Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_13-Dezember.pdf

- S.19

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GRin Dr.in Krammer-Stark sprach dann von
gemeinsamer Schule und inklusiver Bildung. Ich hoffe schon inklusive Bildung und
nicht eine Schule exklusive Bildung.
Bei GRin Heis ist mir dann aufgefallen, dass
es als absoluter Vorteil und als Positivum
genannt wurde, dass die Kinder am Nachmittag nachhause kommen und Freizeit haben. Andererseits wurde kurz darauf gesagt, dass der Vorteil in einem betreuten
Nachmittag liegt. So gingen die Gespräche
hin und her und irgendwann waren wir dann
bei der Ganztagsschule.
Zuallererst würde ich um eine Definition bitten, worüber wir hier im Gemeinderat eigentlich sprechen.
Angenommen wir haben jetzt diese Definition, dann stellt sich für mich die Frage, ob
man dann auch gänzlich die Abschaffung
der Gymnasien haben möchte, die Eltern
somit nicht mehr die Möglichkeit haben, ihr
Kind auf das Gymnasium zu schicken. Eine
weitere Frage betrifft dann die Sonderschulen. Will man auch die gänzliche Abschaffung der Sonderschule? Sollen die Eltern
somit nicht mehr die Möglichkeit haben, ihr
Kind bei Sprachschwierigkeiten oder wenn
es sich einfach "härter tut", wählen zu können, ob sie ihr Kind in die normale Regelschule oder in die Sonderschule schicken?
Als Drittes stellt sich mir die Frage, ob man
dann sämtliche Unterstufen in eine einheitliche Schule umwandeln möchte und anschließend die Kinder nach Sprengelzuständigkeit, das heißt nach Wohnadressen,
zuteilt. Ob diese Chancengleichheit, wie sie
hier propagiert wird, für jemanden, der auf
der Hungerburg, im Olympischen Dorf oder
in der Reichenau wohnt, dann auch wirklich
eintritt, dass sehe ich mir dann an.
Ich traue mich zu behaupten, dass hier die
Wohnadresse schon einen Strich durch die
Rechnung macht. Bezüglich dieser Zuteilungen hat man bereits in anderen Ländern
gesehen, dass die Kinder bei den Großeltern oder an anderen Adressen gemeldet
werden, um unter Umständen einer Sprengelschule ausweichen zu können. Oder es
wird die Flucht nach vorne angetreten und
betuchte Eltern, die es sich leisten können,
schicken ihre Kinder auf eine Privatschule.
Das sind diese Fragen, die in jedem Fall zu
beantworten sind.
GR-Sitzung 13.12.2012

Eine Sache möchte ich noch zum Chancenargument bezüglich Hauptschulen sagen. Ich habe eine Handelsakademie besucht. Ich glaube, dass zirka 80 % der
SchülerInnen aus der Hauptschule gekommen sind. Mit dem Besuch der Hauptschule
hat man sich überhaupt keine Chancen vergeben, wie es jetzt vielleicht so dargestellt
wird.
Es wurden auch diverse Studien genannt.
Es gibt zu jedem Thema zahlreiche und unterschiedlichste Studien. Die Zeitschrift
"wirtschaft im alpenraum" (wia) veröffentlichte unter dem Titel "Rohrkrepierer Gesamtschule" eine Zusammenschau über einige, die Gesamtschule betreffende Sachen, die eben Gegenteiliges besagen. So
ist man der Meinung, dass die Gesamtschule gescheitert ist und nicht so gut dasteht,
wie man vielleicht meint. Die Jugendarbeitslosigkeit ist in diesen Ländern hoch und es
erfolgt keine Differenzierung.
GR Jahn: Auch ich darf mich noch von Seiten der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) zu
diesem besonders spannenden Thema zu
Wort melden. Ich möchte aber eigentlich
auch dazu sagen, dass ich es persönlich
gar nicht mehr dermaßen spannend finde.
Ich beschäftige mich seit meinem 19. Lebensjahr mit diesem Bereich. Das sind jetzt
zirka zehn Jahre und ich kann dieses Thema nicht mehr hören. Ich sage es ganz ehrlich, dass es mir vollkommen egal ist, ob es
Gesamtschule oder wie auch immer heißt,
solange wir nicht darüber reden, hier mehr
Geld zur Verfügung zu stellen. Das Ganze
steht und fällt einerseits mit der Sprachförderung und andererseits mit den StützlehrerInnen.
Mir ist auch egal, wie die Einzelnen gerne
ihren Unterricht gestalten wollen, solange
für alle irgendwo eine Möglichkeit besteht,
die längerfristige Lehre auch zu gestalten.
Ich bin kein Freund davon, dass man alle in
ein Zimmer pfercht, damit dann alle gleich
schlecht herauskommen. Das ist meine
persönliche Meinung.
Diejenigen, die das gerne versuchen wollen,
sollen doch bitte auch ihre Chance bekommen. Das ist auch das, was Landeshauptmann Platter dazu sagte. Es soll die Versuche geben und es gibt dazu auch die Signale. Es gibt aber kein Signal, dass man deshalb andere Formen abschaffen soll. Es