Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-11-19-GR-Protokoll.pdf
- S.94
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gust habe ich meine Skiausrüstung ausgepackt, bin auf die Hungerburg gefahren und
habe ein Video gedreht, in dem ich forderte,
dass wir die Talabfahrt von der Nordkette
brauchen. Das war im August 2019! Bis
heute haben wir nicht die Sicherheit, dass
wir in diesem Jahr die Talabfahrt "3" zustande bringen.
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc,
es liegt, glaube ich, in Deinem Ressort.
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber,
BSc: Wir sind beim Bikepark Innsbruck in
Mutters.
GR Depaoli: Okay, aber bevor wir etwas
den Mutterern geben, müssten wir einmal
schauen, dass wir die Dinge zum Laufen
bringen, die uns InnsbruckerInnen gehören.
Wir haben auf die Nordkette auf unsere
Kosten eine Bahn gebaut. Danach wurde
die Bahn vermietet und es wird vom Mieter
bestimmt, was rauffahren darf und was
nicht. (Unruhe im Saal)
Auf alle Fälle, bevor wir Mutters etwas geben, schauen wir doch, dass wir endlich einmal die Abfahrt von der Nordkette zustande
bringen, die seit drei Jahren brachliegt und
die Leute dadurch im Winter nicht ins Tal
abfahren können. (Unruhe im Saal)
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Als Bürgermeisterstellvertreterin eine prinzipielle Anmerkung:
GR Depaoli, Ihre Aussage, was uns Mutters
angeht, ist eines der vielen Beispiele, die
zeigen, dass Sie im notwendigen und zeitgemäßen kommunalpolitischen Denken
nicht ganz auf der Höhe sind. Wir sind
längst eine Metropolregion, eine Großregion. Genauso wie uns Mutters etwas angeht, geht Mutters Innsbruck etwas an,
denn wir sind aufeinander angewiesen.
Es wird immer von Gemeindekooperationen
gesprochen. Gerade in der heute diskutierten Verkehrsfrage werden wir Probleme nur
gemeinsam mit den NachbarInnen lösen
können. Wir arbeiten im Planungsverband
sehr intensiv zusammen, weil diejenigen,
die im kommunalpolitischen Denken up to
date sind, schon lange erkannt haben, dass
nur ein Zusammenwirken auch wirklich Sinn
macht.
Ich stelle den
Antrag auf Schluss der Debatte.
GR-Sitzung 19.11.2020
Mehrheitsbeschluss (gegen GERECHT,
1 Stimme):
Der Antrag auf Schluss der Debatte wird angenommen.
GR Mag. Stoll: Zur Muttereralm Bergbahnen Errichtungs-GmbH gibt es natürlich
schon eine Verbindung, aber das ist wahrscheinlich jedem klar, wenn man sich die
Gesellschafterstruktur ansieht. Der Eigentümer ist mit großer Mehrheit - wenn ich mich
recht erinnere - schon der TVB. Da haben
wir natürlich auch ein gewichtiges Wort in
Vertretung des Aufsichtsrates, in Funktion
des Bürgermeisters, mitzureden. Diese Verbindung ist also da.
Ich habe aber einen ganz anderen Gedanken. Sollten wir nicht warten, bis die Entscheidung im TVB gefallen ist, wer die
neuen EigentümerInnen sind? Wenn es sich
z. B. um einen slowakisch-polnischen
Mischkonzern handelt, von dem erhofft wird,
dass er das gut managt - ich kenne ihn
nicht, vielleicht betreibt er auch ein anderes
Skigebiet -, dann sind wir ja in der Privatisierung. Dann sollte man sich ansehen, welches Konzept dahintersteht und ob das
Geld dort richtig investiert ist.
Nicht dass wir das Schicksal erleiden, wie
etwa in St. Johann: Man kommt mit großer
Euphorie und nach zwei oder drei Jahren
stellt man fest, dass es doch nicht die erwartete Cash-Cow ist. Private sagen dann,
dass die Bahn geschlossen und nicht mehr
betrieben wird, außer sie wird wieder zurückgekauft. Dann bekommt man ein Mausoleum, das total abgewirtschaftet ist!
Ich weiß es nicht! Aber man sollte sich vielleicht auch einmal die Pläne und Konzepte
der neuen EigentümerInnen ansehen. Ende
dieser oder nächster Woche wird ja die Entscheidung fallen. Wir reden dort ja auch mit.
Ist es vielleicht klüger, eine inländische Lösung zu finden, die uns näher ist? Vielleicht
macht es Sinn, über das Geld abzustimmen, wenn man weiß, wer die KäuferInnen
sind. Vielleicht ergibt das auch in der Gesamtschau ein anderes Bild.
Wir haben Stimmenthaltung angemeldet.
Wenn es mehrheitlich Stimmenthaltung gibt,
kommt es heute nicht zum Beschluss und
der Antrag wird damit vertagt. Dann weiß
man mehr und kann vielleicht konkreter sehen, wohin die Reise gehen soll.