in dem Maß mit einer gewissen gerechten Verteilung nicht leben können. Das ist beim Wasser, bei der Nahrung und auch bei der Energie der Fall.
StRin Dr.in Pokorny-Reitter: Es stellt sich
für mich und vielleicht auch für einige andere die Frage, warum ich gestern in der
Sitzung des erweiterten Stadtsenates
nach diesen Wohnflächen nachgefragt
habe. Die anwesenden Expertinnen und
Experten wissen vielleicht nicht, dass ich
als Stadträtin für den Wohnbereich zuständig bin. Als Wohnungsstadträtin bin
ich permanent mit Mieterinnen bzw. Mietern konfrontiert, die nach einer thermischen Sanierung ihres Hauses fragen.
Ich habe daher gestern auch das Argument mit dem Denkmalschutz eingebracht.
Wir haben Gebäude in der Stadt Innsbruck, bei denen der Denkmalschutz die
thermische Sanierung an den Fassaden