Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 2018-12-14-GR-Protokoll-Budget-2.Teil.pdf
- S.15
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Das trägt viele Früchte für die Stadt Innsbruck, sei es in Form der Forschungspreise
der Stadt Innsbruck, die wir natürlich im
kommenden Jahr weiterführen werden. Sei
es über die Universitätsrücklagen, mit denen wir Infrastrukturmaßnahmen fördern oder über die wir dem Netzwerk EUniverCities beigetreten sind oder sei es in der
Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, wo wir gut zusammenarbeiten.
Ich erinnere an den Neubau des alten Chemieinstitutes, der auch in Bälde kommt.
Auch im studentischen Wohnen sind wir
schon am Ausarbeiten von verschiedenen
Konzepten, um diese € 50 Mio. vom Land
Tirol nachhaltig abzuholen und einzusetzen.
Wir haben noch viele weitere Ideen, die wir
dann zur richtigen Zeit übermitteln. Die
Stadt Innsbruck ist damit ein konkreter Gegenentwurf zur schwarz-blauen Bundesregierung und Universitätspolitik, die den
Hochschulen aktuell das Leben eher
schwierig macht.
Die Studienplatzfinanzierung treibt die
Hochschulen gerade in eine sehr angespannte Situation und die willkürliche Verschiebung des Wahltermines der Österreichischen Hochschülerschaft spricht nicht
gerade für das Demokratieverständnis unserer Bundesregierung.
Die Universität Innsbruck hat richtige
Schritte gesetzt, um diesem Trend etwas
entgegenzusetzen. Wir sind natürlich in direkten Gesprächen mit allen Hochschulen in
Tirol, um ihnen in der aktuell schwierigen Situation zu helfen. Wir müssen auch bedenken, dass InnsbruckerInnen nicht nur in der
Stadt Innsbruck studieren, sondern auch an
anderen Hochschulen in Tirol, z. B.
GRin Ringler, die in Kufstein studiert.
Es freut mich auf jeden Fall, die gute Zusammenarbeit der Stadt Innsbruck und der
Hochschulen hautnah miterleben und gestalten zu dürfen, damit die Stadt Innsbruck
eben diese Hochschulstadt bleibt, die sie
ist.
GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan: Ich möchte
mit einem Zitat anfangen: "Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes fängt nicht in
den Fabrikhallen oder Forschungslaboren
an, nein, sie fängt im Klassenzimmer an."
GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2018
Dieses Zitat ist nicht von einer/m Pädagogin/en oder von einem/r Sozialarbeiter/in, es
ist von einem der erfolgreichsten Unternehmer Amerikas, von Lee iacocca.
Wir haben in Österreich die Situation, dass
Bildung immer noch vererbt wird. Das heißt,
dass der Bildungsstand und der soziale Hintergrund der Eltern einen größeren Einfluss
auf die Schulkarriere der SchülerInnen hat,
als deren Fähigkeiten und Leistungen. In
Zahlen macht das aus, dass ungefähr 50 %
der Kinder aus einem akademischen Haushalt die Universität abschließen. In Haushalten, in denen die Eltern maximal einen
Pflichtschulabschluss haben, sind es 5 %.
Das liegt natürlich ganz stark am Bildungssystem und an den Bildungsmaßnahmen,
die uns gerade von der Bundesregierung
vorgelebt werden und uns wieder in die Vergangenheit zurückbringen, anstatt die Zukunft erfolgreich weiter zu gestalten. Es
werden wieder die Ziffernnoten und die
Leistungsgruppen eingeführt. Das erzeugt
nur Leistungsdruck bei den SchülerInnen
und das noch früher. Schon ab der zweiten
Klasse können SchülerInnen in der Volksschule sitzenbleiben.
Das erzeugt aber auch mehr Kosten für die
Eltern. Laut Kammer für Arbeiter und Angestellte haben die Eltern im Jahr 2017
€ 103 Mio. für Nachhilfe ausgegeben. Diese
Summe wird sich jetzt noch erhöhen, weil
die Kinder noch früher Leistungen erbringen
müssen. Das Zeugnis der dritten Volksschulklasse hat schon Einfluss auf die
Schulkarriere von Kindern.
Eine gute Nachhilfe kostet ungefähr € 25,-bis € 30,-- pro Stunde und das können sich
nicht viele Eltern leisten. Wir haben das
gestern in der Aktuellen Stunde schon angesprochen, dass man das Schulareal für
Nachhilfe öffnen könnte. Es gibt ganz viele
Angebote von Freiwilligen in der Stadt Innsbruck, die Kindern Nachhilfe geben.
Im Arbeitsübereinkommen 2018 - 2024 ist
auch der Aufbau der Schulsozialarbeit ein
wichtiger Punkt. Nicht nur wegen des Leistungsdrucks, der gestiegen ist, sondern
auch wegen Mobbings. Dieses Mobbing
kommt nicht von irgendwo her. Wir leben
momentan in Zeiten, in denen die Bundesregierung extremen Fremdenhass vorlebt,
grenzwertige Aussagen tätigt und salonfähig macht. Gerade die Freiheitliche Partei