Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-06-25-GR-Protokoll_kl.pdf
- S.32
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Dass wir diese Infrastruktur wirklich in
Schuss haben, dass sie jetzt den Menschen, die hier in der Stadt Innsbruck viel
Zeit verbringen werden, zur Verfügung stehen, darauf bin ich unendlich Stolz! (Beifall)
GR Mayer: StRin Dengg, es stimmt, wir haben jetzt nach Corona sehr viele Arbeitslose. Aber dieses Problem hat es auch
schon vor Corona gegeben, dass man zum
Beispiel im Bereich Pflege sehr viele ausländische MitarbeiterInnen gebraucht hat.
Man hat sie sogar von außerhalb der EU
importiert. Dass das natürlich eine falsche
Entwicklung ist, weil wir die Leute besser
selbst ausbilden müssten, das ist klar. Aber
das hätten wir davor auch schon gebraucht!
Wenn man sieht - es war, glaube ich, ein
Fall in Kufstein -, dass eine ausgebildete
Pflegekraft, die ganz dringend gebraucht
wird, abgeschoben werden soll, dann bitte
ich, das den Angehörigen, die zu Pflegende
haben, zu erklären.
Ich glaube, da kann man nicht alles über
einen Kamm scheren! (Beifall)
GR Depaoli: Ich wollte eigentlich nichts sagen, aber auf die Ausführungen von
StRin Mag.a Oppitz-Plörer muss ich schon
eingehen.
Mein Großvater, den ich hier schon einige
Male zitiert habe, hat immer gesagt, dass
man alles schönreden kann. Ja,
StRin Mag.a Oppitz-Plörer, man kann sagen,
Gott sei Dank haben wir die Patscherkofelbahn um € 80 Mio., mit der wir aber nur fahren können, wenn nicht der Wind geht. Genauso können das auch die von der Glungezerbahn sagen, die um € 7 Mio. eine
Bahn gebaut haben, die immer läuft.
So ist es auch beim Haus der Musik.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Im Sinne
der Geschäftsordnung des Gemeinderates
(GOGR) möchte ich darum ersuchen, zur
Sache zu sprechen.
GR Depaoli: Ich spreche zur Sache, die
StRin Mag.a Oppitz-Plörer angesprochen
hat. (Unruhe im Saal)
Wir haben ein Haus der Musik, bei dem die
Schadstoffe noch nicht entsorgt sind. Man
braucht nicht zu sagen, Gott sei Dank, denn
es hat uns viel gekostet und das können
noch die nächsten drei Generationen bezahlen! (Unruhe im Saal)
GR-Sitzung 25.06.2020
GR Wanker: Ich bitte, in der Sache zu sprechen. Es geht hier um eine Resolution an
die Österreichische Bundesregierung. Alle
Wortmeldungen, was den Arbeitsmarkt betrifft, stimmen, exklusive dem, was die FPÖ
sagt. Die Wortmeldung von GR Schmidt war
eigentlich der Beweis dafür, warum man für
diese Resolution stimmen sollte oder
eigentlich muss, … (Beifall)
… nachdem er angesprochen hat, dass es
sich um ganz wenige Betroffene handelt.
Wenn man ein wenig die Medien in der Thematik vor Corona verfolgt hat, dann muss
man klipp und klar feststellen, hier gab es
ganz brutale Dinge, an denen Schicksale
hängen. Wenn man nur ein wenig menschlich ist, kann man nur für diese Resolution
stimmen.
Ich möchte gleichzeitig sagen, dass alle SozialpartnerInnen in Österreich für eine solche Vorgangsweise sind. (Beifall)
Bgm. Willi: Ich hätte eine große Bitte an die
FPÖ. Immer wenn es um dieses Thema
geht, kommt Ihr mit dem großen Schlagwort
"Österreich den ÖsterreicherInnen". Ich
bitte, in der Geschichte zurückzublicken. Es
gab Zeiten, da war unser Land so arm, dass
die Eltern ihre Kinder nicht ernähren konnten und wir froh waren, dass es Länder gab,
in die die Eltern die Kinder schicken konnten, damit sie überhaupt eine Chance zum
Überleben hatten.
Wir leben in einer Welt, in der es Gegenden
gibt, die höchst gefährlich sind, in denen
das Überleben nicht sichergestellt ist. Bitte
machen Sie einmal folgende Gedankenübung: Sie sind nicht in der Stadt Innsbruck
auf die Welt gekommen, nicht in Österreich,
sondern in Syrien, Afghanistan, in irgendeinem armen afrikanischen Land. Würden Sie
dann nicht auch alles versuchen, um überleben zu können? Wenn Krieg und Hunger
herrschen, wenn keine Überlebensmöglichkeiten da sind.
Diese Menschen versuchen, zu uns zu
kommen. Sie kämpfen zu einem Großteil
um das Überleben für sich und ihre Familien. Es ist mir klar, da haben wir Konsens,
natürlich können wir nicht alle aufnehmen,
aber wir können Teil einer solidarischen
Welt sein. Wenn wir dieser kleinen Gruppe
von jungen Menschen, die das Schicksal
aus ihren Heimatländern zu uns gebracht
hat, eine Ausbildung geben, die sie diese