Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_14-DezemberBudget-Teil1.pdf
- S.22
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- 903 -
Auch wenn viele von der Elektromobilität
schwärmen, so schnell wird sich die Industrie nicht bewegen. Die elektrische Mobilität in einer anderen Zusammensetzung
bauen wir gerade - die Straßenbahn/Regionalbahn. Ich bin froh, dass das Land Tirol
sehr viel Geld in die S-Bahn investiert. Das
ist elektrische Mobilität in einem größeren
Sinne als es die Straßenbahn/Regionalbahn
ist.
Ich wünsche uns einen guten Start für "mobil 21" und bitte Dich Franz, dass Du dann
auch dabei bist. Du bekommst auch die
Einladung, da Du Dich als Mitglied der
Steuerungsgruppe gemeldet hast.
Die Graßmayr-Kreuzung widerspricht den
Grundsätzen von "mobil 21", wo es darum
geht, giftige Abgase, Lärm und Schaden
von Mensch und Natur fernzuhalten bzw. zu
reduzieren. Auf der einen Seite Maßnahmen entwickeln, wie wir die Entlastung hinbekommen und auf der anderen Seite genau das Gegenteil bauen, ist ein Widerspruch. Ich möchte jetzt nicht die Debatte
über dieses Bauwerk beginnen. Wir Innsbrucker Grüne stehen dazu, dass wir ohne
Wenn und Aber dieses Projekt ablehnen.
Die Steuermillionen wünsche ich mir im
Innsbrucker Energieentwicklungsplan (IEP)
und in der Umsetzung dieser Maßnahme.
Das wäre ein Wirtschaftsprogramm.
Ich darf hier auch gleich ankündigen, dass
wir den zwei Budgetzeilen natürlich nicht
zustimmen werden und auch nicht dem
Punkt Grassmayr-Kreuzung in der mittelfristigen Finanzplanung.
Mit dem Projekt Straßenbahn/Regionalbahn, welches heute beschlossen wurde,
habe ich eine sehr große Freude. Ich werde
nicht müde, zu betonen, dass die Entscheidung der damaligen Verantwortlichen richtig
war. Wir und die nächsten Generationen
können die Früchte daraus beziehen. Natürlich kostet so ein "Werkl" Geld. Umsonst
bekommt man bekanntlich nur den Tod.
Wir Innsbrucker Grüne stehen ohne Wenn
und Aber zur Straßenbahn/Regionalbahn.
Wir können dadurch die wichtigste OstWest-Achse und Bedürfnisse der InnsbruckerInnen komfortabel und günstig befriedigen. Es ist wichtig, dass die Linie "O" durch
eine Straßenbahn ersetzt wird. Auch wenn
es elektrische Oberleitungsbusse gewesen
GR-(Budget-)Sitzung 13.12.2012
wären, wären sie aus allen Nähten geplatzt.
Es ist auch wichtig, dass die Regionalbahn
zu den Anknüpfungspunkten Völs und Rum
weitergeführt wird. Seitdem die S-Bahn
noch einmal verdichtet wurde - sei es in der
Inntalfurche oder im Wipptal - hat sie unglaubliche Fahrgastzahlensteigerungen.
Es ist wichtig, dass wir die Menschen, die
nicht zum Hauptbahnhof Innsbruck müssen,
in Rum und Völs abholen, da die Regionalbahn ganz wichtige Ausbildungsstätten und
große Arbeitgeber erschließt.
Wir haben heute bereits gehört, dass die
Linie "O" derzeit sehr stark genutzt wird. Die
Fahrgastzahlen gehen trotz widrigster Umstände in die Höhe und tagesdurchgängig
passiert es bereits, dass diese Linie überfüllt ist. Das ist schön für uns, wir müssen
aber schnell weiterbauen, damit die Fahrgäste endlich wieder komfortabel von "A"
nach "B" kommen. Das Angebot kommt der
Nachfrage nicht nach. Wir sind hier auf einem guten Wege und werden den Zeitplan
hoffentlich noch straffen können und mit
unseren Partnern, Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) und Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH
(IVB), beschleunigen. Das ist jedenfalls unsere Zielsetzung.
Das gleiche Bild findet man beim Fahrradverkehr. Innsbruck weist mehr als ein Fünftel Fahrradverkehrsanteil auf und ist zu
Recht zur Fahrradhauptstadt auserkoren
worden. Auch hier gilt, dass das bestehende Angebot der Nachfrage weit hinterher
hinkt. Die aktuelle Diskussion zur MariaTheresien-Straße stimmt mich sehr nachdenklich. Hier geht es nicht mehr um das
Fahrrad, sondern es wird auf einer Metaebene diskutiert - auf der Ebene des "gefällt mir" - "gefällt mir nicht". Diskutieren ist
dabei etwas zu hoch gegriffen, denn diskutieren heißt, dass sich unterschiedliche
Standpunkte im Verlauf der Diskussion annähern. Das hat etwas mit hören und zuhören zu tun. Das ist hier allerdings nicht der
Fall. Unter der vermeintlichen Vorgabe,
Schwächere zu schützen, werden Verbote
gefordert und durchgesetzt. Es klingt ja
auch gut -"wir schützen die Schwachen".
Gemeint ist aber etwas ganz anderes. Es
würde allerdings den Rahmen meiner Redezeit sprengen, das jetzt näher zu erläutern.