Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-11-19-GR-Protokoll.pdf
- S.56
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wir erst dann sagen, wenn abgerechnet
wird.
Daher bitte ich um Zustimmung, weil es um
das Prinzip Hoffnung in einer durchaus sehr
schwierigen Zeit geht.
GRin Mag.a Lutz: Heute bin ich hier in diesem Raum das erste Mal wirklich sprachlos.
Wir UnternehmerInnen in der Innen- und
Altstadt kämpfen mit allen Mitteln. Ich kenne
sehr viele UnternehmerInnen, die seit Wochen und Monaten nicht mehr schlafen können. Sie versuchen, Eure Arbeitsplätze zu
sichern und überlegen sich, was sie tun
können! Sie überlegen, wie sie ihre KundInnen erreichen können und wissen nicht,
wann sie wieder aufsperren oder wann sie
wieder zusperren.
Jede kleinste Aktion, die wir als Stadt setzen, ist ein Strohhalm für jede/n UnternehmerIn, der gebraucht wird. Wenn die/der
UnternehmerIn nicht mehr positiv denkt, ist
es zu spät! Zum UnternehmerInnentum gehört es dazu, positiv zu denken und an Zeiten zu denken, in denen alles wieder normal
läuft.
Nein, wir sind nicht alle superreich! Wir verdienen unser Brot mit viel Arbeit, nämlich
selbst und ständig! (Beifall aus den eigenen
Reihen)
Damit sichern wir Arbeitsplätze, in der Innenstadt und in der Altstadt, die es ohnehin
schwer hat. Der Baum in der Altstadt ist im
Moment nur eine Kleinigkeit, und auch die
Beleuchtung in der Maria-Theresien-Straße
und in den Seitenstraßen. Gestern musste
ich in der Stadt ein paar geschäftliche Dinge
erledigen und wollte mir die Füße vertreten.
Derzeit sind die Geschäfte alle dunkel. Da
stellt es mir eine "Gänsehaut" auf. Die
Weihnachtsbeleuchtung brennt jetzt schon
frühzeitig und das ist gut so. Sie versprüht
ein kleines, wohliges Gefühl.
Neben der Subvention der Stadt Innsbruck
wird diese auch von den UnternehmerInnen
mitgetragen. Ich selbst hatte gestern die
Rechnung für die Weihnachtsbeleuchtung in
der Post. Die/der UnternehmerIn trägt auch
in dieser schweren Zeit, in der es Tage und
Wochen keine Einnahmen gibt, solche
Dinge mit.
Wenn die Weihnachtseinkäufe nun online
erledigt werden, wird es dieses Bild, das wir
GR-Sitzung 19.11.2020
derzeit in der Stadt vorfinden, vermehrt geben. Dunkle Erdgeschoße, kein Leben mehr
in den Innenstädten und auch keine Arbeitsplätze.
GR Mag. Plach sagt, dass sich das nicht
spielen wird. Was sich spielen wird und was
nicht, werden nicht wir UnternehmerInnen
entscheiden können. Dazu gibt es Verordnungen, an die wir uns alle halten. Auch
nach dem Lockdown im Frühling wussten
wir nicht, wie es weitergeht. Gott sei Dank
gab es ein paar Monate, in denen wir kurz
durchatmen konnten - von den normalen
Umsätzen natürlich weit entfernt. Aber zumindest ein Aufatmen und ein Leben in der
Stadt konnte man im Sommer feststellen,
auch wenn der Tourismus sehr fehlte.
Die einheimischen BürgerInnen kamen aber
wieder in die Innenstadt und unterstützten
lokale Geschäfte. Hierfür möchte ich mich
bedanken. Deswegen halte ich an dem kleinen Strohhalm fest, auch wenn wir nur drei
Stände aufstellen können. Das ist ein kleiner Strohhalm, den die Innenstadt und besonders die Altstadt braucht.
GRin Mag.a Seidl: GRin Mag.a Lutz, vielen
Dank für die sehr anschauliche Bildsprache,
wie sich unsere Stadt entwickeln wird, wenn
wir beim Online-Handel nicht darauf
schauen, dass er zumindest reduziert wird,
was Unternehmen, die nicht in Innsbruck,
Tirol, Österreich und in der Europäischen
Union (EU) ihre Steuern zahlen, betrifft.
Viele Läden und HändlerInnen haben dieses Mal direkt an ihren Geschäften den Hinweis auf den Online-Shop in der Auslage
oder an der Tür angebracht. Bitte nutzt
diese Möglichkeit und versucht dort einzukaufen, wo Ihr es normalerweise tun würdet.
Auch wir bitten um eine getrennte Abstimmung. Wir sind nicht grundsätzlich gegen
die Förderung in einer Höhe von
€ 200.000,--, glauben aber, dass das unter
dem falschen Titel läuft. Auch hier in diesem
Raum spießt es sich daran, was Ausfallshaftung bedeutet und was es bedeutet, eine
Wirtschaftsförderung für die getätigten Ausgaben der IAI Veranstaltungsgesellschaft
m.b.H. & Co zu leisten. Mit Garantie gibt es
jetzt schon geringere Einnahmen, man kann
aber noch nicht genau absehen, wie hoch
sie am Ende sind. Es spießt sich an diesem
Namen und für mich an der Vorlage, da
nicht genau klar ist, ob tatsächlich die